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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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fertig. Schon immer ist es mir schwergefallen, über meine Gefühle zu sprechen, jedenfalls über Gefühle der Zuneigung. Meinen Hass konnte ich problemlos in die Welt hinausposaunen, aber wenn es um Liebe ging – da waren Gesten leichter als Worte.
    Ich ließ das Handtuch fallen. In der Spiegelung des Fensters sah ich, dass sein ganzer Körper verkrampft war. Er schloss die Augen. Ich trat von hinten an ihn heran und presste meine Brüste an seinen Rücken. Bislang war er noch nicht dazu gekommen, sich ein Hemd anzuziehen. Seine Haut fühlte sich so gut auf meiner an. Ob er auch so gut schmecken würde?
    Mit der Zunge leckte ich über seine Schulter – mmmh, köstlich –, also knabberte ich am Hals, schob meine Hand langsam über seinen Hüftknochen und ließ sie auf seinem flachen Bauch ruhen.
    „Lizzy“, sagte er warnend.
    „Lass mich all die anderen Male vergessen“, flüsterte ich. „Liebe mich so wie früher.“
    Einen Moment lang dachte ich, ich hätte mich zu weit vorgewagt, als ich auf die letzte Zeit anspielte. Doch dann stöhnte er so laut, als hätte ich ihm in den Bauch geboxt, drehte sich um und schloss mich in die Arme.
    Ich berührte sein Gesicht, hob sein Kinn, schaute ihm in die Augen, um ihm zu zeigen, dass ich nie aufgehört hatte, ihn zu lieben. Ich wusste, dass das nie der Fall sein würde. Selbst als diese verabscheuungswürdige Kreatur in ihm gelauert hatte, hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben, hatte versucht, ihn zu erreichen und zurückzuholen. Und es war mir gelungen. Das allein war Grund genug zur Freude.
    Gleichsam ehrfürchtig, doch bestimmt glitten seine Hände über meinen Körper, fuhren die Kurven meiner Hüfte, meiner Brüste nach. Ich ließ den Kopf in den Nacken fallen, mit den Lippen streifte er mir über den Hals, fuhr mit der Zunge die Halsschlagader entlang.
    Ich blieb gelöst, wusste mein Vertrauen in ihn gut bei ihm aufgehoben. Er brauchte dieses Vertrauen jetzt.
    Vom Hals bis zum Bauchnabel wärmte er mich mit seinem Mund. Dabei kitzelten mich seine Bartstoppeln, und bei jedem einzelnen seiner Küsse lief ein leichter Schauer über meinen Körper. Jetzt kniete er vor mir, hatte die Arme um mich geschlungen und drückte das Gesicht an meinen Bauch. Ich legte die Hände auf seine Schultern und knetete die harten Knoten seiner Verspannung, bis sie allmählich kleiner wurden, ohne jedoch ganz zu verschwinden.
    Ich nahm ihn bei der Hand, half ihm auf und führte ihn zum Bett. Noch immer trug er seine weite Hose. Schnell schob ich sie über sein Becken und folgte ihrem Hinabgleiten mit dem Mund. Er war hart, und ich konnte es nicht mehr abwarten. Gerade wollte ich mich rittlings auf ihn setzen, da bäumte er sich auf, warf mich auf den Rücken und glitt in mich hinein.
    Langsame, feste Stöße und innige, feuchte Küsse. Ich weiß nicht, wie lange wir dort zusammenlagen, uns sanft und zärtlich streichelten, flüsternd und stöhnend, ich hatte jedes Zeitgefühl verloren. Nie löste er seine Lippen von meinen, auch nicht, als unsere Bewegungen schneller und fieberhafter wurden und wir gemeinsam dem ersehnten Höhepunkt entgegentrieben.
    Leicht hielt er meine Brust in seiner Hand, hob sie an, liebkoste sie, und die Erregung schoss mir von der Spitze direkt ins Zentrum. Während er seine Lippen vorsichtig auf meine drückte, umfing er meinen Kopf mit seinen Händen. Zuerst berührten wir uns zögernd mit den Zungenspitzen, doch dann drang er ein, erforschte mich, als würde er einfach nicht genug bekommen. Und wieder erinnerte ich mich an das letzte Mal, als ich so geküsst wurde, und ich war wieder siebzehn und unsterblich verliebt.
    Diese Erinnerung brachte mich so schnell zum Höhepunkt, dass ich nach Atem ringen musste. Als sich mein zuckender Körper etwas beruhigt hatte, erhöhte er das Tempo wieder und dehnte den Orgasmus aus. Einen Augenblick lang ruhte er mit der Stirn auf meiner, bevor er sich auf die Seite rollte. Ich ergriff seine Hand, und wir verschränkten unsere Finger ineinander.
    Etwas war anders gewesen bei unserem letzten Kuss, doch ich konnte nicht mehr herausfinden, was, denn die Müdigkeit überwältigte mich, und ich schlief ein.
    Zur Abwechselung träumte ich diesmal gar nichts. Es war die reinste Freude.
    Als ich aufwachte, wusste ich sofort, was es mit diesem Kuss auf sich gehabt hatte. Das leere Bett und das leere Zimmer gaben die Antwort darauf.
    Es war ein Abschiedskuss gewesen.

 
    EPILOG
    A uf dem Toilettentisch hatte er eine Nachricht
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