Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Makler-Mafia

Die Makler-Mafia

Titel: Die Makler-Mafia
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Buch
auf. »Ich habe noch mal unter dem Begriff Hexenbrett nachgelesen. Hier steht,
dass der Umgang mit diesen Brettern nicht ganz ungefährlich ist. Negative
Antworten wie das eigene Todesdatum können zu schweren psychischen Belastungen
führen.«
    »So wie bei Isolde
Mischok-Knechtmann. Die hat sich da echt zu sehr reingesteigert. Und ist dann
schließlich übergeschnappt.« Tim zog sich einen dicken Pulli und eine dunkle
Cordhose an. »Ich schlage vor, wir gehen gleich mal los und schauen uns den
Garten der Toten an. Vielleicht finden wir dort irgendwelche Hinweise.«
    Klößchen horchte erschrocken
auf. »Du willst doch nicht etwa in diesen Horror-Garten mit den sprechenden
Pflanzen?«
    Tim grinste. »Wahrscheinlich
haben sich die Blumen mittlerweile in irgendwelche fleischfressenden Monster
verwandelt und warten auf Beute.«
    »Verkackeiern kann ich mich
selbst«, wetterte Klößchen beleidigt.
    »Ich finde, das ist eine gute
Idee«, beschloss Karl und schlug das Buch zu.
    Gaby hatte sich umgezogen und jetzt
einen pinkfarbenen Rollpulli und eine weiße Hose an. Sie verließen die Villa
und liefen durch eine Allee mit hohen Pappeln auf beiden Seiten, die durch den
starken Wind bedrohlich hin und her schwankten.
    »Hätte ich Unkrautvernichter
mitnehmen sollen?«, schmunzelte sie, als Tim ihr von Klößchens Befürchtungen
berichtete.
    »Jetzt fängst du auch noch an.
Ich finde die Sache echt nicht lustig. Was ist, wenn Isolde recht hatte und der
Garten wirklich verflucht ist? Ich glaube Oma«, sagte Klößchen verärgert und
stapfte davon.
    Gaby wurde wieder ernst. »Wir
müssen aufpassen, was wir sagen, und Klößchen ein bisschen mehr mit
Samthandschuhen anfassen. Das mit seiner Oma geht ihm sehr nahe.« Tim und Karl
nickten. Oskar sprang über eine Regenpfütze hinter Klößchen her. Wie alle Hunde
spürte er, wenn es einem Menschen schlecht ging.
    Das Haus von Isolde
Mischok-Knechtmann lag auf einem Hügel, versteckt hinter einem Wildwuchs an
Pflanzen, hohen Eichenbäumen und Hecken. Von außen konnte man durch dieses
Dickicht keinen einzigen Blick auf die herrschaftliche Gründerzeit-Villa mit
ihrem Turmzimmer und den imposanten Säulen, die den Haupteingang umrahmten,
erhaschen. Ein Teppich aus Efeu überwucherte das gewaltige schmiedeeiserne Tor.
Es war mit einer dicken Eisenkette, die um die Stangen gewickelt war,
abgeriegelt.
    »Und wie sollen wir jetzt da
hineinkommen?«, wollte Klößchen wissen.
    »Na, klettern. Wie sonst auch«,
sagte Tim und hangelte sich am Tor nach oben.
    Klößchen stöhnte kurz auf,
stieg ihm dann aber, wenn auch unter größter Mühe, hinterher. Karl und Gaby,
die Oskar in ihre große Umhängetasche gesteckt hatte, waren die Letzten, die
darüberkletterten.

    Die Villa lag inmitten eines
schönen Parkgrundstückes mit Schatten spendenden Bäumen. Eine lange Auffahrt,
die TKKG nun hinaufschritten, führte zum Haus.
    »Wo haben sie Isolde tot
aufgefunden?«, fragte Gaby und schaute sich dabei nervös um.
    »Hinter dem Haus in ihrem
Garten«, antwortete Karl. Die vier marschierten an einem Teich vorbei und
standen schließlich vor dem Anwesen. Die Fensterläden waren zu und das Haus
machte einen verlassenen, gespenstischen Eindruck. Herbstliche Blätter
bedeckten in dicken Schichten den Boden vor dem Eingangsportal. Man sah, dass
hier schon länger keiner mehr wohnte. Nur das vereinzelte Krächzen von Krähen
und die Geräusche des Windes durchschnitten die Stille.
    TKKG gingen hinter das Haus.
Nach den Schilderungen von Oma Sauerlich musste der Garten einmal ein wahres
Biumenparadies gewesen sein. Aber was sie jetzt dort sahen, verschlug ihnen die
Sprache. Isolde Mischok-Knechtmann musste in einem Anfall von Raserei alle
Blumen herausgerissen haben, die zu Abfallbergen zusammengekehrt waren und vor
sich hin moderten. Ein Gestank nach Verwesung und Fäulnis lag in der Luft. Gaby
hielt sich angeekelt die Nase zu. Selbst Oskar winselte leise.
    »Ich kannte Omas Freundin gut.
Aber das passt ganz und gar nicht zu ihr. Etwas Schreckliches musste sie dazu
getrieben haben«, sagte Klößchen nachdenklich. »Von dem Gestank wird mir ganz
schwindelig.« Er drehte sich weg.
    Tim ließ seinen Blick über das
verwüstete Beet streifen. Plötzlich sah er am Rande des Anwesens an einem Baum
etwas rot blitzen. »Seht ihr das auch?« Er deutete in die Richtung. Die anderen
schauten angestrengt. »Los, kommt!«
    TKKG rannten zu einer Reihe
Bäume, die weiter weg stand. Sie schauten hoch und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher