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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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gewesen; sein Bruder und er wären dabei immerhin fast draufgegangen. Andererseits hatte Balbok nicht unrecht – immer nur im bolboug zu sitzen und von früh bis spät zu fressen und zu saufen wurde auf längere Sicht ein wenig eintönig. Aber Rammar war nicht der Typ Ork, der sich zu irgendetwas drängen ließ, weder von einem hergelaufenen Menschen noch von seinem depperten Bruder …
    »Lass uns nach Tirgas Lan gehen!«, rief Balbok begeistert. »Das wird großartig! Wir treten als Söldner in Corwyns Dienste, hauen seinen Feinden eins aufs Maul und sind schon bald wieder zurück, mit jeder Menge Beute und genug Menschenfleisch, um sämtliche Vorratshöhlen damit zu füllen!«
    »Und was habe ich davon?«, fragte Rammar.
    »Vielleicht«, machte der Bote sich vorsichtig bemerkbar, »sollte ich die Botschaft erst zu Ende bringen …«
    »Das war noch nicht alles?« Rammar hob eine seiner borstigen Brauen.
    »Nicht ganz. Im Gegenzug für Eure Hilfe garantiert König Corwyn, die Grenzen der Modermark anzuerkennen und diese auf ewig festzulegen.«
    »Was bedeutet das?«, wollte Balbok wissen.
    »Das bedeutet, dass Tirgas Lan den Fluss und das Schwarzgebirge als seine westliche Grenze anerkennt«, führte der Bote aus. »Die Orks brauchen also niemals zu fürchten, dass König Corwyn zum Krieg gegen sie rüstet, solange sie in der Modermark bleiben.«
    »Das garantiert uns Corwyn also?« Rammar schnaubte. »Ist das nicht großzügig von Seiner Majestät, Balbok? Als Gegenleistung dafür, dass wir für ihn den asar riskieren, schenkt uns dieser Halsabschneider das Gebiet, das uns ohnehin schon gehört!«
    »Mein böser Ork«, staunte Balbok.
    »Weißt du was, Bote? Du kannst zurückkehren zu deinem König und ihm sagen, dass er sich seine Garantien sonst wo hin stecken kann. Aber vorher werden wir dich noch um einige deiner Gliedmaßen erleichtern. Zum Reden brauchst du sicherlich keine Arme und Beine.«
    »Königin Alannah hat vorausgesehen, dass Ihr so reagieren würdet«, entgegnete der Bote unbeeindruckt. »Sie lässt Euch daher Folgendes ausrichten: Nie zuvor ist Menschen durch Orks eine größere Wohltat widerfahren als durch Euch, die Ihr geholfen habt, Tirgas Lan vom Bösen zu befreien. Auch eine noch so grässliche Bluttat wird den Ruhm, den Ihr Euch dadurch bei den Menschen erworben habt, nicht schmälern können.«
    »Das lässt die Königin uns sagen?«, blaffte Rammar erbost.
    »Wort für Wort.«
    »Verdammt noch mal! Bei Kuruls Flamme! Bei Torgas stinkenden Eingeweiden und Girgas' verschwundenem Schädel! Das ist doch die Höhe! So eine Unverschämtheit!«
    »Wieso?«, fragte Balbok.
    »Närrischer umbal, begreifst du denn nicht, was dieses elende Weibsstück uns damit zu verstehen gibt?«
    »Äh …« Balbok überlegte kurz. »Nein«, gestand er dann.
    »Indem wir ihr und Corwyn geholfen haben, haben wir unseren schlechten Ruf verspielt. Diese elenden Menschen denken jetzt, sie hätten es mit einer Horde netter Orks zu tun. Wissen sie denn nicht, dass wir die wildesten, grässlichsten und blutrünstigsten Kreaturen von ganz Erdwelt sind?« Um seine Worte zu unterstreichen, fletschte er die Zähne und verfiel in Furcht erregendes Gebrüll.
    »Genau«, stimmte Balbok zu und ließ ein markiges Knurren vernehmen.
    »Das können wir nicht auf uns sitzen lassen. Wir werden nach Tirgas Lan gehen und diesem Schnösel auf dem Thron sagen, was wir von ihm halten!«, verkündete Rammar wütend und völlig außer sich. »Dann werden wir ihm zum Schein helfen, und wenn er es am wenigsten erwartet, werden wir uns gegen ihn wenden und ihm zeigen, wozu Orks aus echtem Tod und Horn fähig sind. Auf diese Weise werden wir unseren schlechten Ruf wiederherstellen, und auch ohne die großzügige Garantie des Königs wird es keinem Menschen mehr einfallen, seine neugierige Nase über den Grat des Schwarzgebirges zu stecken. Hast du kapiert, was ich meine?«
    »Ich denke schon.« Balbok nickte. »Es gibt jede Menge Keilereien und Menschenfleisch.«
    »So ungefähr«, bestätigte Rammar, dann wandte er sich wieder dem Boten zu. »Also, achgosh-bonn, du hast es gehört – wir werden dem Ruf deines Königs folgen.«
    »Nichts anderes habe ich erwartet«, erwiderte der Bote mit einer Selbstverständlichkeit, die Rammar noch mehr verärgerte.
    »Aber vorher«, kündigte er deshalb an, »werden mein Bruder und ich noch ein großes Gelage geben, um unseren Abschied aus dem Dorf zu feiern. Aus diesem Anlass werden wir dich nach
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