Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
Andeutung seines perfekten Sixpacks. Halbelfen waren extrem attraktive Gestalten. Und auch wenn niemand wusste, dass Lee gemäß einer alten Prophezeiung mit mir verlobt war, wusste doch jeder von seinem Werben um mich. Daraus machte er auch keinen Hehl. Was wiederum nicht wenig schmeichelhaft für mich war.
    Phyllis rollte die Augen. »Komm wieder runter, Feli. Als er vor einem Dreivierteljahr hier angefangen hat, konntest du nicht genug Abstand zu ihm halten. Und jetzt führst du dich langsam auf wie Felicity.« Sie sah mein grinsendes Gesicht und fügte hinzu: »Stratton. Ich meine Felicity Stratton.«
    »Okay, vielleicht bin ich gerade etwas betriebsblind. Könntest du mir nicht wenigstens einen Tipp in Bezug auf Ruby geben?«
    Ich sah wieder in Rubys Richtung, die gerade gedankenverloren versuchte mit ihrem Kugelschreiber den Kartoffelbrei zu essen. Das war nicht das erste Mal. Jayden gab ihr einen leichten Stups, doch Ruby stocherte mit ihrem Kuli ungerührt weiter. Das war schon ungewöhnlich. Normalerweise hätte sie auf Jaydens Schubs reagiert. So weit entfernten sich ihre Gedanken eigentlich nicht.
    »Okay. Ich sehe, was du meinst«, sagte ich nachdenklich.
    »Seit letzter Woche Donnerstag ist sie so«, klärte mich Phyllis auf. »Sie wollte sich in Englisch ausziehen, weil sie dachte, wir hätten Sport. Und in Kunst fing sie an zu zeichnen.«
    Ich hob unbeeindruckt eine Augenbraue.
    Phyllis stöhnte. »Wir arbeiten gerade mit Ton. Menno, der Typ nimmt dich ja völlig ein!«
    »Ruby, hör auf damit«, sagte Nicole jetzt energisch und entwand Ruby den beschmierten Kugelschreiber. Um Rubys Mund herum waren blaue Striche zu erkennen.
    Jetzt sah sie aus, als wäre sie aufgewacht. »Was ist denn?«
    »Das müssten wir dich fragen«, entgegnete Phyllis. »Was ist los mit dir? Du schwebst zwar seit jeher schon mal woanders, aber so schlimm war es noch nie.«
    Ruby sah den Stift neben ihrem Teller an. Ihre Augen wurden groß. Urplötzlich brach sie in Tränen aus und rannte aus der Cafeteria.
    Wir starrten ihr betroffen nach.
    »So schlimm war das jetzt auch nicht«, meinte Corey verlegen.
    Ich sah zu Lee. Der schien völlig unbeeindruckt. Ein wenig mitleidig, aber keineswegs so ratlos wie wir anderen.
    »Ich geh ihr mal hinterher«, murmelte Phyllis und erhob sich. »Nein, bleibt ihr hier«, sagte sie, als Nicole und ich Anstalten machten sie zu begleiten. »Ich glaube, damit würden wir sie überfordern.«
    Wir sanken wieder auf unsere Plätze zurück. Die weiteren Gespräche waren sehr hölzern. Ruby war zwar schon immer ein wenig kopflos, aber wir hatten sie in den acht Jahren unserer Freundschaft nie die Fassung verlieren sehen. Das erschreckte uns nicht wenig.
    Als es in diesem Moment zum Pausenende schellte, atmeten wir kollektiv auf.
    Vor der Englischstunde wollte ich Lee nun endlich auf seine Bemerkung mit dem Schwimmen ansprechen. Dummerweise kam mir unsere Schulschönheit Felicity Stratton in die Quere. Sie pflanzte sich auf Lees Schoß – mit dem Rücken zu mir, die ich direkt daneben saß – und strich ihm über die Wange.
    »Lee, Darling, hast du am Samstag schon was vor?«
    Sie gab nie auf. Beinahe jede Woche fragte sie ihn das und jedes Mal kassierte sie einen Korb, weil er immer etwas mit uns unternahm. Aber heute hätte Felicity vielleicht tatsächlich eine Chance.
    »Fay und ich fahren ins Kingfisher Leisure Center zum Schwimmen«, sagte Lee.
    Ich blickte überrascht auf. »Aber du hast doch …«
    Unter dem Tisch wurde mir auf den Fuß getreten.
    Sofort schmiegte sich Felicity an ihn. »Ach, da war ich auch schon lange nicht mehr. Ich bin mir sicher, du bist ein hervorragender Schwimmer.« Sie strich anzüglich über seinen Brustkorb. »Ich komme mit und wir können den Saunabereich ausprobieren. Der soll sehr schön sein.«
    Lee warf mir aus den Augenwinkeln einen hilfesuchenden Blick zu.
    In diesem Moment kam Paul. Er setzte sich an den Tisch neben dem unserem und lächelte mich schüchtern an.
    »Sauna ist eine gute Idee«, sagte er mit seiner untrainierten Reibeisenstimme. »Das soll total entspannen.«
    »Das tut es«, gab ich zu, »aber mit euch werde ich in keine Sauna gehen.«
    Lee schob Felicity von sich, um mich ansehen zu können. »Wann, bitte schön, warst du je in einer Sauna?«
    Jetzt drehte sich auch Felicity neugierig zu mir um.
    Ich sah Lee in die Augen und dachte an den wunderschönen Tag, an dem Ciaran mich ins antike Rom gebracht hatte, damit wir dort die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher