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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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dann deren High-Society-Kolleginnen dorthin locken. Was Corey und Ruby vorgeschlagen haben, vergessen wir lieber.«
    Ich war gerührt. Wenn ich schon im Pub geendet wäre, wollten meine Freunde wenigstens dafür sorgen, dass er lief und Geld einbrachte. Hatte ich nicht die besten Freunde der Welt?
    »Na, komm. Sonst nimmt Paul dir noch den letzten Zufluchtsort, den du hast.«
    Er wartete, wie schon vermutet, an meinem Schließfach.
    Allerdings machte er zur Abwechslung mal den Mund auf. »Samstag?«, fragte er in seiner seltsam heiseren, piepsigen Stimme.
    »Samstag?« Ich sah ihn überrascht an. Er sprach so selten.
    »Schwimmen. Im Kingfisher Leisure Center. Du hast gesagt, du würdest mitgehen.«
    Oje. Stimmt. Das hatte ich ihm tatsächlich irgendwann versprochen, als er mir ganz besonders leid getan hatte. Ich überlegte, ob ich eine Ausrede finden oder ihm endgültig sagen sollte, er solle sich verkrümeln. Aber dann dachte ich, dass ich keinesfalls das Recht hatte so mit Paul zu reden. V.L., also vor Lees Ankunft am College, hätte ich mich vielleicht gefreut über Pauls Aufmerksamkeit. (Nicole teilte die Zeit mittlerweile in ein v.L. = vor Lee und ein n.L. = nach Lee ein.) Na ja, wahrscheinlich nicht wirklich. Ich wusste nur, wie es ist ausgegrenzt zu sein. Ich hatte nie zu den beliebtesten Schülern gehört, aber ich hatte immerhin Phyllis, Corey, Nicole, Jayden und Ruby. Wir waren seit Beginn der Middleschool fest miteinander befreundet.
    Pauls Dackelblick wurde noch flehender.
    Er tat mir leid. »Okay. Übermorgen, zwei Uhr. Wir treffen uns dort.«
    Paul zeigte keine wirkliche Reaktion. Nur seine Augen wurden ganz weit.
    Ich schnappte Nicoles Arm und zerrte sie hinter mir zum Biosaal. »Lasst mich bloß nicht mit ihm allein!«, zischte ich.
    Nicole grinste breit.
    Der Vormittag verstrich im Nu. Die Mittagspause verbrachten wir alle gemeinsam in der Schulcafeteria. Nicole hatte die anderen schon wegen Samstag informiert. Meine Freunde waren begeistert.
    »Kingsfisher Leisure Center? Cool!«, rief Corey am Mittagstisch, als ich mich setzte. Paul stand noch an der Essensausgabe. »Schwimmen ist super. Da waren wir nicht mehr seit Phyllis‘ dreizehntem Geburtstag.«
    »Erinnere mich nicht daran«, murmelte Phyllis verlegen.
    »Wieso? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du je irgendwo eine schlechte Figur gemacht hast.« Lee stellte sein Tablett neben dem von Corey ab und setzte sich.
    »Das nicht. Aber ich habe nach den Geburtstagsmuffins einen Bauchplätscher vom Dreimeterbrett gewagt«, erklärte sie und errötete.
    »Und dann ins Becken gekotzt«, vollendete Corey fröhlich.
    Wir erinnerten uns gut. Das breite Grinsen auf allen Gesichtern zeigte es deutlich.
    »Und deswegen wart ihr nicht mehr schwimmen? Das ist ja schon eine Weile her«, meinte Lee tröstend.
    Jetzt wurde ich rot. »Nein. Das lag eher an mir.« Mehr musste ich nicht sagen. Das Geld war bei uns zu Hause schon immer knapp gewesen und meine Freunde hatten mir zuliebe auf Schwimmbadbesuche in teuren Vergnügungsbädern als Gemeinschaftsveranstaltung verzichtet.
    Lee verstand auch sofort. »Und jetzt wollt ihr mal wieder hin?«
    »Kommst du etwa nicht mit?«, fragte Nicole überrascht.
    Lee zog eine Grimasse. »Schwimmen ist nicht ganz meine Wellenlänge.«
    »Schönes Wortspiel. Jetzt komm schon. Dann gönn uns die Chance, dich einmal zu schlagen.« Corey boxte ihn jovial auf den Oberarm.
    Lee verzog das Gesicht. »Ich überlege es mir.«
    Das machte mich neugierig. Sonst war er immer darauf erpicht, in meiner Nähe zu sein. Ich nahm mir gerade vor ihn später danach zu fragen, als Phyllis mich anschubste.
    »Ist dir auch was an Ruby aufgefallen?« Sie deutete auf den abwesenden Blick unserer Freundin.
    Ruby hatte sich nicht an unserem Gespräch beteiligt. Was nichts Neues war. Wir würden sie sicherlich noch mindestens zwei Mal an Samstag erinnern müssen. Ich sah zu ihr rüber und fand, dass sie wie immer wirkte: in einer anderen Welt, den Geräuschpegel und Schulalltag um sich herum ausblendend. Rubyisch eben.
    »Nö. Wirkt wie immer«, sagte ich und trank an meinem Wasser.
    Phyllis blickte mich genervt an. »Siehst du eigentlich noch jemand anderen, als dein persönliches Unterwäsche-Model?«
    Ich grinste. »Fällt schwer, findest du nicht?«
    Wir sahen beide zu Lee am anderen Tischende, der sich gerade wohlig reckte und mit Corey das Fußballspiel vom letzten Sonntag durchging. Das T-Shirt spannte über seiner Brust und zeigte die
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