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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Sabina Naber
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hatte auch Maria das Bedürfnis nach einer Zigarette. Phillip tat es ihr gleich. Schweigend hüllten sich die drei in Rauch. Maria war eigentlich gar nicht überrascht. Phillip und sie hatten von Anfang an vermutet, dass auch der Berger mit der Stein – nur, was sie langsam nervte, waren diese Kuhaugen, die die meisten bekamen, wenn sie von der Stein sprachen. Gab es Wunder im Bett? Die Frau hätte Edelnutte werden sollen. Sie hätte den ganzen Staat im Griff gehabt. Phillip tauchte aus dem Schweigen auf und platzierte sich vor Berger.
    »Sagen Sie mir … ich will es endlich verstehen … was war dran an der Stein? Warum sind alle ganz närrisch auf diese Frau gewesen?«
    Berger senkte nur schuldbewusst und ratlos den Kopf. Maria wusste es plötzlich. Ihr war das Bild, als Phillip in der Wohnung der Stein das Buch ›Die Vielgeliebte‹ aus dem Regal genommen hatte, eingefallen. Ja, und endlich verstand sie. Hatte es nicht Berger eben selbst gesagt?
    »Weil sie jedem das Gefühl der Einmaligkeit geben konnte. Jeder war König oder Königin. Und sie hat jeden, auch jeden Typ aus den Clubs, im Augenblick des Aktes geliebt.«
    Maria setzte sich Berger gegenüber.
    »War es nicht so?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Natürlich nicht. Sonst müssten Sie sich eingestehen, dass Sie gar kein so großes Selbstbewusstsein haben, wie Sie glauben.«
    »Verdammt! Was wollen Sie von mir? Was wollen Sie noch von mir? Ich habe Ihnen das eingestanden. Okay. Reicht das noch immer nicht?«
    »Nein, Herr Berger. Ich will Ihnen jetzt einmal etwas sagen: Wir hatten Dornhelm unter Verdacht. Unschuldig, wie ich es mir auch dachte. Wir haben Moser überprüft, auf dessen Fährte uns Ihre Frau gebracht hat. Unschuldig. Wir haben in den Clubs nachgeforscht. Rein ins Blaue und konkret, wieder nach einem Tipp Ihrer Frau.«
    »Warum erwähnen Sie immer meine Frau?«
    »Weil alle Indizien gegen Ihre Frau sprechen.«
    »Nein.«
    »Oh doch. Die Luft am Tatort war laut einer Zeugenaussage von Vanillegeruch geschwängert. Das Lieblingsparfum Ihrer Frau. Ihre Frau hat gesagt, dass der Moser mit der Stein gebumst hat. Eine bewusste Falschaussage, denn Moser hatte nie was mit der Stein, das wusste jeder. Und warum sollte die Stein etwas anderes sagen? Wir haben eine Augenzeugin, die eine Person mit langen blonden Haaren, klein und schmächtig, am Tatort gesehen hat. Ihre Frau trug früher eine blonde Perücke. Jetzt werden Sie fragen, warum sollte meine Frau eine Perücke aufsetzen? Na, weil sie dadurch, dass sie von Moser wusste, auch gewusst hat, dass ihre Freundin mit diesem Mann ein Agreement hatte. Er durfte ihr von gegenüber zusehen. Wunderbare Ausgangslage, um eine falsche Fährte zu legen.«
    »Sie haben einen Augenzeugen?«
    »Ja, aber leider hat sie zu kurz zugesehen, um den Ernst der Lage erkennen zu können. Aber sie sah die Stein bereits in der Position gefesselt, in der wir sie gefunden haben.«
    »Meine Frau war es nicht.«
    »Herr Berger, ich weiß … und ich glaube Ihnen, dass Sie Ihre Frau lieben. Aber wollen Sie sie auch noch decken, wenn sie einen Mord begangen hat?«
    Berger sprang auf und rannte wieder durch das Zimmer. Wuchtig trat er gegen den Tisch, der jedoch Gott sei Dank stabil genug war, das zu überstehen.
    »Herr Berger, auch wenn Sie uns jetzt nichts sagen, wir werden Beweise finden. Und dann sind Sie mitschuldig. Sie kennen das Delikt: Vertuschen eines Verbrechens.«
    »Scheiße. Sie reden nur Scheiße, Sie Schlange.«
    »He, Mister, vergreifen wir uns doch nicht im Ton, sonst müsst ich sagen, dass du ein jämmerlicher Stecher bist, der noch dazu unterm Patschn seiner Frau steht und sie deckt, obwohl sie die einzige Unschuldige der Runde, weil die einzig Ehrliche, abgemurkst hat. Jämmerlich. Mit was erpresst dich denn deine Frau, du … Wichser, damit du sie deckst?«
    »Meine Frau erpresst mich nicht. Ich liebe sie.«
    »Ah, und das ist Grund genug, ihr ein Alibi zu verschaffen, oder was?«
    »Herr Berger, wo waren Sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag?«
    Berger raste durch das Zimmer, wie ein eingeschlossener Leopard.
    »He, du Jammerlappen, Flucht nützt gar nichts. Wo?!«
    Berger trat gegen die Tür. Schlug dagegen.
    »Herr Berger, diese Fotos dort auf der Wand, die sind echt. So hat Ihre Barbara wirklich ausgesehen, nachdem Ihre Frau, Ihre Frau sie in der Mangel gehabt hat.«
    Berger blieb in seiner Raserei genau vor der Pinnwand stehen. Er starrte die Bilder an. Dann riss er sie alle herunter.
    »Ich
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