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Die Maus im Rollladenkasten - Band 4

Die Maus im Rollladenkasten - Band 4

Titel: Die Maus im Rollladenkasten - Band 4
Autoren: Andre Schaberick , Nina Schaberick
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Hast du schon mal ein Krokodil mit Federn gesehen?“
     
       „Nee, ich hab' noch nie ein Krokodil gesehen, sonst würde ich ja nicht fragen“, antwortete Pucksi.
     
      Die beiden Brüder lachten Pucksi aus. Sie ahnten nämlich schon, was das sein könnte. Sie hatten einmal in einem Buch gelesen, dass es ein Tier gibt, das sich Hahn nennt.

       „Hahn! Haha, kommt da auch Wasser raus? Ist das vielleicht ein Wasserhahn?“, musste Pucksi fragen und kicherte albern.
     
       „Nein, das ist kein Wasserhahn. Das ist ein normaler Hahn.“
     
       „Was ist denn ein normaler Hahn? Wir haben doch auch einen normalen Hahn bei uns im Badezimmer.“
     
       „Du meinst den im Badezimmer von dem reichen Mann, bei dem wir wohnen?“
     
       „Ja.“
     
       „Da ist auch ein Hahn, das stimmt. Den nennt man zufällig auch Hahn. Das ist aber nicht so ein Hahn, wie der hier“, sagte die Mami belehrend.
     
       „Das verstehe ich nicht. Der sieht doch ganz anders aus.“
     
       „Macht nichts“, sagte die Mami. „Das ist halt so.“
     
       Jetzt gingen die drei Kinder auf den Zaun zu. Pucksi blieb aber plötzlich stehen. Er hatte mal wieder Angst.
     
       „Ich will nicht an den Zaun. Nachher kommt dieses große Ding hier hin.“
     
       Und so war's denn auch. Auf einmal kam der große Kerl angelaufen. Der Hahn kam zum Zaun und guckte die Mäuse an.
     
       „Was wollt ihr denn hier?“, sprach er mit seiner komischen Stimme. Er klang ziemlich böse.
     
       „Huch, der kann ja sprechen“, sagten alle drei ganz erstaunt. Mami fehlten die Worte. Sie wusste jetzt gar nicht mehr, was sie sagen sollte.
     
       Pucksi sagte: „Wie heißt denn du?“
     
       „Was geht dich das an?“, fragte der Hahn frech.
     
       „Du bist aber nicht nett“, sagte Pucksi.
     
       „Ich bin immer so“, antwortete der Hahn. „So, und nicht anders. Und jetzt seht zu, dass Ihr hier wegkommt. Verschwindet!“
     
       „Nö“, sagten alle vier. „Warum sollten wir hier weggehen? Wir sind doch auf der anderen Seite des Zauns, du kannst uns doch gar nichts tun.“
     
       Da wurde der Hahn sauer. Er wusste ganz genau, dass er den vieren nichts tun konnte. Aber er wollte die Mäuse nicht hinter dem Zaun stehen haben.
     
       Pucksi sagte: „Siehst du, ich habe Recht gehabt, es ist doch ein Wasserhahn.“
     
       Vor lauter Ärger über die Mäuse und ihren Spott hatte jetzt der Hahn Pipi gemacht. Und das Schlimmste war, er konnte nicht fliegen. Sonst hätte er die Mäuse verscheuchen können. Er kann ja nur so herumflattern. Aber das wussten die Mäuse nicht.
     
       „Passt mal auf, ihr Mäuse, bei drei seid ihr hier verschwunden, sonst komme ich Euch da ´rüber!“
     
       „Hi hi hi, wie willst du denn hier rüber kommen, du Riesending?“, antwortete Mimi.
     
       „Ich kann fliegen.“
     
       „Na, wer's glaubt…“, sagte sie.
     
       Sofort spannte er seine Flügel auf und fing an zu flattern. Flatter, flatter, flatter…

       Jetzt hatten sich aber die Mäuse erschreckt. Und da sich die Mäuse so heftig erschreckt hatten, erschreckte sich der Hahn über den Schreck der Mäuse. Sie erschreckten sich gegenseitig. Alle machten Pipi und Kacka. Auch die Mami.
     
       „Mami auch?“
     
       Ja.
     
       „Das musste ja eine Stinkerei sein.“
     
       Dann stellten die Mäuse fest, dass der Hahn ja überhaupt nicht fliegen kann. Er tat nur so, als ob.
     
       „Du bist mir vielleicht ein komischer Vogel!“, sagten die Kinder. „Du kannst überhaupt nicht fliegen. Du bist bloß ein Angeber. Angeber!“
     
       „Ich kann wohl fliegen!“, wehrte sich der Hahn. „Ich hab' jetzt bloß keine Lust, gerade im Moment.“
     
       „Das kann ja jeder sagen“, stichelten die Mäuse.“
     
       „Nein, ich habe jetzt nur im Moment keine Lust. Genau so ist das. Wenn ich will, kann ich schon fliegen.“
     
       „So, so, dann flieg doch mal ein Stück. Du bist nämlich ein Angeber. Das stimmt überhaupt nicht, was du da erzählst“, sagte Pucksi.
     
       Der Hahn kam jetzt in arge Bedrängnis. Einerseits hatte er behauptet, er könne fliegen, andererseits wusste er ganz genau, dass er tatsächlich nicht fliegen kann. Jetzt wurde es dem Hahn zu doof. Er pickte durch den Zaun hindurch und erwischte die Schwanzspitze von Pucksi.
     
       „Auuu!“, schrie Pucksi. „Lass das bleiben, das tut weh!“

       Dann riss Pucksi dem Hahn eine Feder ab
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