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Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Solange dich niemand darin gesehen hat …” Sie musterte Noelle forschend. “Es
hat
dich doch niemand gesehen, oder?”
    Sofort dachte Noelle wieder an Henrik Albrektson und seine tollen blauen Augen. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, Eva die Wahrheit zu sagen. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Ihre Freundin würde sich nur unnötig Sorgen machen, wenn sie von ihrer Begegnung auf dem Korridor erfuhr. “Nein, keine Angst.”
    Erleichtert atmete Eva auf. “Zum Glück bist du auf die Idee gekommen, dich hier zu verstecken, als du gemerkt hast, dass du das Kleid noch trägst! Wir hätten beide unsere Jobs verlieren können, ist dir das eigentlich klar? Kein Mensch hätte uns die Geschichte von der Anprobe abgekauft, nachdem du in dem Kleid durch das halbe Schloss gelaufen bist. Hier!” Sie warf Noelle ein Bündel zu – es waren ihre Sachen, die sie in der Schneiderei zurückgelassen hatte. Dann runzelte sie plötzlich die Stirn. “Wo ist er?”
    Fragend zog Noelle die Brauen zusammen. “Wo ist wer?”
    “Na, der Schal! Ich weiß genau, dass ich ihn dir umgelegt habe.”
    Panisch griff Noelle sich an den Hals und erstarrte. Ihre Gedanken rasten, und sehr schnell wurde ihr klar, dass es nur eine Möglichkeit gab, wo sie den Schal verloren haben konnte.
    Oh nein, nur das nicht!

2. KAPITEL
    A ls Noelle zwei Stunden später wieder an ihrem Platz in der hofeigenen Konditorei stand, konnte sie selbst nicht fassen, was in der Zwischenzeit alles passiert war. Eine Weile hatte sie mit Eva nach dem verlorenen Schal gesucht – leider ohne jeden Erfolg. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben, wobei Noelle sich natürlich denken konnte, wer ihn hatte: Henrik Albrektson. Er musste den Schal aufgehoben haben, nachdem er bei ihrer überstürzten Flucht zu Boden gefallen war.
    Eva, die verständlicherweise den Ärger ihrer Vorgesetzten fürchtete, hatte sich erst beruhigt, als Noelle ihr versprach, die Sache irgendwie in Ordnung zu bringen.
    Wie genau sie das anstellen wollte, wusste Noelle allerdings selbst noch nicht.
    Als sie dann in die Konditorei zurückkehrte, erwartete sie dort bereits Fridtjof Lundgren. Mittlerweile hatte ein anderer Mitarbeiter neue Tortenböden gebacken. Immer noch wutschnaubend, hielt der Hofkonditormeister Noelle eine lange Rede über Zuverlässigkeit und Pflichterfüllung und gab ihr dabei mehr als deutlich zu verstehen, dass er weitere Regelverstöße nicht dulden würde. Auch die Konsequenzen verschwieg er ihr nicht: Sollte sie sich noch irgendetwas zu Schulden kommen lassen, wären ihre Tage bei Hofe gezählt.
    Aber zu ihrer Überraschung verblüffte er sie zum Ausgleich noch mit einer wunderbaren Nachricht. Zum ersten Mal, seit sie unter Lundgren arbeitete, übertrug er ihr eine wirklich verantwortungsvolle Aufgabe. Es ging um die Verlobungstorte für einen Gast des Königshauses. Da der Hofkonditormeister sich aus Zeitgründen nicht selbst darum kümmern konnte, fragte er Noelle, ob sie diese Aufgabe übernehmen wolle.
    Natürlich wollte sie! Immerhin bedeutete das die Gelegenheit für sie, endlich ihrem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Seit Jahren träumte Noelle davon, nach Frankreich zu gehen, um dort von ihrem großen Vorbild Michel Lejeune zu lernen.
    Schon seit frühester Jugend wollte sie irgendwohin gehen, wo sie frei von Zwängen und steifen Konventionen leben könnte. Irgendwohin, wo man ihren Mut, neue Wege einzuschlagen, schätzte und nicht unterdrückte.
    Kurz nach dem regulären Abschluss ihrer Lehre war sie durch einen Fernsehbericht zufällig auf den französischen Konditormeister aufmerksam geworden. Sein Spezialgebiet war das Herstellen feinster Zuckerdekorationen. Mit wenigen Handgriffen schuf er aus Zuckermasse Figuren von vollendeter Schönheit: Delfine, Schwäne, Orchideen …
    Seitdem wünschte sie sich nichts sehnlicher, als für Lejeune zu arbeiten und von ihm lernen zu dürfen. Eines Tages wollte sie ihr eigenes Zuckerdesign-Studio eröffnen. Doch die Plätze in der Konditorei ihres großen Vorbilds waren rar und heiß begehrt. Lejeune nahm nur die besten Kandidaten bei sich auf, darunter vor allem solche, die sich in der Konditorzunft bereits einen Namen gemacht hatten.
    Genau deshalb war die Arbeit bei Hofe für Noelle so wichtig. Sie wollte ihrem Lebenslauf etwas ganz Besonderes hinzufügen. Und was eignete sich dazu besser als das Mitwirken am Entwurf für die königliche Hochzeitstorte?
    Leider konnte von einer Zusammenarbeit mit Fridtjof
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