Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
Vom Netzwerk:
fremden Computers zu üben. Nicht, dass sich die Programme der Gorasul wesentlich von den Programmen der Schiffe der Planetenliga unterschieden. Aber jeder Computer hatte seine Eigenheiten, besonders, wenn er wie der der Gorasul mit niederer Intelligenz ausgestattet war. Bevor Kyrell mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen konnte, musste sie dessen Vertrauen gewinnen. Nachdem sie die Route erstellt hatte, gab sie sie an die Konsole des Patarins weiter. Karst war damit zufrieden und befahl, den Countdown zum Sprung in die alternative Realität einzuleiten. Bald danach befanden sie sich auf der Reise in das Territorium der Ch'tarr.

xxx

Irritiert sah sich Kyrell in ihrer Kabine um. "Was ist das für ein Durchgang?", fragte sie und zeigte misstrauisch auf ein Schott.
"Das ist die Tür zu meiner Kabine", sagte Mucar schulterzuckend. "Gefällt Ihnen Ihre Kabine nicht? Sie ist nach ul'chanischen Maßstäben sehr komfortabel."
"Ich werde doch nicht mit Ihnen Tür an Tür schlafen", beschwerte sich Kyrell. "Man hat mir vertraglich eine Offizierskabine zugesichert."
"Dies ist eine Offizierskabine", belehrte Mucar sie.
"Haben Sie keine andere Offizierskabine für mich?", erkundigte sich Kyrell.
"Frau!", knurrte Mucar. "Ich verliere bald die Geduld mit Ihnen. Patarin Karst hat mir die Verantwortung für Ihre Sicherheit übertragen. Deshalb stelle ich Ihnen einen Teil meines Quartiers zur Verfügung. Meine Nähe gewährleistet Ihnen einen optimalen Schutz."
"Aber nicht vor Ihnen", entfuhr es Kyrell. "Sie sind mir feindlich gesonnen, seit ich dieses Schiff betreten habe. Außerdem wird die Besatzung glauben, wir hätten ein Verhältnis miteinander, wenn ich in Ihrem Quartier wohne."
"Das ist ja der Sinn der Sache. Als meine angebliche Lanei sind Sie vor den Annäherungsversuchen der Krieger sicher. Niemand würde es wagen, den Bettwärmer des Darmons anzumachen. Eigentlich war die Kabine eines Prä-Darmons für Sie vorgesehen. Da wussten wir aber noch nicht, dass Sie eine Frau sind."
"Ich bin nicht Ihr Bettwärmer", zischte Kyrell.
"Es würde mir nie in den Sinn kommen, mit einer Frau zu schlafen, die so weit gesellschaftlich unter mir steht wie Sie."
"Gehören Sie etwa dem ul'chanischen Adel an?", höhnte Kyrell.
"Meine Herkunft geht Sie nichts an", sagte Mucar arrogant. "Wenn Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie mich. Meine persönliche Kennung ist in Ihrem Kabinencomputer gespeichert. Außerdem habe ich zwei Leibwächter für Sie abgestellt. Bewegen Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit niemals ohne sie an Bord."
Nach dieser Erklärung drückte Mucar seine Handfläche auf die Platte am Schott zu seiner Kabine. Die Tür glitt auf. Nachdem er hindurchgetreten war, schloss sich die Tür hinter ihm. Kyrell blieb allein zurück. Hass auf diesen arroganten Krieger, der sie den ganzen Tag nicht aus den Augen gelassen hatte, kochte in ihr hoch. Was bildete sich dieser hässliche Kerl ein?
Nachdem Kyrell ihren Gepäcksack ausgepackt und ihre wenigen Kleidungsstücke in dem kleinen Schrank der Kabine verstaut hatte, merkte sie, wie müde sie war. Sie streckte sich auf dem Schlafpolster der metallenen Koje aus und schlief augenblicklich ein.

Zwei

Nach der Ankunft im Hoheitsgebiet der Ch'tarr begann Kyrells eigentliche Aufgabe. Mit ihrer Hilfe wollten die Ch'tarr einen sicheren Korridor durch einen mit getarnten Sprengkörpern verminten Raumsektor errichten.
Bevor die Gorasul die Warnbojen vor dem Minengebiet passierte, gab es eine weitere leidenschaftliche Diskussion zwischen Patarin Karst und Darmon Mucar, weil Karst nun auch die Steuerkontrolle der Gorasul auf Kyrell übertrug. Ein wenig wunderte sich die junge Navigatorin, dass der Kommandant eines ul'chanischen Scouters den wiederholten Widerspruch eines Untergebenen duldete, ohne ihn in einem Wutanfall zu töten. Vielleicht war der Blutdurst eines ul'chanischen Kriegers doch nicht so groß, wie es überall im Ligagebiet erzählt wurde.
Das Aufspüren der Minen war eine Präzisionsarbeit, für die Kyrell unbedingt die Kontrolle über die Steuerung des Schiffes benötigte, weil nur sie mit ihrem Talent in der Lage war, schnell genug auf das plötzliche Auftauchen einer Mine zu reagieren und das Schiff aus der Gefahrenzone zu manövrieren. Sobald eine Mine aufgespürt und enttarnt war, wurde sie von einem Spezialteam entschärft und danach vernichtet.
Kyrell saß viele Stunden am Tag in ihrem Sessel, immer auf der Suche nach den Minen. Von Tag zu Tag drangen sie tiefer in das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher