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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Sabina Naber
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verzweifelte wieder an ihrem Beruf. Nur Lügen, Egoismus und Wahnsinn. Keine wirkliche Erklärung für die Taten aller Taten. Lediglich Begründungen. Die jedoch nicht wirklich nachvollziehbar waren. Es gab keine wirkliche Erklärung oder Entschuldigung.
    »Wissen Sie was, Frau Guthaus? Ich glaube, Sie reden Scheiße. Sie lügen uns und sich an. Denn wenn es nur darum gegangen wäre, hätten Sie ihr nicht den Körper zerschneiden müssen. Sie sind so verkorkst, dass Sie Ihr Lebtag auf die Stein eifersüchtig waren. Sie wussten, Sie würden nie so werden wie sie. Und als dann der leblose Körper so vor Ihnen lag – bis dahin glaube ich Ihnen ja den Müll von wegen Verlustangst –, aber als sie dann wehrlos vor Ihnen lag, wahrscheinlich das erste Mal schwächer als Sie, da haben Sie schlicht und einfach Rache geübt. Sie haben Ihre Wut über Ihre eigene Beschränktheit an ihr ausgelassen. Und das ist mies. Und kleinlich. Und das andere, diese Verlustangst, ist kindisch. Alles in allem ein jämmerlicher Mord.«
    Die Guthaus starrte Maria an – und fing zu weinen an. Eigentlich war es mehr ein heftiges Schluchzen. Sie sank vom Hocker und umklammerte ihn krampfhaft. Beamte von der nächstgelegenen Wachstube betraten den Theatersaal.

    Maria rührte in ihrem dritten Kaffee und spürte, dass sie die aufsteigende Müdigkeit nicht mehr in den Griff bekommen würde. Was aber egal war. Der Fall war erledigt. Gottl konnte zufrieden sein, und die Presse hatte Stoff für die ganze nächste Woche. Und sie konnte sich ausschlafen. Und den ganzen Mist erst einmal verdauen. Als Maria so unendlich müde und ausgebrannt auf die Wellen im Kaffee starrte, dämmerte ihr, dass sie ja auch noch einen anderen guten Grund hatte, müde zu sein. Sie hatte doch letzte Nacht nicht geschlafen. Ein Lächeln überzog ihr Gesicht. Phillip kam mit zwei Cremeschnitten zum Stehpult zurück. Sie waren wieder in dem kleinen Café, in dem sie vor ein paar Tagen, noch ratlos und entsetzt über die Leiche, gefrühstückt hatten.
    »Also, Sie sind mir schon eine Harte. So ein zufriedener Grinser. So nett war der Fall ja auch wieder nicht.«
    »Ich hab nicht an den Fall gedacht.«
    Gierig biss Maria in die Cremeschnitte. Erste Attacke erfolgreich, die Creme verschmierte sich nicht über ihr ganzes Gesicht. Phillip musterte sie mit kaum verhohlener Neugier und rührte seinerseits lustlos in seinem Kaffee.
    »Eigentlich schade, dass wir den Fall schon abgeschlossen haben. Sonst hätten wir vielleicht noch länger in den Clubs recherchiert, und Sie hätten sich noch einmal, und vielleicht diesmal ausführlicher, an mir vergriffen.«
    »Sie können es wohl nicht lassen. War die Nacht mit Elsa so schlimm?«
    »Wir haben nur geredet.«
    »Sicher.«
    »Und außerdem nur über Sie.«
    »Sicher.«
    »Glauben Sie, ich gehe mit jeder halbwegs hübschen Frau gleich ins Bett?«
    »Ja.«
    Phillip biss seinerseits in die Schnitte. Auch erfolgreich.
    »Na, okay, da haben Sie vielleicht Recht. Bei Chancen von eins zu zehn muss man ja zugreifen.«
    »Na eben.«
    »Aber nicht mit der besten Freundin meiner …«
    Maria sah ihn an. Phillip sah sie an.
    »Meiner Chefin.«
    »Das will ich aber auch hoffen. Immerhin habe ich das ius primae noctis.«
    »Mist, da muss ich aber zuerst jemanden heiraten. Sie machen es einem nicht leicht.«
    »Und das war erst die erste Woche! Warten Sie, was noch auf Sie zukommt.«
    Übertrieben energisch biss Maria wieder in die Cremeschnitte – und hatte den ganzen Pamp auch prompt im Gesicht. Phillip konnte nicht an sich halten und prustete los. Als Maria nicht mitlachte, biss er selbst heftig in die Cremeschnitte. Auch er sah nun aus wie ein kleiner Bub auf einer Kinderparty. Genussvoll und mit großen Kulleraugen holte er die Creme mit den Fingern von der Wange. Jetzt musste auch Maria lachen.

Sabina Naber
    Der Kreis
    978-3-7349-9224-7
    »Der zweite Fall für die Wiener Kommissarin Maria Kouba.«

    Wiens Nationalheiligtum, der Wienerwald, steht in Flammen. Dilettantisch wurde der unbescholtene Bauunternehmer Gottlieb Hartleben nach seiner Ermordung angezündet. Kommissarin Maria Kouba stochert im Dunkeln, da niemand etwas gegen das Opfer gehabt zu haben scheint. Erst als sie ihre eigene dunkle Seite entdeckt und von ihrem neuen Liebhaber in die SM-Szene eingeführt wird, kommt sie einem tiefschwarzen Geheimnis auf die Spur.

Sabina Naber
    Die Debütantin
    978-3-7349-9226-1
    »Der dritte Fall für die Wiener Kommissarin Maria
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