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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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Befehl auszuführen.
    »Ist das nicht aufregend?«, fragte Balbok und rutschte erwartungsvoll auf seinem Thron hin und her. »Endlich ist mal wieder was los im bolboug.«
    Rammar schüttelte missmutig das Haupt. »Das Auftauchen eines Milchgesichts in der Modermark hat noch selten etwas Gutes bedeutet.«
    Balboks einfältige Züge dehnten sich zu einem breiten Grinsen. »Genau das meine ich …«

2.
SGOL'HAI UR'KURSOSH
    Der Mensch, den Kursas Kriegstrupp aufgegriffen hatte, sah ziemlich lädiert aus.
    Kursa und seine Leute waren anscheinend nicht gerade sanft mit ihm umgesprungen. Seine Kleidung hing in Fetzen, ebenso wie der Umhang, den er um die Schultern trug. Seine Hände hatte man ihm auf den Rücken gefesselt, und er war geknebelt. Sein Gesicht war blutig und verschwollen, und da auch der Knebel voller Blut war, war anzunehmen, dass ihm auch der ein oder andere Zahn ausgeschlagen worden war; offenbar hatte er mächtig Prügel bezogen. Aber selbst in unversehrtem Zustand wäre seine Visage an Hässlichkeit kaum zu übertreffen gewesen. Rammar hatte ganz vergessen, wie abscheulich diese Milchgesichter aussahen, und ihm graute, als er in das bärtige bleiche Gesicht mit den blauen Augen schaute.
    »Wo hast du ihn aufgegriffen, Kursa?«, wollte er vom Anführer des Kriegstrupps wissen, der die Beute persönlich in die Häuptlingshöhle geschleppt (oder vielmehr getreten) hatte, begleitet von einigen faihok'hai, Kriegern der Leibgarde der beiden Häuptlinge, die nun abwartend im Hintergrund standen und aufpassten.
    »An den westlichen Hängen des Schwarzgebirges«, antwortete Kursa; er war ein kräftiger Ork mit graugrüner Haut, dessen Eckzähne weit vorstanden.
    »So wie der achgosh-bonn aussieht, hattet ihr nicht viel Mühe mit ihm«, stellte Rammar fest, der den Menschen gelangweilt musterte. »Der Kerl ist ja ganz dürr und völlig abgemagert.«
    »Es scheint, als habe er sich schon länger im Gebirge herumgetrieben.« Kursa lachte rau. »Hat wohl den Verstand verloren.«
    »Was bringt dich darauf?«
    »Nun, als er uns sah, schien er sich darüber zu freuen. Er faselte davon, dass er uns gesucht habe.«
    »So? Und was hast du daraufhin getan?«
    »Was für eine Frage, Häuptling – ich hab ihm eins aufs Maul gehauen.« Erneut lachte Kursa, und Balbok fiel in sein Gelächter ein.
    Anders als Rammar, den eine dunkle Ahnung beschlich. »Was hat der Mensch dann gesagt?«
    »Nichts mehr«, antwortete Kursa. »Wir haben ihn gefesselt und ihm einen Knebel in die Schnauze gestopft. Dann haben wir ihn geradewegs ins bolboug gebracht.«
    »Geradewegs?«
    »Na ja – der Kerl hatte ein Pferd, und das haben wir zuvor noch gefressen. Schließlich ist es ja verboten, sich an Menschen zu vergreifen und sie …«
    »Es ist verboten?« Eine Mischung aus Unglauben und Entsetzen schwang in Balboks Worten mit. »Seit wann?«
    »Seit ich es befohlen habe«, antwortete Rammar unwirsch. »Diese Milchgesichter verbreiten einen fürchterlichen Gestank, wenn sie gekocht werden. Außerdem wird der Geschmack von Menschenfleisch weit überschätzt.«
    »Das ist ungerecht«, ereiferte sich Balbok. »Nur weil du kein Menschenfleisch …«
    »Kriok!«, fahr Rammar ihn an. »Ich will nichts mehr hören. Holt den Folterknecht, dann werden wir das Milchgesicht aufs Rad flechten und einer hübschen Befragung unterziehen. Wollen doch sehen, ob er uns nicht verrät, was er …«
    Er unterbrach sich, als der Gefangene plötzlich hektische Laute ausstieß, die durch den Knebel allerdings völlig unverständlich waren.
    »Was hat er?«, wollte Rammar wissen.
    »Ich glaube, er will freiwillig reden«, antwortete Kursa.
    »Wie schade.« Rammars Mundwinkel fielen enttäuscht nach unten. »Von mir aus, dann lass ihn reden, Kursa. Aber mach rasch, verdammt. Oder soll ich dich an seiner Stelle foltern lassen?«
    Dieses Angebot begeisterte Kursa ganz und gar nicht, und so war der Gefangene im Nu von dem Fetzen befreit, den ihm seine Häscher in den Schlund gestopft hatten. Kaum war der Knebel entfernt, stellten Rammar und Balbok zu ihrer Überraschung fest, dass der Mensch fließend Orkisch sprach, wenn auch mit unverkennbar menschischem Akzent.
    »Achgosh douk!«, entbot er ihnen seinen Gruß, wie es sich unter Orks gehörte.
    »Achgosh douk kudashd«, erwiderte Rammar, um in der Menschensprache fortzufahren: »Auch ich mag deine Visage nicht, Milchgesicht, das kannst du mir glauben.«
    »Seid Ihr Rammar der Rasende?«, erkundigte sich der Mensch
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