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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno
Autoren: Stan Nicholls
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aufgesogen.
    Als ihr Gesicht zerfiel, schrie sie endlich.
    Das Geräusch brach sofort ab, als die Energie sie in mehreren Schüben vollends verschlang.
     
    Sie stürzte durch einen endlosen Tunnel, der sich wand und bog wie ein Blutgefäß. Feste Wände konnte sie allerdings nicht entdecken, es war eher wie ein riesiger, durchsichtiger Schlauch – durchscheinend, aber leicht schimmernd. Draußen, falls das Wort überhaupt eine Bedeutung hatte, war zugleich nichts und alles. Nichts in dem Sinne, dass es keinerlei erkennbare Bezugspunkte gab. Alles insofern, als der dunkelblaue Samt jenseits der Wände von unzähligen Sternen überzogen war.
    Hilflos stürzte sie, bis sie weit, weit unter sich ein stecknadelkopfgroßes Licht entdeckte. Es wuchs bemerkenswert
schnell heran, bis es die Größe einer Münze, einer Faust, eines Schildes, eines Wagenrads hatte. Dann sah sie nichts mehr außer dem Licht, auf das sie zustürzte.
    Sie fiel, jedoch nicht ins Licht, sondern in völlige Finsternis.
     
    Zu ihrem eigenen Erstaunen wachte sie wieder auf.
    Sie lag auf dem Rücken und spürte unter sich etwas, das sich wie weiches Gras anfühlte. Die Luft war mild und roch süß nach blühenden Blumen. Abgesehen von fernem Vogelzwitschern war es still. Blinzelnd blickte sie zum strahlend blauen Himmel hinauf, auf dem einige rein weiße Wolken vorbeizogen. Die Sonne stand hoch.
    Zwei Dinge erkannte sie, als ihr Denkvermögen zurückkehrte. Zuerst einmal die Tatsache, dass sie noch lebte. Zweitens, dass dies offensichtlich nicht Maras-Dantien war. Außerdem bemerkte sie, dass sie nackt war.
    Ihre Gliedmaßen waren bleischwer, und sie fühlte sich zerschlagen, hatte aber offenbar keine größeren Verletzungen erlitten. Sie versuchte, die Hand zu heben, war jedoch zu schwach, und ihr war übel. Es war zu anstrengend. Anscheinend waren auch ihre magischen Kräfte völlig erschöpft. Nicht einmal der einfachste Spruch, um sich zu verjüngen, wollte ihr gelingen.
    Immerhin war ihre Wahrnehmung nicht getrübt, sodass sie die Kräfte spüren konnte, die unter ihr durch den Boden liefen. Die magische Energie dieses Orts war viel stärker und reiner als im fast verbrauchten Maras-Dantien.

    Vorerst konnte sie nur liegen bleiben, wo sie war, und hoffen, dass sie sich auf natürliche Weise erholte.
    Sie wusste nicht, wie lange sie dort lag, und fühlte sich ein wenig fiebrig. Die Gedanken, die sie fasste, hatten ohnehin nichts mit der Tatsache zu tun, dass die Zeit verstrich, sondern drehten sich vor allem darum, dass sie sich an ihrem Vater, ihrer Schwester und den verhassten Vielfraßen rächen wollte. Falls sie ihre Feinde jemals wiedersah.
    Das Tageslicht wich der Abenddämmerung. Es wurde dunkel, die Luft kühlte sich ab. Droben erschienen die ersten Sterne.
    Schließlich hörte sie Geräusche. Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, dass es Hufschläge waren. Sie kamen langsam näher, und als sie das Quietschen von Rädern und das Klirren von Ketten vernahm, war klar, dass das Tier einen Wagen zog. Der Karren hielt ganz in der Nähe an, und jemand stieg ab. Stiefel knirschten im Kies, dann war nichts mehr zu hören, als liefe der Betreffende über weiches Gras.
    Jemand blickte auf sie herab. Sie konnte lediglich erkennen, dass es ein stämmiger menschlicher Mann war. Er starrte sie, wie es schien, eine Ewigkeit an und betrachtete ausgiebig ihren nackten Körper und ihre ganze Erscheinung. Eigentlich hätte man sie eine Schönheit nennen können, doch hatte ihre Schönheit Facetten, die viele Betrachter beunruhigend fanden. Dies betraf ihre einzigartigen Augen ebenso wie ihr ungewöhnliches Gesicht. Es war an den Schläfen eine Spur zu
breit, das Kinn war beinahe spitz zu nennen, die Nase leicht konvex geformt, und der Mund war wohlgeformt, aber zu breit. Sie hatte volles, pechschwarzes Haar, das bis zur Hüfte reichte. Vor allem aber fiel ihre Haut auf. Sie hatte einen leichten silbergrünen Glanz und wirkte wie gesprenkelt, als sei sie mit winzigen Schuppen bedeckt wie ein Fisch.
    Ihr war durchaus bewusst, wozu die Menschen imstande waren, denn sie hatte mehr als nur einmal die unerschöpfliche Grausamkeit dieser Geschöpfe bewundern dürfen. Hätte er unehrenhafte Absichten gehabt, dann hätte sie nicht viel dagegen tun können.
    Doch statt sie zum Opfer seiner Lust oder Brutalität zu machen, legte er ein Mitgefühl an den Tag, das er später, wenngleich nur kurz, bereuen sollte. Er rührte sich endlich und sprach sie mit
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