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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire
Autoren: Thomas Brezina
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einmal gelesen, daß Leute, die verhungern, einander auffressen. Also, ich schmecke bestimmt zäh! Ich will euch nur warnen! Beißt euch an mir keine Zähne aus.”
    “Falls du das witzig findest, dann kann ich dir nur sagen: ha-ha-ha!” meinte Klaus-Jürgen. Er wußte, daß Natascha versuchte, sich auf diese Art zu beruhigen. Doch mit ihrem Gerede trieb sie Poppi und auch Dominik nur noch mehr zur Verzweiflung.
    “Also nehmen wir an, jemand kommt, um uns etwas Eßbares oder Wasser zu bringen”, setzte Schweinchen Schlau an. “Dann ist das unsere Chance. Wir pressen uns links und rechts neben der Tür gegen die Wand und stürzen dann alle gleichzeitig hinaus. Auf diese Art können wir den Vampir über den Haufen rennen!”
    “Und falls er ein Schießeisen bei sich trägt, haben wir ein Loch im Bauch!” stellte Natascha trocken fest.
    “Halt's Maul!” fuhr sie Klaus-Jürgen an. Nun riß ihm die Geduld.
    “Wieviel Zeit ist eigentlich schon vergangen?” erkundigte sich Lieselotte, die ihre Uhr im Hotel vergessen hatte.
    “Zwei Stunden”, antwortete Axels Onkel.
    Lilo seufzte. Ihr war es wie ein Tag vorgekommen. Plötzlich war sie entsetzlich durstig. Die Zunge klebte ihr am Gaumen. Wahrscheinlich war das aber nur eine Einbildung, weil kein Wasser in der Nähe war.
    Wieder verfielen die sechs in tiefes Schweigen.
    Weitere zwei Stunden vergingen, in denen kein Laut im Schloß zu hören war. “Anscheinend ist der Vampir ausgeflogen”, überlegte Klaus-Jürgen. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als leise, tappende Schritte auf der Kellertreppe zu hören waren.
    Sofort sprang Schweinchen Schlau auf und gab den Knickerbocker-Kumpels und Natascha ein Zeichen, seinen Plan auszuführen. Aufgeregt preßten sie sich auf beiden Seiten der Tür gegen die Wand.
    Das Schloß knackte, und die Tür wurde aufgerissen. Ein dunkler Kopf tauchte auf.
    “Jetzt!” brüllte Klaus-Jürgen und warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Mann in der Tür. Dieser schrie auf, verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten.
    Schweinchen Schlau untersuchte seine Hände sofort nach Waffen, doch er fand keine. Axel zückte seine Taschenlampe und leuchtete in das Gesicht des Mannes auf dem Boden.
    “Herr Schlamitzky”, rief er überrascht.
    “Der steckt mit den Vampiren unter einer Decke”, berichtete Dominik aufgeregt. “Ich habe es an seinen Schuhen gesehen!”
    Stöhnend versuchte sich der Schauspieler aufzurichten, doch die vier Knickerbocker drückten ihn wieder nach unten.
    “Laßt mich! Ihr müßt raus! Ich bin gekommen, um euch zu befreien!” ächzte der Mann, der diesmal nicht verkleidet war. “Schnell, der Boß der Wahnsinns-Vampire kann jeden Moment zurückkommen. Er ist heute persönlich anwesend!”
    “Können wir ihm das glauben?” fragte Lieselotte die anderen.
    “Es ist egal! Die Chancen stehen 50 zu 50, daß er die Wahrheit sagt! Kommt!” rief Klaus-Jürgen und stürmte die Treppe hinauf. Die anderen folgten ihm. Den Abschluß bildete Herr Schlamitzky.
    Doch gerade, als Axels Onkel die Tür nach draußen öffnen wollte, trat jemand aus dem großen Saal. Wieder richtete sich eine Pistole auf sie. Wieder war ihre Hoffnung zerstört. Nun war wirklich alles aus!

Fassungslos!
     
     
    Axel erkannte mit einem Blick, daß sie es nun mit dem Vampir zu tun hatten, der sie aus dem Auto geholt hatte. Die Schminke rund um seinen Mund war verschmiert, und das Weiß in seinem Gesicht war unregelmäßig aufgetragen.
    Es wiederholte sich alles wie vier Stunden zuvor. Der Vampir dirigierte die Knickerbocker-Bande, Axels Onkel und Natascha abermals in Richtung Keller zurück. Herrn Schlamitzky blickte er lange an und nickte dann nur. Dazu schnaubte er verächtlich durch die Nase. Aber weiterhin kam kein Wort über seine dunklen Lippen.
    Der Blutsauger scheuchte seine Gefangenen die Treppe hinunter. Langsam befolgten sie seinen Befehl. Die Knickerbocker, Klaus-Jürgen und Herr Schlamitzky spürten, daß der Vampir nun zu allem fähig war. Ein leises Knarren ertönte hinter ihm, doch er drehte den Kopf nicht nach hinten.
    Auch weiterhin starrte er nur auf seine Gefangenen, die ihm beinahe einen Strich durch die ausgetüftelte Rechnung gemacht hatten. Doch nun hatte er alle, die ihn stören könnten, beisammen. Er würde sie alle in dem Kellerverlies für immer verschwinden lassen.
    Schritt für Schritt stiegen die Gefangenen die Treppe hinunter. Schritt für Schritt kam der Vampir ihnen nach. Dabei hielt er
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