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Die Maus im Rollladenkasten - Band 4

Die Maus im Rollladenkasten - Band 4

Titel: Die Maus im Rollladenkasten - Band 4
Autoren: Andre Schaberick , Nina Schaberick
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hinein. Plötzlich kam eine dunkelrote Flüssigkeit durch einen durchsichtigen Schlauch geschossen.
     
       Ein kleiner Beutel, der an dem Schlauch hing, füllte sich prall, und danach füllte die Frau mit dem Kreuz auf dem Rück kleine Fläschchen. Als die Fläschchen gefüllt waren, zupfte sie die kleinen Fläschchen ab.
     
       Plötzlich zischte es. Anschließend begann der große Beutel, der auf einer Schüttelmaschine lag, sich zu füllen. Es klackerte hin und her und hin und her und hin und her…
     
       Der große Beutel wurde immer dicker und dicker.

       „Ganz schön groß, der Beutel“, dachte Mimi. „Meine Mäuseriche! Was da bloß aus dem Menschen herausläuft?“
     
       Aus der Erinnerung heraus wusste die Maus: „Wenn man sich ratscht, kommt Blut heraus. Aber doch nicht so viel. Ist da wirklich so viel in einem Menschen drin? Und was ist, wenn das alles herausgelaufen ist? Funktioniert der Mensch dann überhaupt noch? Na ja, ich werde es sehen“, dachte sie und wartete ab.
     
       Plötzlich war der Beutel riesengroß und prall gefüllt. Er war viel größer, als die Maus. Viel größer, als die Ratte. Fast so groß, wie eine Taube. Sie hatte schon einmal eine Taube gesehen und wusste, wie dick die ist.
     
       Als der Beutel voll war, machte es plötzlich piep, piep, piep. Sofort kam wieder die Frau mit dem weißen Kittel und dem roten Kreuz angelaufen. Sie sagte irgendwas zu dem Menschen. Anschließend holte sie ein Pflaster und eine grüne Binde aus der Tasche und wickelte diese um das Pflaster, das sie zuvor auf den Arm geklebt hatte. Anscheinend sollte der Mensch noch eine Weile auf den Verband draufdrücken. Warum? Das wusste Mimi nicht. Sie vermutete nur, wenn der Mensch da nicht draufdrücken würde, würde ganz viel Blut herauslaufen. Ja, so musste das sein. Etwas Anderes konnte sich Mimi nicht vorstellen.

       Oh, wenn sie das ihren Kindern erzählen würde . Die würden staunen!
     
       Nun rollte die Frau mit dem weißen Kittel den Schlauch um den Beutel und piepte mit so einem komischen Gerät, das rot leuchten konnte, auf dem Papier herum. Piep, piep, piep machte das Gerät.
     
       Mimi wusste auch hier nicht, was das sein sollte. Aber irgendetwas musste es bedeuten. An dem Gerät, das die Frau in der Hand hatte, hing unten ein Kabel dran. Das Kabel führte in einen Kasten, und der machte auch immer piep, piep.
     
       „Hast du eine Idee, was das sein könnte?“
     
       „Nein.“
     
       „Schade.“
     
       „Aber jetzt ist es mir wieder eingefallen: Ein Scanner.“
     
       „Ja, ein Scanner. Was scannte die denn da? Weißt du, was die Frau abgescannt hatte? Weißt du auch nicht, oder?“
     
       „Das Blut.“
     
       „Ach das Blut hat die abgescannt. In dem Beutel.“
     
       „Und warum muss man das machen, Papi?“
     
       „Das Blut, oder besser gesagt, der Beutel wird gescannt, damit die Leute im Computer erfassen, welcher Beutel zu welchem Menschen gehört. Denn jedes Blut ist verschieden.
     
       Verschiedene Menschen haben auch verschiedene Blutgruppen. Und damit das nicht durcheinander gerät, wird es gescannt.
     
       „Und verschiedenes helles. Du hast nämlich dunkles. Und die Mami hat helles.“
     
       „War mein Blut beim Blutspenden dunkler?“
     
       „Ja. Ein bisschen. Ganz, ganz, ganz, ganz wenig.“
     
       „Das ist mir so nicht aufgefallen.“
     
       Mimi beobachtete ganz genau, was die Frau bei dem Mann machte. Nachdem sie fertig war und der Beutel nicht mehr hin und her geschlackert wurde, klebte sie noch ein paar Aufkleber auf den Beutel. Danach trug sie den Beutel weg.
     
       Als sie den Arm des Mannes mit dem grünen Verband umwickelt hatte, blieb dieser noch eine Weile liegen. Er war ein bisschen blass im Gesicht.
     
      „Hmm, komisch. Vielleicht geht es dem Menschen gar nicht gut. Vielleicht sollten die das rote Zeug wieder reingießen in den Menschen, damit er wieder ein bisschen Farbe im Gesicht kriegt“, dachte Mimi voller Mitleid.
     
       „Ich weiß warum.“
     
       „Warum denn?“
     
       „Der muss so bleiben, weil der Blut abgenommen hat.“
     
       „Und dann wird der Mensch so weiß?“
     
       „Vielleicht ist der auch so.“
     
       „Ach so.“
     
       Nun gut, Mimi hatte genug gesehen. Aber jetzt entdeckte sie noch das Beste: Als sie sich auf dem Rückweg zu ihrem Geheimversteck befand, entdeckte sie plötzlich ein paar Kinder.
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