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Die Pilatus-Verschwörung (German Edition)

Die Pilatus-Verschwörung (German Edition)

Titel: Die Pilatus-Verschwörung (German Edition)
Autoren: Rolf D. Sabel
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der Präsident nach dem Wasser und lockerte seine graue Krawatte. Der eisgraue Haarkranz war inzwischen von Schweißperlen benetzt. Er nahm seine Brille herunter und putzte sie eilig. Offenbar war sie durch die Hitze beschlagen.
    »Entschuldigen Sie, meine Herren! Also, wo waren wir?«
    Ein Blick auf die Akte.
    »Ach ja. Damit kommen wir zu den Schriftrollen, die alles ausgelöst haben. Wie gesagt existiert nur noch eine, wenngleich es Gerüchte gibt, dass zwei weitere Rollen auf unbekannten Wegen nach Rom gefunden haben. Das muss uns aber nicht interessieren. Sie alle werden wissen wollen, was in den Rollen steht, nicht wahr?«
    Eifriges Kopfnicken, ansteigender Geräuschpegel.
    »Nun, meine Herren, ich will sie nicht auf die Folter spannen. Das Rätsel ist gelöst! Die verbleibende Rolle wurde inzwischen unter Leitung von Herrn Dr. Krings«, er nickte ihm freundlich zu, »und unter Mithilfe des Römisch-Germanischen Museums unter Hinzuziehung weiterer Sachverständiger in einem aufwändigen und komplizierten Verfahren geöffnet. Sie werden Verständnis haben, wenn ich das Verfahren hier nicht schildere, es ist mir gänzlich unbekannt.«
    Gelächter, freundliches Nicken von Dr. Krings. Der Polizeipräsident schnappte nach Luft. Die Länge des Satzes und die unerträgliche Hitze hatten ihm sichtlich Mühe bereitet.
    »Es ist gelungen, den Text in seiner Gesamtheit zu retten, und ich darf wohl sagen, dass er die Historiker, Archäologen und Theologenweiterer Generationen beschäftigen wird, so viel ist selbst mir als Laie klar. Ihnen, Herr Hellinger, soll die Ehre zustehen, den Titel des Werkes zu lesen. Ich habe eigens zu diesem Zwecke eine Kopie des Textes mitgebracht.«
    Der Polizeipräsident nickte Hellinger freundlich zu. Der schaute sich unsicher um, Conny lächelte ihn aufmunternd an, dann stand Hellinger auf und ging zögernd nach vorne.
    Aufgeregt beugte er sich nach vorne. Dann las er mit stockender Stimme:

    Das Testament des Pontius Pilatus

Epilog
     
    Lange hatten die Männer noch über die Schrift diskutiert. Dr. Krings sprach von einer archäologischen Sensation ersten Ranges, Dr. Wiegand konnte seine Euphorie kaum bremsen, Hellinger schmiedete mit Conny Pläne, was mit zehntausend Euro anzustellen wäre, und die geistlichen Herren schwankten zwischen Begeisterung und Unbehagen.
    Kriminalhauptmeister Allenstein verließ als Erster die Runde.
    Draußen wartete Jutta Barg und lächelte ihn an.
    »Glückwunsch zur Beförderung. Ich denke, du hast sie dir verdient.«
    »Danke, Jutta.« Er stockte. Sie sah bezaubernd aus.
    »Weißt du noch, was wir an dem Abend vorhatten, als dich der Laster erwischte?«
    Allenstein strahlte, das hatte er nicht vergessen. Nur der Name des Nudelgerichts fiel ihm nicht mehr ein.
    »War es nicht ... Spaghetti ... äh ...?«
    »Carbonara?«
    »Ja, genau, dafür könnte ich sterben.«
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