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Die neuen Leiden des jungen W

Die neuen Leiden des jungen W

Titel: Die neuen Leiden des jungen W
Autoren: Urlich Plenzdorf
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weiterkonnte. Ich meine, ich hätte nie im Leben freiwillig den Löffel abgegeben. Mich an den nächsten Haken gehängt oder was. Das nie. Aber ich wär doch nie wirklich nach Mittenberg zurückgegangen. Ich weiß nicht, ob das einer versteht. Das war vielleicht mein größter Fehler: Ich war zeitlebens schlecht im Nehmen. Ich konnte einfach nichts einstecken. Ich Idiot wollte immer der Sieger sein.

    »Trotzdem. Edgars Apparatur läßt mich nicht los. Ich werde das Gefühl nicht los, Edgar war da einer ganz sensationellen Sache auf der Spur, einer Sache, die einem nicht jeden Tag einfällt. Jedenfalls keine fixe Idee. Einwandfrei.«
    »Und die Bilder?! Glauben Sie, daß davon noch irgendwo eins zu finden ist?«
    »Die Bilder? — Daran hat keiner mehr gedacht. Die waren voller Farbe. Die werden wahrscheinlich mit eingeebnet sein.«
    »Können Sie welche beschreiben?«
    »Ich versteh nichts davon. Ich bin nur einfacher Anstreicher. Zaremba meinte, sie wären nicht von schlechten Eltern. Kein Wunder, bei dem Vater.«
    »Ich bin nicht Maler. Ich war nie Maler. Ich bin Statiker. Ich hab Edgar seit seinem fünften Lebensjahr nicht gesehen. Ich weiß nichts über ihn, auch jetzt nicht. Charlie, eine Laube, die nicht mehr steht, Bilder, die es nicht mehr gibt, und diese Maschine.«
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Aber wir durften ihn wohl nicht allein murksen lassen. Ich weiß nicht, welcher Fehler ihm unterlaufen ist. Nach dem, was die Ärzte sagten, war es eine Stromsache.«
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