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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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noch sagen, was Corwyn von uns will.«
    »Nein!«, ächzte Rammar entsetzt – aber es war schon zu spät, denn auf ein Nicken Balboks hin begann der Bote erneut zu sprechen.
    »Mein Herr und meine Herrin, König Corwyn und Königin Alannah von Tirgas Lan, entbieten Euch ihren Gruß. Sie hoffen, dass es Euch im zurückliegenden Jahr wohl ergangen ist und Ihr Euch erfreuen konntet an den Schätzen, die Euch überlassen wurden …«
    »Die uns überlassen wurden?« Rammar glaubte, ihn nicht richtig verstanden zu haben. Vielleicht war sein Menschlich doch nicht so gut, wie er dachte. »Wir haben die Schätze geraubt, dass das klar ist! So wie es sich für richtige Orks gehört!«
    »Wie Ihr meint.« Der Bote verbeugte sich ehrfürchtig, bevor er fortfuhr. »Der König und die Königin hoffen jedenfalls, dass der Transport des Schatzes auf dem goldenen Streitwagen nicht zu beschwerlich war – gern hätten sie Euch geeignetere Transportmittel zur Verfügung gestellt, aber Ihr habt Tirgas Lan seinerzeit sehr überstürzt verlassen …«
    »Die wissen von der Sache mit dem Streitwagen?« Balbok sandte seinem Bruder einen verblüfften Blick, dann schauten beide hinüber zur anderen Seite der Höhle, wo der gestohlene Wagen stand, auf dem sie damals das Gold ins bolboug gebracht hatten. Da Rammar sich bisweilen von den faihok'hai damit durchs Dorf ziehen ließ, hatten Achse und Räder ein wenig gelitten …
    »Jedoch«, sprach der Bote weiter, »sind die Zeiten in Tirgas Lan nicht so glücklich, wie sie es sein sollten. Zwar hat König Corwyn die Nachfolge der Elfenkönige angetreten, jedoch weigern sich einige Machthaber beharrlich, seinen Herrschaftsanspruch anzuerkennen.«
    »Sag bloß«, brummte Rammar.
    »Der Elfenrat von Tirgas Dun hat die Rechtmäßigkeit seiner Regentschaft bestätigt, worauf sich nicht nur die Zwergenfürsten, sondern auch die von Menschen bewohnten Städte Sundaril und Andaril dem neuen König unterwarfen. Im Osten jedoch, wo die Reiche der Menschen liegen, gibt es Potentaten, die König Corwyn nicht als ihren Herrn anerkennen wollen und gar zum Krieg gegen Tirgas Lan rüsten.«
    »Ist ja interessant«, sagte Rammar gelangweilt und gähnte herzhaft. »Aber warum erzählst du uns das alles? Was geht uns das an?«
    »König Corwyn und Königin Alannah sandten mich zu Euch, um Eure Hilfe im Kampf gegen die Feinde Tirgas Lans zu erbitten.«
    »Was?« Rammar starrte den königlichen Boten erstaunt an. »Ich höre wohl nicht recht.« Er schüttelte heftig das Haupt. »Was bildet sich dieser einäugige Bastard ein?«
    »König Corwyn weiß, dass Ihr keine sehr hohe Meinung von ihm habt«, räumte der Bote ein. »Aber er erinnert Euch daran, dass er Euch das Leben schenkte und …«
    »Und was?«, rief Rammar erzürnt. »Auch wir haben ihm den Hals gerettet. Damit sind wir quitt.«
    »… und dass Ihr und er Verbündete wart im Kampf gegen den finsteren Margok«, fuhr der Bote fort. »Sich auf dieses alte Bündnis berufend, bittet der König von Tirgas Lan um Eure Unterstützung. Das ist eine große Ehre für Euch.«
    »Mir kommen die Tränen«, knurrte Rammar.
    Balbok hingegen schien wirklich beeindruckt. »Mein böser Ork«, meinte er. »Ist das nicht nett von Corwyn? Statt den Kampf gegen seine Feinde allein zu führen und all den Ruhm und die Beute selber einzusacken, denkt er an seine alten karal'hai.«
    »Was ist los mit dir? Hast du den Verstand verloren?«, maulte Rammar. »Menschen und Orks sind keine Freunde, noch nie gewesen. Und dieser elende Corwyn ruft uns nicht deshalb zu Hilfe, weil er uns einen Gefallen tun will, sondern weil er uns braucht!«
    »Ist doch egal.« Balbok grinste breit. »Zumindest werden wir Gelegenheit bekommen, unsere saparak'hai mal wieder in Blut zu tauchen. Und da es gegen Menschen geht, wird es auch mehr als genug zu essen geben und …«
    »Du und dein Magen!«, unterbrach ihn Rammar. »Könntest du zur Abwechslung auch mal mit einem anderen Körperteil denken? Mit deinem Hirn zum Beispiel? Nenn mir einen guten Grund, weshalb wir dem Hilferuf dieses elenden Tunichtguts folgen sollten. Hast du vergessen, wie viel Ärger er uns eingebrockt hat?«
    »Korr, eine Menge Ärger«, stimmte Balbok zu, »aber auch eine Menge Beute – und einen Haufen Spaß. Weißt du nicht mehr, wie wir gegen den Dragnadh kämpften?«
    »Und ob«, versicherte Rammar verdrießlich – in seiner Erinnerung allerdings war die Konfrontation mit dem untoten Drachen keineswegs spaßig
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