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Die Pfanne brät nicht!

Die Pfanne brät nicht!

Titel: Die Pfanne brät nicht!
Autoren: Alice Diestel
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Ikea-Kundenkarten, Kinokarten und natürlich Kreditkarten ausprobiert. Richtig haarig wird es, wenn der Käufer drei oder noch mehr Karten von derselben Bank besitzt, nicht weiß, welche die Richtige ist und welche Geheimzahl zu welcher Karte gehört. Das Einführen der Karte in das Lesegerät ist dann schon die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt. So herum, andersherum, oder doch vielleicht besser drehen? Hier ein kleiner Tipp am Rande: GRUNDSÄTZLICH IMMER ANDERSHERUM !
    Irgendwann steckt das gute Teil dann endlich da, wo es hinsoll. Dann geht es aber erst richtig los. So ganz unerwartet und aus heiterem Himmel fragt dieses blöde Gerät doch wahrhaftig nach der PIN ! Quasi in derselben Sekunde, in der der Kunde liest « PIN eingeben», legt sich ein Schleier des Vergessens über sein Hirn, und es ist wie leergefegt. Da ist guter Rat teuer! Manche bekommen Hilfe von ihrem Handy. Dort sind die geheimen Zahlen hinterlegt – irgendwo. Sie versinken tief im Menü ihres Mobiltelefons. Wo hab ich die nur gespeichert? Unter Notizen? Wie funktionierte das noch? Oder hatte ich sie doch als Rufnummer abgelegt? Und wenn ja, unter welchem Namen bloß?
    Andere arbeiten auch noch mit den guten alten, handgeschriebenen Zetteln. Da steht die Nummer schön säuberlich drauf, und wenn man seine Brille dabeihat, kann man sie auch lesen. Wenn nicht? Tja, dann gibt man die Zahlen ein, die man zu sehen glaubt. Selten mit Erfolg.
    Ein älterer Herr versucht seine PIN vom Spickzettel abzulesen. Ich rate ihm, ganz langsam zu machen, denn helfen kann ich ihm logischerweise ja nicht.
    Plötzlich höre ich laut und deutlich: « 5 .»
    Dann drückt er die Taste. Ich erkläre ihm, er dürfe die Nummern nicht laut sagen.
    « 3 », ertönt es.
    «Pssst, nicht laut vorlesen!», flüstere ich.
    « 5 .»
    «Schhhh!» Mein ängstlicher Blick fällt auf die restlichen Kunden an meiner Kasse. Die sehen jedoch alle nicht nach gewohnheitsmäßigen Kartendieben aus, sondern grinsen sich einen und schauen dem alten Herrn belustigt zu. Als er es endlich geschafft hat, übergebe ich ihm seine Karte mit der nun nicht mehr geheimen Zahl und rate ihm, sie bloß gut wegzupacken.
    Eine andere Kundin bat mich bereits nach dem ersten Fehlversuch, die Nummer für sie einzugeben. 9843 , verriet sie mir und allen andern im weiteren Umkreis mit dröhnender Stimme. Noch dazu reichte sie mir ungeduldig ihr Portemonnaie, auf dessen hellem Leder sie die Nummer klugerweise mit Kugelschreiber notiert hatte. Auf meinen kriminaltechnischen Hinweis entgegnete die resolute Dame, das sei ihr alles wurscht!
    Andere wiederum geben die PIN nur unter strengster Beachtung aller von der Kriminalpolizei ans Herz gelegten Vorsichtsmaßnahmen ein.
    Eine Kundin gibt ihre Geheimzahl dreimal falsch ein, wodurch die Karte natürlich erst einmal gesperrt ist.
    Ich rate ihr, zur Bank zu gehen, um eventuell eine neue Geheimzahl zu beantragen. Worauf sie erwidert: «Nein, meine PIN kenne ich doch! Es ist nur so schwierig, die blind einzugeben, wenn man mit der anderen Hand zur Abschirmung die Tasten verdeckt.»
     
    Eine andere Kundin steckt die Karte ins Lesegerät mit den Worten: «Und dann hätte ich gerne noch etwas Geld.»
    «Wie?», frage ich verdutzt.
    «Na, ich möchte noch 50  Euro in Bargeld mitnehmen!»
    Ich auch, denke ich so bei mir. Laut sage ich: «Wie meinen Sie das?»
    Woraufhin sie mir erklärt, bei manchen EC -Terminals sei es möglich, einen höheren Betrag einzugeben und den Rest ausgezahlt zu bekommen.
    Das mag woanders funktionieren und auch schon weit verbreitet zu sein, unser THEO jedoch hinkt hinsichtlich Modernisierung und Fortschritt immer leicht hinterher. Und THEO als Bank? Das muss doch wirklich nicht sein!
    Und wenn das unentbehrliche Terminal dann mal ausfällt, was immer mal gerne samstags oder vor Feiertagen passiert, weil das gesamte System überlastet ist, dann geht die Welt unter. Hilflos stehen die Kunden vor ihren gefüllten Einkaufswagen und überlegen verzweifelt, wie es nun weitergehen soll. «Lasse ich den Wagen hier stehen, um Geld zu holen? Aber dann taut mein Hackfleisch auf. Oder ist irgendjemand im Laden, den ich kenne und der mir Bargeld leihen kann?» Die Einkaufswagen werden meist mit Namenszetteln bestückt und in einer sicheren Ecke deponiert, dann macht man sich schnell auf den Weg zum nächsten Geldautomaten, der die Scheine natürlich auch nicht herausrückt, wenn es sich um ein bankspezifisches Problem handelt. So steht man denn
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