Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
normalerweise waren davon nur elf besetzt. In den dreitausend Jahren, die das Web nun existierte, hatten die Kontrollschlüssel die Besitzer gewechselt, waren gelegentlich auch in »illegitime« Hände gefallen. Im Augenblick befanden sich zwei in der Hand von Individuen, die außerhalb der Hauptströmung existierten und die es im Großen und Ganzen ablehnten, mit dem Ausschuss zusammenzuarbeiten.
    Der Saal erinnerte an das Innere des antiken griechischen Parthenons. Nur die Decke bildete eine Ausnahme, ein Kolossalgemälde bedeckte sie, das den Aufstieg des Menschen durch die einzelnen Zeitalter darstellte und seinen Höhepunkt in der gegenwärtigen Ära fand. Das Gemälde begann mit Darstellungen der frühen Sammler und Jäger, zeigte ihre Technik und Motive aus ihrer Kultur und schritt dann fort über das Zeitalter des frühen Ackerbaus, der Metallbearbeitung, der Entdeckung der Philosophie und der wissenschaftlichen Methodik, der Demokratie, der Industrie, der Menschenrechte, der Informationstechnik, der fortgeschrittenen Biologie, der Quantentechnik und schließlich zu dem fast gottgleichen Kulminationspunkt, als die Kombination all dieser Errungenschaften schließlich zu einer Welt des Friedens und des Überflusses für alle geführt hatte.
    Paul kam oft in den Saal und betrachtete das Gemälde,
die einzelnen Stufen des Fortschritts, und fragte sich, an welchem Punkt dieser langen Kette die Entwicklung den falschen Lauf genommen hatte.
    Er sah sich in der Ratsversammlung um und zwang sich dazu, sich nichts von dem Ekel anmerken zu lassen, den er empfand; wenn es nach ihm ginge, würden in dem Rat, der die Erde regierte, nur echte Menschen vertreten sein!
    Aber das war nicht der Fall. Ishtar kam dem nahe, war aber doch so verwandelt, dass jede Ähnlichkeit mit dem echten Menschenbild verschwunden war. Und was Ungphakorn und Cantor anging …
    Er vermied es, jene Mitglieder des Rates anzusehen, die nicht von menschlicher Erscheinung waren, schlug mit dem Hammer des Sitzungsleiters auf den Tisch und eröffnete somit die Sitzung.
    »Ich habe diese Sitzung einberufen, damit wir uns mit dem gegenwärtigen Bevölkerungsproblem befassen können«, begann er, hielt jedoch gleich wieder inne, als Ungphakorn seine Federn sträubte.
    »Ich kann nicht erkennen, wessshalb unss dasss bekümmern sssollte«, sagte das Ratsmitglied und versuchte dabei, es sich auf seiner Stange bequem zu machen. Sein Körper war zur Gestalt eines Quetzacoatl umgeformt worden: eine lange, bunte, geflügelte Schlange mit leuchtendem Federkleid und neutralem Geschlecht. Den Mund der Schlange hatte man modifiziert, um Ungphakorn die menschliche Sprache zu ermöglichen, aber bei vielen Wörtern kam ein ausgeprägtes Zischen durch.
    Paul war zu dem Schluss gelangt, dass Ungphakorn das hauptsächlich tat, um ihn zu ärgern.
    »Es bekümmert uns als letzter Überrest einer Regierung«, erwiderte Bowman und sah dabei Sheida an. »Die Bevölkerung der Erde ist unter eine Milliarde gesunken. Wenn man den augenblicklichen Trend der Geburtenrate
betrachtet, wird die menschliche Rasse, und zwar in jeglicher Form, in weniger als tausend Jahren nicht mehr existieren; das sind nicht einmal fünf Generationen. Wir müssen handeln und das bald.«
    »Und wie soll dieses Handeln aussehen?«, fragte Javlatanugs Cantor. Mit Rücksicht auf den Zustand des Ratssaals hatte Cantor sich zu beinahe menschlicher Form gewandelt. Die starke Behaarung und die wuchtige Gestalt des Bären, seiner normalen Gestalt, hatte er freilich behalten. So sah er einem Sasquatch ähnlich. Und aus diesem Grund betrachtete ihn die Sasquatch-Konföderation als ihren Sprecher. »Jeder vermehrt sich so, wie er das will. Und jedes Kind nimmt die Gestalt an, die es wünscht. Man nennt das Freiheit.«
    »Man nennt das Selbstmord«, erregte sich Chansa. Das neueste Mitglied des Rates sah völlig menschlich aus, aber seine riesige Gestalt war mit Sicherheit auf eine Verwandlung zurückzuführen. Jetzt schlug er mit einer Faust, die die Größe einer Melone hatte, auf den Tisch und funkelte den Werbären auf der anderen Seite der Tafel an. » Du wärst sicherlich froh, wenn die menschliche Rasse aussterben würde.«
    »Ich bin menschlich, du ignoranter Gorilla«, erwiderte Cantor. »Und um auf deine Bemerkung einzugehen, ich lege keinen Wert darauf, dass die Menschheit verschwindet. Aber ich kann mich nicht der Meinung anschließen, dass das ein Problem wäre. Und selbst wenn es eines wäre, habe ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher