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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie
Autoren: Jacqueline Montemurri
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Geländer. Rune blickte in die Ric h tung, doch niemand war dort.
    Rune sah wie Maggan die Pistole hochriss und sie auf die kleine Armee richt e te. Sie schrie und weinte und wusste nicht mehr weiter. Am liebsten hä t te sie alle erschossen, warf die Pistole aber weit von sich. Sie war verzweifelt, doch ein Gefühl keimte in ihr auf, ein Wunsch, ein Urinstinkt. Sie wollte l e ben, und sie hatte eben den Auftrag bekommen zu überleben. Das war sie ihr schu l dig!
     

Epilog
     
     
     
    Kenny und Maggan wurden mit den Delta-Helikoptern zurück nach Karlskoga gebracht. Maggan machte ihrem Vater keine Vorwürfe. Sie sprach kein Wort mehr mit ihm. Rune war tief getroffen. Er wusste, dass er sich zw i schen seiner Tochter und dem Delta-Konzern entscheiden musste. Es war die schwerste Entscheidung seines L e bens.
    Nachdem Kenny wieder einigermaßen hergestellt war, kam Rune Svenson ins Krankenhaus. Er stand in der Tür zu Kennys Zimmer und sah Maggan auf der Bettkante sitzen. Sie beachtete ihn nicht. Rune Svenson drückte ihr zwei Flugt i ckets in die Hand.
    „New York ist eine große Stadt, viele Möglichkeiten unterzutauchen“, sagte er. Dann ging er zur Tür hinaus, ohne sich noch einmal umzus e hen.
     
    Zwei Tage später stand sie am Fenster des Hotelzimmers im 132. Stock und blickte auf diese Megastadt hinunter. Der Straßenlärm drang nur gedämpft he r auf. Zwischen den Häusern konnte sie das grüne Rechteck des Central Parks entdecken.
    Kenny trat ganz dicht an sie heran. Er schlang seine Arme um sie, dann strich er ihre Haare aus dem Nacken, um ihr einen Kuss zu geben und erstar r te ...
     
    Er blickte auf einen Strichcode .
    Mit Tränen in den Augen drehte sich Svenja zu ihm um!
     
    Vielleicht hätten sie die Möglichkeit gehabt, ihr Wissen an die Öffentlichkeit zu geben, doch sie schwiegen. Sie wollten einfach nur leben, aber sie wussten, es lastete Schuld auf ihnen. Denn wer weiß, wie viele Tausende Klone in den Bunkern dieser Welt als lebende Ersatzteillager für die reichen Menschen dieser Erde gezüchtet wurden und werden, und den Qualen eines so l chen Daseins ausgesetzt sind. Wer weiß, wann es den Delta-Wissenschaftlern endlich gelingen wird, den Geist eines Menschen, seine Erinnerungen, sein Ich in den Körper eines Klons zu verpflanzen. Dann hätten sie den wahren Jun g brunnen gefunden, das ewige Leben.
     
    Der Mensch hat sich aus dem Tierreich erhoben. Er hatte die Möglic h keit, die Krönung der Schöpfung zu sein, doch er hat diese Möglichkeit ve r geudet. Er ist einen Schritt zu weit gegangen, hat sich aus dem Kreislauf der Natur entfernt, gehört nicht mehr dazu. Die Natur kann gut ohne den Menschen auskommen, er hat keine Funktion im Kreislauf. Doch der Mensch hat immer noch nicht begri f fen, dass er nicht ohne die natürlichen Gesetze überleben kann. Die sogenannte Intelligenz war nur ein genetischer Fehler, der sich leider so weit vererbt hat, dass damit die gesamte Menschheit ang e steckt wurde. Diese Intelligenz ist nur dazu da, um die natürliche Umwelt des Menschen zu verändern, seinen fantastischen Bedürfnissen anzupassen und letzten Endes diese Umwelt zu vernichten.
    Aber der Mensch wird nicht stark genug sein, das Leben zu vernichten. Er kann die Erde nicht zerst ö ren. Er wird eines Tages sich selbst vernichten. Dann wird die Sonne über einer verdorrten Wüste aufg e hen, kahle verbrannte Baumstümpfe werden anklagend in den Himmel ragen. Es wird still sein, kein Vogel wird zwi t schern, kein Tier wird blöken, furchtbare Stille.
    Doch plötzlich wird irgendwo in dieser Wüste ein Erdkrumen rollen, ein kleiner Hügel wird sich bi l den und Risse ringsum. Mit ungehöriger Kraft wird ein kleiner Keim sich den Weg durch die betonharte Erdoberfläche bohren. Er wird ans Licht streben und zwei winzige, grüne Blätter der Sonne entgegenstr e cken. Eine Ameise wird über das ausgeblichene Skelett einer Spezies kriechen, die seit Generationen au s gerottet ist. Diese Spezies heißt homo sapiens sapiens. Der Mensch wird sich selbst vernichtet haben, aber das Leben wird es weiter g e ben.
     

Über die Autorin:
     
    Jacqueline Montemurri
    wurde 1969 geboren.
    Sie studierte Luft- und Raumfahrttechnik in A a chen. Seit 2002 lebt sie mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in Velbert- Neviges. Sie war schon immer gern im kreativen B e reich aktiv. Ihre Ideen verwirklichte sie durchs Schreiben, Malen und Fot o grafieren.
    Nach dem Studienabschluss begann sie damit Kurzgeschichten zu
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