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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero
Autoren: Andy McNab
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Pilot, den wir über TACBE kontaktierten, meldete den Vorfall zwar, doch die Meldung erreichte unsere Leute im FOB erst drei Tage später.
    Als richtig erwies sich jedenfalls meine Entscheidung, Richtung Syrien zu gehen statt zurück zum Hubschrauber-RV. Das Wort »Entdeckung« war zwar tadellos durchgekommen, doch aufgrund fehlender Zusatzinformationen wußte keiner genau, was gemeint war. Befürchteten wir, entdeckt zu werden, oder waren wir bereits entdeckt worden? In beiden Fällen war die Frage gewesen, ob wir Feindkontakt gehabt hatten oder nicht. Der betreffende Offizier verfügte einfach nicht über genügend Informationen, um handeln zu können, doch er mußte entscheiden, ob er einen Hubschrauber zum RV schicken sollte oder nicht, und er entschied sich dagegen, obwohl die Jungs von der Staffel sich darum rissen zu fliegen und ihm ordentlich zusetzten. Doch seine Entscheidung war richtig. Wieso das Risiko eingehen, elf Leute - die Crew und die Jungs, die mitflogen - plus einen Hubschrauber ins Ungewisse zu schicken? Ich war froh, daß ich die Entscheidung nicht hatte treffen müssen. Wie wir bei unseren Verhören erfahren hatten, war der Chinook, der uns zum Einsatz geflogen hatte, bei der Landung entdeckt worden; daher war es nur gut gewesen, nicht noch einen Hubschrauber zum RV zu schicken. Das einzige, was uns zum Zeitpunkt unserer Entdeckung genützt hätte, wäre ein Jet gewesen, der uns überflogen hätte. Wir hätten mit der Besatzung über TACBE sprechen, sie zu den Luftabwehrgeschützen dirigieren und anschließend einen vorschriftsmäßigen Rückzug durchführen können.
    In den nächsten Wochen erstatteten wir allen möglichen Leuten Bericht. Eine einstündige, auf das Wesentliche beschränkte Darstellung gaben wir Lord Bramall, dem Regimentschef, der uns anschließend zum Mittagessen einlud. Er machte auf mich einen sehr cleveren Eindruck - stocktaub, aber sehr clever.
    Schwarzkopf kam mit seinen Leuten angereist, und wir verbrachten zwei Stunden mit ihm.
    »Es tut mir leid, daß das passiert ist«, sagte er. »Wenn ich gewußt hätte, was da zu der Zeit los war, hätte man euch nicht losgeschickt, ganz klar.«
    Wir aßen fürstlich zusammen zu Abend, und er war so freundlich, die seidenen Fluchtkarten zu signieren, die wir aus dem Besprechungsraum in Riad mehr oder weniger unerlaubt hatten mitgehen lassen.
    Die allerletzte Nachbesprechung fand mit der Gruppe B unserer Abteilung statt. Schon wenige Tage nach ihrer Heimkehr hatten die meisten Jungs angefangen, sich wieder auf andere Aufgaben vorzubereiten, oder waren bereits wieder im Einsatz. Im August trafen wir uns dann alle zum erstenmal in diesem Jahr und führten eine interne Manöverkritik durch. Was die SAS hinter den feindlichen Linien geleistet hatte, war beachtlich. Am 26. Januar, also nur neun Tage nach Beginn des Krieges, wurden aus dem Westsektor des Irak, dem das Regiment zugeteilt war - immerhin ein Gebiet von Hunderten von Quadratmeilen -, keine Scud-Raketen mehr abgeschossen.
    Mugger hatte an einem dieser Einsätze teilgenommen. Sein Trupp hatte seit dem 20. Januar hinter den feindlichen Linien operiert. Am 6. Februar erhielt er den Befehl, eine Sendeanlage anzugreifen, die für den Einsatz von Scuds von entscheidender Bedeutung war.
    Der Plan sah vor, daß sich der Trupp am 7. bei Sonnenuntergang dem Ziel bis auf einen Kilometer nähern, eine genaue Zielerkundung durchführen und bei Befehlsbestätigung zum Angriff übergehen sollte. Das Ziel, so stellte sich heraus, wurde von einer zweieinhalb Meter hohen Mauer und einem einsachtzig Meter hohen Innenzaun geschützt; rechts und links standen bemannte Bunker. Vier Männer wurden abkommandiert, die beiden Bunker mit Panzerabwehrgranaten zu zerstören, wobei sie von den Fahrzeugen aus zusätzlich Feuerunterstützung erhielten. Acht Männer näherten sich dem Ziel über 200 Meter flaches offenes Gelände, um die Sprengung auszuführen. Wegen der von den Alliierten verursachten Bombenschäden konnten sie die eigentliche Zentrale nicht orten. Daher erhielt Mugger den Auftrag, den Stahlmast zu sprengen. Er und seine Leute schafften es, Sprengladungen anzubringen, deren Zeitzünder auf zwei Minuten eingestellt waren, doch als sie sich zurückziehen wollten, wurden sie beschossen.
    Der Zerstörungstrupp ging am Ziel in Deckung, obwohl sie wußten, daß ihnen nur wenig Zeit blieb, bis die Sprengladungen detonierten. Die Sekunden verrannen, und Mugger erzählte, daß einer der Jungs
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