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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno
Autoren: Stan Nicholls
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lauerten im Zwielicht, die widerstandsfähigen Häute glänzten feucht im schwachen Licht. Einer von ihnen packte einen Wächter mit geschmeidigen
Tentakeln. Dieses Mal waren die Kameraden und der Soldat jedoch bereit und hackten auf den Sluagh ein.
    »Lasst ihn«, fauchte Jennesta.
    Die Angst vor ihr wog schwerer als jeder Kameradschaftsgeist. Sie ließen den kreischenden Kämpfer im Stich. Mersadion blickte sich noch einmal um und beobachtete, welches Schicksal der Mann erlitt.
    Es gab eine kurze Verschnaufpause, als Jennesta weiterlief und den Zugang zu den unteren Ebenen des Palasts suchte. Sie war jedoch nicht von Dauer. In einem schmalen Gang stießen sie erneut auf ein Rudel Sluagh. Die Wesen geiferten, stießen unverständliche Laute aus und rückten vor. Da nun auch ihre eigene Sicherheit gefährdet war, griff Jennesta ein und wirkte mit komplizierten Handbewegungen einen Spruch. Dabei setzte sie eine Miene blasierter Ungeduld auf, als sei sie eher gereizt denn verängstigt. Ein greller Blitz zuckte, und die Sluagh zerplatzten wie reife Melonen, die eine unsichtbare Axt getroffen hatte. Sie stürzten, und die dampfenden Eingeweide brachen aus ihnen heraus.
    Jennesta ging weiter und lupfte den Saum ihres Gewands, um sich nicht zu beschmutzen. Die anderen folgten ihr und stiegen vorsichtig über die Kadaver hinweg, dabei pressten sie sich die Hände vor die Münder, um den Gestank abzuhalten.
    Schließlich erreichten sie einen Bogengang, hinter dem eine Treppe nach unten in tiefste Finsternis führte. Von dort drang ein stetiges Pochen herauf. Jennesta befahl zweien ihrer drei noch lebenden Soldaten, am Eingang
aufzupassen. Die beiden wussten nicht, ob sie mit Erleichterung oder Entsetzen reagieren sollten. Der dritte Soldat war sich dagegen seiner Gefühle völlig sicher, als sie auf die Treppe wies und ihm befahl, die Führung zu übernehmen.
    Nach einem kurzen Abstieg tat sich etwas bei den Wächtern, die sie oben zurückgelassen hatten. Es begann mit Schreien und endete mit einem Kreischen, das rasch erstarb. Ungerührt forderte Jennesta die beiden noch lebenden Untertanen zum Weitergehen auf. Die Lampe, die der vorausgehende Soldat hielt, zitterte heftig und malte groteske Schatten auf die feuchten Wände.
    Je tiefer sie kamen, desto lauter wurde das Pochen, doch nun waren auch andere, misstönende Geräusche zu hören. Steine knirschten aufeinander, Balken knarrten. Der Boden bebte. Winzige Eisbrocken lösten sich durch die Erschütterungen und rieselten herunter. Es fühlte sich an wie ein schwaches Erdbeben.
    Am Fuß der Treppe standen sie in einem weiten Flur, der sich in beiden Richtungen in der Dunkelheit verlor. Nein, nicht ganz – rechts war ein fahler Lichtschein zu erkennen. Jennesta befahl dem Wächter, die Lampe zu löschen. In der nun entstehenden Dunkelheit konnten sie das pulsierende Licht besser erkennen. Es entsprach den Umrissen einer großen Tür. Sie bewegten sich darauf zu.
    Inzwischen fielen auch größere Trümmerstücke herab, Staub wallte auf, und das Grollen wurde stärker. Sie spürten die Erschütterungen unter den Füßen, und die
Luft schmeckte seltsam. Sie war wie aufgeladen, drückend und viel wärmer, als sie es in diesem Eispalast hätte sein dürfen.
    Hinter ihnen bewegte sich etwas. Ein Sluagh war am unteren Ende der Treppe angelangt, einige weitere folgten ihm. Der Wächter verlor die Nerven, ließ die gelöschte Laterne fallen und rannte weg, vorbei an der Tür, aus der das Licht drang, und tiefer in den Gang hinein. Er kam nicht einmal zwanzig Schritte weit. Die Tentakel eines Sluagh griffen von der Decke herab, umschlangen ihn und zerrten ihn hoch. Heulend und strampelnd verschwand er in der Finsternis.
    Jennesta nutzte die Ablenkung zu ihrem Vorteil und eilte zur Tür. General Mersadion folgte ihr. Der Zugang war nicht verriegelt, die schwere Tür ließ sich jedoch nur mit großer Kraftanstrengung bewegen. Sie überließ es ihm, sich anzustrengen. Auf der anderen Seite traten sie in einen weiteren, aber viel kürzeren Flur, der zu einem Bogengang führte. Der Bereich dahinter war hell erleuchtet.
    Sie wies ihn an, die Tür zu sichern, dann sagte sie: »Es scheint so, als wären nur noch wir beide übrig, General.«
    Er deutete zum Licht. »Was ist das, Herrin?«
    »Ihr könnt es als eine Art Tor betrachten. Es ist sehr alt und veranlasste meinen Vater, die Artefakte zu erschaffen, die von Rechts wegen mir gehören.«
    Er nickte, als hätte er es verstanden.
    »Die
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