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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno
Autoren: Stan Nicholls
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Instrumentalen gerüstet, waren der Eroberung keine Grenzen mehr gesetzt. Doch wie Vermegram besaß Jennesta nicht die magischen Mittel, dieses Volk ganz und gar zu kontrollieren. Die Orks, die ihr in Maras-Dantien gedient hatten, hatte sie mit eiserner Disziplin und brutalen Strafen bei der Stange gehalten. Diese Doktrin der Angst erlegte Jennesta grundsätzlich
allen ihren Untergebenen auf. Wie sich am Beispiel der verfluchten Vielfraße gezeigt hatte, war dies jedoch nicht immer ausreichend. Die Ironie dabei war, dass ihr Vater sie in diese Welt geschickt hatte, als sie die Methode der Kontrolle fast vervollkommnet hatte. Hier lebten die einzigen Orks jedoch in einem fernen Land.
    Deshalb war sie sehr von den Gerüchten angetan, die im vierten Jahr die Runde machten. Es hieß, gegen Acurial seien militärische Maßnahmen geplant. Der Grund war nicht etwa, dass Acurial für das Reich und dessen Interessen irgendeine Gefahr dargestellt hätte. Vielmehr waren der Drang nach Expansion und die Gier nach Bodenschätzen das Motiv. Außerdem wollte Peczan seinen Einfluss in der betreffenden Region vergrößern. Doch selbst ein Diktator muss gelegentlich auf die Ansichten seiner Untertanen Rücksicht nehmen, und dies besonders, wenn er ihre Kinder in den Krieg schicken will. Auch wenn die bekannte Passivität der Orks den Glauben der Bürger stärkte, die Invasion werde ein Kinderspiel, brauchte man einen passenden Vorwand.
    Jennesta kam auf die Idee, das Gerücht zu streuen, die Orks verfügten über zerstörerische magische Kräfte, mit denen sie das Reich bedrohen könnten. Die Unwissenheit über das ferne Acurial war derart verbreitet, dass man der Geschichte weithin Glauben schenkte. Jennesta wurde für diesen Trick gelobt. Die Bitte, die Invasionstruppen begleiten zu dürfen, wurde jedoch
abgeschlagen. So plante sie neue Intrigen, um doch noch zu bekommen, was sie wollte.
    Die Invasion begann und hatte Erfolg, dabei kam es auf Seiten Peczans nur zu geringfügigen Verlusten. Dies schien die Annahme zu bestätigen, dass die Orks von Acurial zu passiv waren, um Widerstand zu leisten, auch wenn Jennesta dies immer noch nicht recht glauben konnte. Die Bürokratie des Reichs setzte sich knirschend in Bewegung und verwaltete das Land, das fortan als Provinz galt. Brutale Gesetze wurden erlassen und drakonische Strafen verhängt, einige Logen des Helixordens entstanden. Währendessen hatte Jennesta Mühe, ihre Ungeduld zu zügeln, was ihr noch nie gut gelungen war, und einen Weg zu finden, doch noch nach Acurial zu gelangen.
    Ein halbes Jahr nach der Besetzung des Landes wurde einer ihrer Anträge genehmigt. Sie hatte erklärt, es sei doch wichtig, den Feind gut zu kennen und die Orks genau zu studieren. Sie hoffte, nun endlich nach Acurial reisen zu dürfen, doch dazu kam es nicht. Peczan schleppte eine beträchtliche Zahl von Gefangenen herbei. Sie wurden als lebende Zeugnisse für den Triumph des Reichs durch die Hauptstadt geführt und Jennesta übergeben, die nach offizieller Lesart eine »Einschätzung« vornehmen sollte.
    Was sie sah, verwirrte sie. Diese Orks waren in der Tat passiv und sogar unterwürfig. Instinktiv begann sie, die vermeintliche Schwäche auf die Probe zu stellen. Auf ihren Befehl hin wurden die Gefangenen erniedrigt,
beschimpft, geschlagen, gefoltert und willkürlich hingerichtet. Die meisten leisteten nicht mehr Widerstand als das Vieh im Schlachthof. Ein paar aber, wenige nur, erwachten aus ihrer Stumpfheit und wehrten sich ernsthaft und mit jener Wildheit, die sie bereits kannte. Das überzeugte sie, dass die kriegerischen Neigungen dieses Volks keineswegs verschwunden waren, sondern lediglich schlummerten und wiedererweckt werden konnten.
    Sie berichtete dies ihren Vorgesetzten und demonstrierte es, indem sie ausgewählte Orks bis zur Weißglut reizte. Die Tatsache, dass zumindest einige unter ihnen fähig waren, sich aufzulehnen, überraschte freilich niemanden. Unterdessen gab die Lage in Acurial Anlass zu einer gewissen Sorge. Es hatte organisierte Angriffe auf die Besatzungstruppen gegeben, und die Auseinandersetzungen eskalierten. Jennesta überzeugte die Machthaber von der Notwendigkeit, einen Statthalter zu entsenden, der in der Provinz für Ordnung sorgte. Ihr Ruf im Helixorden und nicht zuletzt ihre Rücksichtslosigkeit gaben den Ausschlag.
    Kurz bevor sie aufbrach, traf sie jedoch auf ihren Vater.
     
    Hin und wieder, gewöhnlich aber nachts, wanderte Jennesta unerkannt durch die
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