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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero
Autoren: Andy McNab
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schrie: »Die Zeitzünder! Wir brauchen Deckung! Wir brauchen Deckung!«
    »Deckung?« rief Mugger zurück, eingedenk des tonnenschweren Stahls, der ihnen jeden Augenblick um die Ohren fliegen würde: »Verdammt, du kriegst gleich mehr Deckung, als dir lieb ist!«
    Noch während er das sagte, eröffnete das Feuerschutzteam auf den Landrovern das Feuer, so daß der Feind vorübergehend außer Gefecht war; Mugger und seine Leute sprangen auf und rannten los. An den Fahrzeugen vereinten sie sich mit dem Rest des Trupps und kämpften sich erfolgreich durch die feindlichen Stellungen hindurch. Die Sprengladungen detonierten mit einem blendendhellen Blitz, gefolgt von einer Druckwelle. Der Turm war umgestürzt.
    Die Fahrzeuge und die Ausrüstung hatten viele Treffer abbekommen, doch es war niemand verletzt oder getötet worden. Am darauffolgenden Tag jedoch stellte sich heraus, daß nicht nur Mugger und seine Leute knapp davongekommen waren: zwei Männer entdeckten im Stoff ihrer Jacken Einschußlöcher.
    Bei einer anderen Gelegenheit brach einer der Stoßtruppführer seinen Einsatz ab, als er das flache, einförmige Gelände sah. In der Überzeugung, daß er unter diesen Bedingungen seinen Auftrag nicht würde ausführen können, ließ er seine Leute wieder in den
    Hubschrauber steigen und flog zum Stützpunkt zurück. Danach kamen ihm Zweifel an seinem Handeln. Meiner Ansicht nach war das eine der mutigsten Entscheidungen des Krieges. Ich wünschte, ich wäre aus demselben Holz geschnitzt.
    Die Iraker fanden den Leichnam von Vince Phillips und übergaben ihn dem Roten Kreuz, das ihn in die Heimat zurückbringen ließ. In derselben Maschine befanden sich auch die Leichen von Bob Consiglio und Steve »Legs« Lane.
    Legs wurde posthum die Tapferkeitsmedaille verliehen für seine, wie es im offiziellen Nachruf hieß, »unerschütterliche Führungsfähigkeit«. Für mich hat er diesen Führungsgeist bei den Feindkontakten und erst recht während der Flucht unter Beweis gestellt. Es war Legs, der darauf bestanden hatte, daß wir uns für den Überfall auf das Taxi einen besseren Hinterhalt suchten, und das war auch gut so, denn andernfalls hätten wir zwei vollbesetzte Truppenlaster gestoppt und nicht ein altes amerikanisches Taxi. Und es war Legs, der Dinger dazu gebracht hatte, den 500 Meter breiten eiskalten Euphrat zu durchschwimmen, was sonst keine zehn Pferde geschafft hätten. Das nenne ich Führungsfähigkeit.
    Auch Bob bekam die Tapferkeitsmedaille. Ob er es aus eigenem Antrieb getan oder ob er keine andere Wahl gehabt hat, in jedem Fall hat er sich wie ein Besessener den feindlichen Soldaten gestellt und ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, so daß wir übrigen entkommen konnten. Er wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen, die aus dem Bauch wieder austrat und eine Phosphorhandgranate in seinem Tarnnetz entzündete. Er war auf der Stelle tot.
    Wie üblich wurde dann in Hereford noch eine Auktion mit den Sachen des Gefallenen veranstaltet. Alle Habseligkeiten wurden an den jeweils Meistbietenden versteigert, und der Erlös ging entweder an die nächsten Verwandten oder die Regimentskasse. Das hat für uns nichts Makaberes, es entspricht einfach der Grundhaltung in unserer Truppe. Würde man sich darüber grämen, daß bei unserer Arbeit Menschen verletzt oder getötet werden, könnte man nur noch mit Antidepressiva über die Runden kommen. Es geht darum, den Druck zu lockern, und das passiert, indem man alles in so einer Situation nicht zu wichtig nimmt.
    Bob hatte in seinem Spind einen großen mexikanischen Sombrero, so ein typisches TouristenMitbringsel, das ihn nicht mehr als zehn Dollars gekostet hatte. Ich hatte ihn bei jeder Gelegenheit damit aufgezogen, daß er sein Geld für so einen Quatsch ausgegeben hatte. Bei der Auktion hielt irgendein Idiot mit mehr als 100 Pfund gegen mein Gebot, um den Hut zu kriegen. Ich nahm das Monstrum für ein paar Wochen mit nach Hause und legte ihn dann eines Tages zusammen mit ein paar Ehrenabzeichen für Legs und Bob auf dessen Grab.
    Bei der gemeinsamen Bestattung in Hereford gab es noch eine unschöne Episode.
    Legs wurde eingeäschert, und Vince und Bob wurden auf dem Regimentsfriedhof beerdigt. Anschließend trafen wir uns im Club - bei Schnittchen und Drinks. Ein paar von Vince’ männlichen Verwandten bereiteten mir einige Probleme. Sie hielten es für ausgeschlossen, daß so ein zäher Mann an Unterkühlung sterben könnte. Ich versuchte, ihnen zu erklären, daß
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