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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene
Autoren: Karen Rose Smith
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beschreiben konnte … nach einer Erfüllung jener Sehns ucht, die sie vom ersten Abend an gefühlt hatte.
    Als er sich zu ihr beugte, wich sie nicht zurück, auch nicht, als er den Arm um sie legte und seine Lippen ihren Mund berührten. Emma hatte keine Ahnung, ob sie schon jemals geküsst worden war. Sie wusste auch nicht, was sie jetzt machen sollte, doch sie öffnete die Lippen, als Tucker Besitz von ihrem Mund nehmen wollte. Sie überließ sich ihm völlig und genoss es, dass er nach ihr so sehr verlangte wie sie nach ihm. Das war mehr als bloße Begierde.
    Emma wurde von nie gekannter Erregung erfüllt und verlor sich an Tucker Malone, bis er sich ruckartig zurückzog.
    „Das war ein Fehler, Emma”, sagte er gepresst. „Es wird nicht wieder geschehen.”
    Es dauerte einige Sekunden, ehe sie begriff, dass der Zauber verflogen war und Tucker den KUSS bereute. Hoffentlich merkte er nicht, wie sie bebte. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie stark er auf sie wirkte, weil er Recht hatte. Der Kuss war tatsächlich ein Fehler gewesen.
    Sie durfte sich mit keinem Mann einlassen, solange sie nicht wusste, wer sie war.

1. KAPITEL
    Am Nachmittag des ersten November klingelte das Telefon in Tuckers Büro. „Malone.”
    „Tucker? Hier Roy Compton in Omaha.”
    Roy arbeitete bei der Polizei von Omaha. Tucker hatte sich mit ihm im August wegen Emma in Verbindung gesetzt. „Haben Sie etwas für mich?”
    „Möglicherweise. Hier in Omaha meldete ein Mann seine Tochter als vermisst. Sie heißt Emma, und die Beschreibung passt. Der Fall wurde nicht weiter bearbeitet, weil Vater und Tochter vor sechs Monaten einen schlimmen Streit hatten. Die Frau zog aus, während er bei der Arbeit war. Er hat kein aktuelles Foto seiner Tochter, und das Bild, das Sie gefaxt haben, ist nicht sonderlich deutlich. Er meint, das Haar wäre ähnlich. Er möchte das Mädchen unbedingt sehen. Könnten Sie heute Nachmittag mit ihr herkommen?”
    Tucker wusste, wie es war, jemanden zu vermissen, Hoffnung zu schöpfen und sie wieder zu verlieren. Bestimmt wollte Emma herausfinden, ob sie die Tochter dieses Mannes war oder nicht.
    Er warf rasch einen Blick auf die Papiere auf dem Schreibtisch. Das konnte alles warten. „Ich spreche mit Emma und rufe Sie dann an, wann wir eintreffen.” Das musste heute noch geklärt werden. Emma musste endlich mehr über sich erfahren, und nach diesem Kuss, der ihn völlig durcheinander gebracht hätte…
    Tucker gestand sich ein, dass er sehr persönliche Gründe hatte, sich zu wünschen, dass Emma endlich herausfand, wer sie war. Der KUSS
    gestern Abend war ein gewaltiger Fehler gewesen. Lange nach der Scheidung hatte er derartigen Wünschen nicht nachgegeben. Er hatte sich auch nicht sonderlich danach gesehnt, bis er Emma kennen lernte.
    Gestern Abend hatte er dann viel zu deutlich gemerkt, dass er schon seit Jahren mit keiner Frau mehr im Bett gewesen war.
    Und Emma?
    Ihre Augen hatten nach dem KUSS so geleuchtet, dass es sicher besser war, sie verließ sein Haus so schnell wie möglich.
    Er griff nach Hut und Jacke und ging auf den Parkplatz hinaus.
    Wie an den meisten Tagen der vergangenen zwei Monate arbeitete Emma in der neuen Kinderkrippe, die gleich neben Gerties Haus eröffnet hatte. Kurz nachdem sie zu Gertie gekommen war, hatte Emma unbedingt etwas Sinnvolles machen müssen. Daher hatte sie in der Tagesstätte ihre Hilfe angeboten. Alle meinten, sie könne gut mit Kindern umgehen, würde sich aber ganz besonders für die verlassenen Zwillinge Sammy und Steffie einsetzen. Die beiden waren wenige Tage vor dem Überfall auf Emma in der Krippe abgegeben worden.
    Fünf Minuten später parkte Tucker vor dem Gebäude von BabyCare, stieg aus und senkte den Kopf gegen den kalten Wind, während er sich der Veranda näherte. Das große zweistöckige viktorianische Haus gehörte Hannah Caldwell. Mit der Krippe erfüllte sie das Bedürfnis berufstätiger Eltern in Storkville, die ihre Kinder gut und sicher unterbringen wollten, wenn sie sich selbst nicht um sie kümmern konnten.
    Er öffnete die schwere Tür und warf einen Blick in das Zimmer auf der rechten Seite. Hier kümmerten sich Frauen um Kinder zwischen einem halben und fünf Jahren. Emma saß mit Hannah auf einem Quilt auf dem Fußboden. Gemeinsam mit Sammy und Steffie, die beide ungefähr ein Jahr alt waren, schichteten sie Bauklötze übereinander. Tucker hielt sich für gewöhnlich von Kindern fern. Sammy und Steffie mit dem rötlichbraunen Haar und den
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