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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
Autoren: John Ringo
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dass ich mit ihm einer Meinung bin, weil ich keine Wandlerin bin«, erwiderte Sheida.
    »Und? Bist du es?«, fragte Ishtar. »Ich kenne dich jetzt seit mindestens hundert Jahren, und abgesehen von gelegentlichen Veränderungen in der Augen- und Haarfarbe habe ich dich nie wandeln sehen.«
    »Ein guter Wandel erfordert eine genetische Komponente«, sagte sie und wies dabei auf Ishtars Gestalt. »Du weißt , wovon Daneh lebt.«
    »Aber das haben wir doch sicherlich hinter uns«, meinte Ishtar. »Solche Fehler kommen schon lange nicht mehr vor.«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, erwiderte Sheida. »Ich habe mich jedenfalls dafür entschieden, meine eigene Gestalt zu behalten. Für mich ist die gut genug.«
    »Er glaubt also, dass du ihm deine Stimme geben wirst?«, fragte Ishtar.
    »Wahrscheinlich. Wenigstens kann man das seinen Andeutungen in letzter Zeit entnehmen. Ich habe ihm auch keinen Anlass gegeben, daran zu zweifeln, mich aber nicht verbindlich erklärt. Und dann glaube ich auch, dass er abgewartet hat, bis Chansa in den Rat gewählt wurde.«
    »Chansa ist … seltsam«, sagte Ishtar. »Ich habe da ein paar ganz hässliche Dinge über ihn gehört.«
    »Seltsam ja, aber auch genial«, erwiderte Sheida. »So wie der Rest von Pauls Fraktion. So intelligent und doch so wenig … weise. Anscheinend ist das der einzige Wesenszug an Menschen, den wir nicht verbessern konnten. Immunität, Verarbeitungsfähigkeit, Schönheit.« Sie seufzte
und schüttelte den Kopf. »Aber nicht Weisheit. Sie sind so ungeheuer schlau und doch so schrecklich dumm, wenn es um all die Probleme geht, mit denen wir konfrontiert sind.«
    »Du bist also gegen ihn, stimmt’s?«, fragte Ishtar und runzelte leicht die Stirn.
    »O ja«, nickte Sheida. »Es gibt ein Problem, da haben die Recht. Aber das heißt nicht, dass die Lösung, die sie dafür anbieten, optimal oder auch nur angebracht wäre. Ich frage mich nur, was er tun wird, wenn er es erfährt.«
    »Da wäre ich gerne Mäuschen«, meinte Ishtar und lächelte dabei. »Aber leider werde ich Mittelpunkt der Debatte sein.«
    »Wandel ist eine unvermeidliche Folge unserer Technologie«, sagte Sheida und zuckte die Achseln. »Die ärztliche Technik bekommen wir von den Nanniten und den Replikatoren. Und dieselbe Technologie erlaubt es den Menschen …« Sie sah zu ihrer Gesprächspartnerin hinüber und lächelte, »alles zu sein, was wir uns ausmalen können.«
    Ishtar lachte wegen der vagen Formulierung und zuckte dann mit den schmalen Schultern. »Vielleicht hat Paul einfach vor, jeglicher medizinischen Technologie ein Ende zu machen? Vielleicht ist das auch ›unnötig‹?«
    »Wenn er das will, kann er mit meiner Schwester darüber sprechen.«
     
    Als Herzer erwachte, war es um ihn hell; sein Dschinn hatte die Kraftfelder von opak auf transparent geschaltet und »stand« jetzt bereit, hielt ihm einen Bademantel hin.
    Der waagerecht in der Luft schwebende Junge war groß und jung, er hatte breite Schultern und kurz gestutztes schwarzes Haar. Auf den ersten Blick sah es so aus, als litte er unter Auszehrung, aber da war etwas, was eine Aura früherer Stärke vermittelte, als wäre er ein Kraftsportler,
der seinen Höhepunkt bereits überschritten hat. Herzer blinzelte unsicher, seine Augen waren verklebt. Gleich darauf sandte er einen Befehl aus, und Nanniten huschten über sein Gesicht und räumten die Überreste des Schlafes weg.
    »Master Herzer, deine Verabredung mit Doktor Ghorbani ist in eineinhalb Stunden.«
    »Vielen Dank, Dschinn«, lallte der Junge und sandte zugleich einen mentalen Befehl an das Gravfeld, das ihn im Schwebezustand hielt. Den meisten Menschen fiel es leichter, akustische Befehle zu erteilen, da direkte mentale Verbindung ungeheuer disziplinierte Denkprozesse verlangt. Aber Herzers Stimmsysteme waren so verkümmert, dass er gezwungen war, diese Disziplin auf sich zu nehmen.
    Das Gravfeld rotierte ihn in der Vertikalen, und er wartete, bis er sicher sein konnte, dass seine Beine ihn tragen würden, ehe er die letzten stützenden Fasern löste. Dann schlüpfte er unsicher und mithilfe des Dschinn in das Gewand und schlurfte durch den Raum zu einem Schwebesessel.
    Er sank in den Sessel und ließ den Dschinn damit beginnen, ihn zu füttern. Seine Hand zitterte, als er nach dem über dem Teller schwebenden Löffel griff, und zitterte dann noch heftiger, schlug förmlich die Luft. Er sandte einen weiteren Befehl an das ärztliche Programm, und die
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