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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters
Autoren: Henke Sandra
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einer der beiden Männer eine Dummheit hatte machen können, hatte sie Howards Pistole aus dem Holster gerissen und zuerst Noah und dann ihrem Bruder die Waffe aus der Hand geschossen. Sie konnte es selbst kaum glauben, dass sie das getan hatte. Sie hätte genauso gut einen der beiden Männer treffen können, denn ihre Schießübungen mit Todd lagen lange zurück.
    „Mein Bruder hat es mir beigebracht.“
    Noah riss sich vom Anblick der schneebedeckten Hügel und der Anlegestelle der Hurtigruten, die man vor hier oben gut beobachten konnte, los und wandte sich um. „Er hat mehr Glück als Verstand gehabt.“
    Es fiel ihr nicht leicht, den Seitenhieb zu ignorieren. Todd war einer Gefängnisstrafe haarscharf entkommen, weil er dem Gericht von sich aus vorschlug, eine Therapie zu machen, um nicht noch einmal in ein Hörigkeitsverhältnis zu schliddern. Der Richter hatte ihm viele Sozialstunden aufgebrummt und es bei einer Strafe auf Bewährung belassen, weil Todd sich selbst gestellt und die Wahrheit aufgedeckt hatte. Eine viel größere Bestrafung war es jedoch, dass ihr Bruder nie wieder als Gesetzeshüter würde arbeiten können. Seine Laufbahn als Cop war endgültig beendet, dabei hatte er seinen Beruf immer geliebt.
    „Hab ich dir schon erzählt, dass seine Kontaktbörse im Internet einen derart regen Zulauf hat, dass er überlegt, mit Daan ein Café für Schwule und Lesben zu eröffnen? Alle sind froh, dass es endlich eine Möglichkeit gibt, Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen, besonders die Homosexuellen in den Kleinstädten. Einer musste sich nur trauen und den ersten Schritt wagen.“ Ihre Knie taten langsam weh. Sie verlagerte ihr Gewicht, aber das nutzte wenig, und sie wünschte sich, die Latexunterlage wäre gepolstert.
    Noah ging zum Kamin hinüber und stellte ihn höher. „Du hast Dan bisher nicht einmal erwähnt.“
    „Daan“, korrigierte sie ihn. Sie betrachtete das flackernde Feuer, das zwar nicht echt war, aber nicht minder warm und romantisch. „Er kommt aus den Niederlanden und fuhr mit ein paar Freunden durch die USA, um ihr bestandenes Ingenieurstudium zu feiern. Seine Kumpel sind vor zwei Wochen weitergefahren, ohne ihn.“
    „Todd will das Café doch wohl nicht in Oakwood eröffnen.“ Noah blinzelte.
    „Und ob!“ Claire war stolz auf ihren Bruder. Er hatte nach der Trennung von Howard zwar gelitten wie ein Hund, aber er war darüber hinweggekommen. „Die Spießbürger werden Augen machen. Schade, dass wir bei der Eröffnung nicht dabei sein können, sollte Todd seine Idee tatsächlich umsetzen.“
    „Belastet es dich sehr, dass du nie wieder in die USA zurückkehren kannst?“ Er kam zu ihr und streichelte ihre Wange.
    Claire schmiegte sich an seine Hand. Es erregte sie, nackt vor ihm zu knien, die Schenkel weit gespreizt und ihm ausgeliefert, denn es war genau das, was sie wollte. Bevor sich Todd dem Sheriff gestellt und Howard übergeben hatte, hatte er lange mit Claire und Noah geredet. Er hatte ihnen genügend Zeit gelassen, um die Staaten zu verlassen, und war dann erst zu Sheriff Donnahue gefahren. Das rechnete Claire ihrem Bruder hoch an, denn es hatte ihn sehr verletzt, dass sie hinter seinem Rücken mit Noah Kontakt gehabt hatte.
    „Ich liebe dich“, wisperte sie gefühlvoll.
    „Aber du hast viel für diese Liebe geopfert“, sagte Noah. Er hockte sich vor sie und begann den Analplug in ihr zu drehen. „Du wirst es nicht bereuen. Ich hab ein Geschenk für dich.“
    Er küsste sie zärtlich auf den Mund, stand auf und verließ den Wohnbereich.
    Das Ferienhaus war eins dieser kleinen rot angestrichenen skandinavischen Häuser. Sander Björndalen hatte es auf seinen Namen angemietet, falls man nach seinem Sohn suchen sollte, aber es hatte nie einen internationalen Haftbefehl gegeben. Noahs Mutter Marte versorgte sie mit reichlich gutem Essen, weil das Haus nur eine kleine Küche besaß, in der man ihrer Meinung nach keine vernünftige Mahlzeit kochen konnte. Auch wenn Claire sich rundum wohlfühlte, so freute sie sich doch darauf, bald in ein eigenes kleines Haus zu ziehen, das sie ihr Heim nennen konnte, mit Noah an ihrer Seite.
    Er kehrte mit einer Kerze zurück: einem schlichten viereckigen Milchglas, in dem sich weißes Wachs befand.
    „Das ist mir zu schmerzhaft“, beeilte sie sich zu sagen. Ihr Herz schlug einen Takt schneller, aber sie spürte auch ein Prickeln zwischen ihren geöffneten Beinen, das sie verwunderte.
    Schmunzelnd nahm er das Feuerzeug
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