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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume
Autoren: Jean Sarafin
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gering war. Klaus hatte sich verändert. Ganz meinen Träumen entsprechend war er ein Traummann geworden, mein Traummann. Ein Retter in Weiß, mit Blumen, Heldenmut, Stärke und allem, was ich mir je gewünscht hatte. Es gab keinen Zweifel daran, dass ich für diese Disney-Vorstellung von einem strahlenden Ritter verantwortlich war.
    Doch Elijah meinte: »Ich würde lügen, wenn ich pauschal »Nein« sagen würde. Die
Möglichkeit
besteht immer.«
    »Aber ...«
    »Bis du ihn küsst«, unterbrach er mich, »dann hat er keine Chance mehr.«
    Ich schluckte. »Und du? Welche Wahl hast du?«
    »Keine«, gab Elijah zu. Er zuckte mit den Schultern. »Du bist der einzige Sukkubus in meinem Altern, der nicht zur Kategorie 3 gehört.« Er sah meinen verwirrten Blick und erklärte augenzwinkernd. »Tödlich ist nicht so meines.« Für einen Moment war er wieder der selbstsichere, selbstgefällige Typ, der jedes Mädchen haben konnte, was er wollte. Dann verflog der Eindruck und er ließ mich wieder hinter seine Fassade blicken. »Zumindest bist du der Einzige auf diesem Kontinent.« Wieder zwinkerte er, wirkte dieses Mal aber deutlich betrübter. »Wir Buhlwesen sind ziemlich selten.«
    Aber was hat das mit echter Liebe zu tun? Doch genauso wenig wie alles andere
. Elijah lachte und bewies mir, dass ich meine Gedanken schon wieder laut ausgesprochen hatte. »Manchmal bist du wirklich schwer von Begriff«, behauptete er. »Natürlich hat es das!«
    Er lachte wieder, doch die verhaltene Sehnsucht in seinem Blick war fast so schlimm wie die Hoffnung auf seinem Gesicht. Aber er schaffte es, beides hinten anzustellen. »Ich sage nicht, dass es mit uns klappen würde. Vielleicht würdest du mich nach einem Monat in die Wüste schicken oder du mich so sehr nerven, dass ich lieber in ein Kloster gehe ... aber wir hätten beide die Wahl. Eine freie Entscheidungsmöglichkeit.«
    Er trat einen Schritt näher an mich heran und dieses Mal wich ich nicht zurück sondern erwiderte seinen Blick, wenn auch verwirrt.
    »Alle anderen Männer in deiner Umgebung beeinflusst du. Manche stärker, manche schwächer.«
    Ich nickte stumm. Diesen Effekt hatte ich oft genug bei Elijah und in der Schule gesehen. Bei beinahe sabbernden Mädchen, die ihn umschwirrten, wie Motten das Licht.
    »Was ist mit David und Jonah?«
    Elijahs Gesichtsausdruck wurde wieder verschlossen. So als bereite ihm schon der Gedanke an die Konkurrenz Unbehagen. Dann atmete er durch und schenkte mir reinen Wein ein: »Du hast beide schon vor deiner Entwicklung zum Sukkubus geküsst. Es dürfte also keine große Rolle mehr spielen und keine Beeinflussung in dieser Richtung stattfinden. Aber Jonah wäre es ohnehin egal. Er wäre auch bereit, dein Liebessklave zu werden. Und David ... bei David hat deine Macht nur wegen Talbots Beeinflussung so einen verheerenden Effekt gehabt – mal abgesehen davon, dass er ohnehin sehr ... durcheinander ... ist.«
    Ich nickte. Also war ich zurück auf Null. Ich hatte drei Typen zur Auswahl – leider immer noch genau die drei Typen, mit denen ich angefangen hatte und die mich belogen und betrogen, wo sie nur konnten. Dabei spielte es eigentlich auch keine große Rolle,
warum
oder mit welch guten Absichten sie es getan hatten. Und ich wollte meine Auswahl nicht nach dem Prinzip des geringeren Übels treffen. Obwohl ... wenn ich ehrlich zu mir selbst sein sollte, würde meine Wahl dann rein objektiv tatsächlich auf Elijah fallen. Denn der hatte noch nicht versucht mich wie Jonah zu ertränken, oder gelogen und dafür gesorgt, dass ich nach »Saint Blocks« kam, wie David.
    »Ich weiß nicht einmal, ob du mich nett findest, sympathisch oder attraktiv«, meinte ich und wunderte mich selbst darüber, wie angespannt und verunsichert ich klang.
    Elijah blinzelte, dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Sekunden später stand er beinahe in mir und presste seine Lippen auf meine. Diese erste, beinahe brutale Attacke, wurde sanfter, als ich mich weder wehrte noch zurücktrat. Sie schickte Emotionen durch meine Adern, die ich nicht einordnen konnte. Verführerisch. Mit jedem Zungenschlag prickelte betörendes Wohlgefühl durch meine Adern, breitete sich in meinem Körper aus und vernebelte meinen Verstand. Elijahs Finger strichen über meinen Rücken, unter mein Hemd, über meine Haut. Fordernd und verlockend und so unglaublich intensiv, dass ich ihm nichts entgegensetzen konnte, die plötzliche Versuchung nicht kontrollieren.
    Als er von mir
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