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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius
Autoren: Alfred Bekker
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paar Spinnweben«, witzelte Moss Triffler. Er ahnte nicht einmal, wie nahe er mit dieser Vermutung der Wahrheit kam.
     
     
    Zusammen mit Bruder Patrick und dem Marineinfanteristen Macco Lastor betraten sie die Station, nachdem der Christophorer mit Hilfe eines Moduls dafür gesorgt hatte, dass sich das Schleusenschott öffnen ließ.
    Hier unten herrschte eine permanente Temperatur von sechs Grad Celsius.
    Dr. Jennings und Sergeant Darren folgten den anderen kurz darauf. Schließlich entschloss sich sogar Derek Bailor, das fremde Schiff zu betreten.
    Es war ziemlich dunkel.
    Das einzige Licht stammte von den Helmlampen der menschlichen Raumfahrer. Ansonsten leuchteten nicht einmal die Fluoreszenzstreifen an den Wänden der Station. Erstens, weil es wohl einfach schon zu lange her war, dass sie zum letzten Mal Licht empfangen hatten und zweitens, weil sich auf ihnen Staub abgesetzt hatte.
    Überhaupt waren sämtliche Einrichtungsgegenstände von einer dünnen Schicht sehr feinen Staubes bedeckt – nicht nur die Fluoreszenzstreifen.
    »Was ist mit den Mönchen geschehen, die hier gelebt haben?«, wunderte sich Leslie.
    »Sie sind ein Teil der Entität.« Bruder Patrick schwenkte den Scanner seines Ortungsgeräts herum. Er war auf der Suche nach energetischen Schwankungen und anderen Anzeichen, die jenes Kraftfeld verursachte.
    Schließlich erreichten sie einen Kontrollraum.
    Bruder Patrick wandte sich sofort einer der Terminalkonsolen zu und versuchte, über ein Modul Zugang zu den Speichern zu bekommen.
    Mit dem Ergebnis hatte er stillschweigend sogar gerechnet.
    »Die Datenspeicher sind leer«, stellte er fest.
    »Ist auch dafür dieses Kraftfeld verantwortlich?«, fragte Leslie. »Die Entität?«
    »Mit Sicherheit«, bestätigte der Christophorer-Mönch. »Aber wir werden hier weder diesem Wesen selbst noch Spuren von ihm begegnen. Sie wurden alle getilgt.«
    »Warum?«, fragte Leslie. »Wieso dieses Interesse, nichts zu hinterlassen?«
    »Man ahnte wohl, dass man etwas tat, was nicht richtig war. Nicht richtig – gemessen an den Maßstäben unseres Ordens. Das ist die einzige Erklärung, die ich Ihnen anbieten kann, Captain.«
    In diesem Augenblick meldete sich Lieutenant Commander Björn Soldo von der Brücke der STERNENFAUST aus.
    »Captain, wir beobachten gerade, wie mehr als ein Dutzend Kridan-Schiffe aus dem Bergstrom-Raum kommen.«
    »Wir sind so schnell wie möglich zurück auf dem Schiff«, versprach Leslie. »Haben Sie Lieutenant Black schon verständigt?«
    »Das werde ich sofort nachholen.«
    »Und die PLUTO?«
    »Lieutenant Majevsky tut, was sie kann – allerdings gibt es im Kontakt mit der PLUTO ja im Augenblick die Probleme mit der Funkverbindung. Die werden offenbar noch schlimmer und haben etwas mit diesen Wolken von kleinen Nano-Teilchen zu tun, die von der Oberfläche des Planeten Schwarzsandswelt empor gewirbelt wurden – welche Kraft sie auch immer bewegt haben mag!«
    Leslie seufzte. »Danke, Soldo. Bis gleich.«
    In diesem Moment setzte sich der Staub wie von Geisterhand in Bewegung. Die Nano-Teilchen begannen zu schweben und sich zu Schwärmen zu vereinigen. Von überall her wurden weitere Teilchen angezogen.
    Sie wirbelten zunächst wild durcheinander und bildeten dann schließlich eine immer dichter wirkende Masse.
    Leslie, Bruder Patrick und den anderen Mitgliedern des Außenteams blieb nichts anderes übrig, als teilnahmslos mit anzusehen, was vor ihren Augen geschah.
    Gestalten bildeten sich aus der Masse dieses Staubes. Sie hatten das Aussehen von Christophorer-Mönchen.
    Ihre Kutten waren unverkennbar.
    Die Gesichter lagen im Schatten der Kapuze und waren nicht zu sehen.
    Insgesamt sieben oder acht solcher Mönchsgestalten erschienen wie aus dem Nichts.
    Sergeant Darren hob den Lauf des Gauss-Gewehrs.
    »Ich glaube nicht, dass Sie damit irgendetwas ausrichten können, Sergeant«, wandte sich Bruder Patrick über Helmfunk an den Kommandanten der Marines.
    Dr. Jennings tastete die Mönche mit seinem Diagnosescanner ab.
    »Es ist kaum zu glauben«, stieß er hervor. »Die menschliche DNA, Lebensfunktionen, der Stromfluss zwischen den Synapsen im Gehirn, die Blutzirkulation … Alles perfekt simuliert.«
    »Wir simulieren nicht das Leben«, erwiderte einer der Mönche, der nun etwas vortrat. »Wir sind Leben. Wir können dessen Form annehmen und seine Informationen integrieren … Nicht nur die Informationen, die in der Zellstruktur eurer Spezies enthalten sind …« So, als wollte
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