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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno
Autoren: Stan Nicholls
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Bauer war ihr erster Jünger gewesen, und sie würde noch viele weitere finden.
    Sie hatte von einer Stadt gehört, die nicht weit entfernt sein sollte, und verlor keine Zeit. Sie nahm den Wagen des Bauern und das bisschen Geld, das sie finden konnte. Die sogenannte Stadt war im Grunde kaum mehr als ein Dorf, doch immerhin gab es dort einen Schneider. So konnte sie sich der abgetragenen Kleider der Bauersfrau entledigen. Die neuen Sachen besaßen eine Kapuze und einen Schleier, womit sie gegebenenfalls ihr Äußeres verbergen konnte.

    Außerdem erfuhr sie dort etwas höchst Interessantes, das der Bauer nicht erwähnt hatte. Im Gegensatz zur großen Mehrheit der Menschen in Maras-Dantien gab es in dieser Welt einige, die magische Kräfte besaßen. Diese Magier gehörten dem Helixorden an, einer Sekte, die im Reich ebenso großen Einfluss besaß wie die politischen Anführer.
    Die nächstgelegene Loge des Ordens befand sich einen Tagesritt entfernt in der Provinzhauptstadt. Verglichen mit den verschlafenen Weilern und Dörfern, die sie während der Reise sah, schenkten ihr die geschäftigen Straßen des Orts ein gewisses Maß an Anonymität. Noch wichtiger war, dass sie hier einen Zugang zu den Machtstrukturen des Reichs fand.
    Es war nicht schwer, die Helixloge zu finden. Sie stand an einem bevorzugten Platz und galt als bedeutender Tempel. Weniger Glück hatte sie, als sie in einer anderen Rolle denn als Bittstellerin einzudringen suchte. Der Orden wurde von Männern beherrscht. Zwar dienten auch Frauen in seinen Reihen, doch es waren nur wenige, die zudem nicht viel Macht besaßen. Enttäuscht suchte sie nach einer Schwachstelle.
    Der örtliche Aufseher des Ordens war ein älterer und wirrer Junggeselle, der jemandem wie Jennesta noch nie begegnet war. Mühelos schlug sie ihn in ihren Bann, und ein halbes Jahr später war sie seine unersetzliche Adjutantin und wurde dank seiner Fürsprache widerwillig in die Reihen des Helixordens aufgenommen.
Mithilfe der kundigen Anwendung von Gift konnte sie zum Jahresende seinen Posten übernehmen.
    Nun hatte sie eine Machtbasis.
     
    Die rücksichtslose Effizienz, mit welcher Jennesta die Loge führte, und die Berichte über ihre herausragenden magischen Fähigkeiten erweckten die Neugierde der höheren Ränge im Orden, wie sie es sich gewünscht hatte. Schließlich wurde sie in die Hauptstadt und in den Hauptsitz des Helixordens berufen.
    Der Wettstreit um Beförderungen wurde viel härter, sobald sie der Großloge beigetreten war. Sie kam nur noch frustrierend langsam voran und musste ihre ganze Arglist aufbieten, um Druck auf störrische Beamte auszuüben, Eide zu leisten, die sie sowieso wieder brechen würde, fragwürdige Bündnisse zu schmieden, Empfängliche zu bestechen, Schwache einzuschüchtern und Rivalen zu beseitigen. Das alles dauerte ihr viel zu lange.
    Zwei weitere Jahre vergingen, bis der Helixorden ihr endlich gehörte.
    Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit sofort darauf, die Regierung zu unterwandern. Da Magie und Politik in Peczan eng verwoben waren, hatte sie schon ein gewisses Maß an Bekanntheit erworben, welche ihr zuvor verschlossene Türen öffnete. Dank ihrer Machtposition im Helixorden bekam sie Zutritt zu den Zitadellen der herrschenden Klasse und den Salons der einflussreichen Bürger, obwohl diese ihre Abneigung gegen eine
Frau von so hohem Rang kaum verhehlen konnten. Abermals machte sie sich daran, weiter emporzusteigen.
    Wieder verging ein Jahr voller Ränke und Morde. Schließlich war sie eine hochrangige Beamtin und besaß beachtliche Macht, die aber noch nicht vollkommen war. Die Hoffnungen, sie könne die höchste Stellung im Reich erlangen, gab sie auf. Sie wurde nicht von einer unstillbaren Machtgier getrieben, sondern hatte nun alles, was sie brauchte, und sah keinen Grund, auch noch den höchsten Gipfel zu erstürmen, wo sie zudem für ihren Geschmack viel zu sehr in der Öffentlichkeit gestanden hätte.
    Jennesta hörte nie auf, über die Orks nachzudenken. An den Vielfraßen wollte sie sich rächen, und die Einwohner von Acurial kamen ihr gerade recht.
    Sie hegte schon lange den Wunsch, eine unvergleichliche Armee zu befehligen, und da sie eine unbändige Kriegslust besaßen, war niemand besser für ihre Wünsche geeignet als die Orks. Auf diese Weise setzte Jennesta den Traum ihrer Mutter fort. Die Hexe Vermegram hatte vor langer Zeit die Orks von Maras-Dantien zur Schlacht gerufen. Mit einer solchen Streitmacht und mit
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