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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers
Autoren: Markus Heitz
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setzen. Eine Angestellte brachte ihnen Kaffee und verließ den Raum wieder.
    Der Erzbischof betrachtete ihn. »Das Officium hätte ihn gerne in seinem Besitz, um ihn sicher zu verwahren, Fürst. Nirgends wäre er sicherer verwahrt als bei uns.«
    Grigorij roch an dem Kaffee, zog einen Flachmann hervor und schüttete eine grüne Flüssigkeit hinein. »Das Officium besteht derweil aus … sind es elf oder zwölf Drachentöter, Exzellenz?«
    »Elf«, antwortete Kattla säuerlich.
    »…elf Drachentötern.« Er kostete und nickte. »Mir erscheint Ihre Aussage ein wenig gewagt, Exzellenz.«
    »Wir haben gute Freunde gefunden.« Der Erzbischof setzte sich.
    »Na, so würde ich es nicht unbedingt nennen. Nur weil sich sieben Gargoyles dem Officium angeschlossen haben, kann man nicht von Freunden sprechen.« Grigorij zog die Brille ab und betrachtete den Mann eingehend. »Wir hatten Glück, dass Arsenies magische Energie oder ihr Können bei weitem nicht ausreichten, den Fluch auf einen Schlag zu lösen. Er kroch mehr über das Land, als dass er flog. Stimmt es, dass Cyrano und einige andere dieser Wesen in Leida Havocks Dienste getreten sind?«
    »Ja. Zu uns kamen die vom Weltenstein Erweckten, die Freien entschieden sich für die Drachenjäger«, erklärte Kattla freimütig. Es freute ihn, dass er dem Fürsten Fragen beantworten konnte. »Sie helfen uns, um sich ihre eigene Freiheit zu sichern. Denn wenn jemand den Weltenstein findet, müssten sie ihm gehorchen.«
    »Verständlich. Ich würde dasselbe tun«, erwiderte Grigorij mit einem knappen Lächeln. »Außerdem schwächen sie sich damit selbst, indem sie sich spalten, nicht wahr?«
    »Sie erraten genau meine Gedanken.«
    »Tja.« Grigorij seufzte. »Also, Sie haben keinen Hinweis auf den Weltenstein in der Nähe des Triglavs gefunden?«
    »Nein, Fürst. Nachdem die Cadmos, die sich – wie Sie wissen – wieder in unseren Händen befindet, endlich das Bombardement eingestellt hatte, war von der Spitze des Berges und der Festung nahezu nichts mehr übrig.« Er trank ebenfalls von dem Kaffee. »Da können wir froh sein, dass die Gargoyles alle Überlebenden so rasch in Sicherheit flogen.«
    »Ich bin Cyrano bis ans Ende meiner Tage dankbar, Exzellenz. Ihm und Gott.« Grigorij deutete ein orthodoxes Kreuzzeichen an. »Was macht Sie so sicher, dass es den Weltenstein überhaupt noch gibt? Ich meine, die Cadmos hat Tonnen von Bomben abgeworfen.«
    Kattla langte unter sein schwarzes Gewand, nestelte ein Kästchen hervor und schob es in die Mitte des Tisches.
    »Ich werde es öffnen und Sie den Inhalt berühren lassen, wenn Sie einen Kooperationsvertrag mit uns eingehen, Fürst.«
    Zadornov lehnte sich neugierig nach vorn. »Ist das etwa ein Splitter davon?«
    Kattla zuckte mit den Achseln, machte ein unbeteiligtes Gesicht und sagte: »Ja.« Er erschrak über das Wort, das seinen Mund verlassen hatte. Obwohl er nicht wollte, bewegten sich seine Lippen weiter. »Man fand ihn etwas unterhalb der Nordseite des Triglavs. Es war reiner Zufall, dass er zu uns gelangte. Wenn Sie ihn berühren, erhalten wir Gewissheit, was mit dem Stein geschehen ist.« Er langte nach dem Telefonhörer neben sich. »Schicken Sie bitte Herrn Kleinhuber herein«, sagte er.
    Der Fürst grinste. »Haben Sie Angst vor mir, Exzellenz?«
    »Eine Vorsichtsmaßnahme. Ihre blauen Augen entlocken mir zu viel, und das würde ich gern durch eine zweite Person verhindern lassen.« Er schaute absichtlich an ihm vorbei gegen die Wand. »Doch es spricht für Sie und Ihre Fähigkeiten.«
    »Welche die Kirche anzweifelt. Ebenso wie Magie.«
    »Ich bin das Officium, Fürst. Meine Aufgabe ist es, Drachen zu vernichten. Seit der Schlacht vor Kiew darf ich in der Wahl meiner Mittel nicht mehr kritisch sein. Solange es mir hilft, die Teufel zu vernichten, ist beinahe alles erlaubt.« Kattla runzelte die Stirn. »Es ist besser, wenn wir erst weitersprechen, sobald Herr Kleinhuber da ist.«
    »Gern.« Grigorij trank von seinem Kaffee und zog die Brille wieder auf. »Die vielen Toten«, meinte er bedauernd.
    »Sie starben nicht umsonst. Ohne sie wäre die Welt am Abgrund. Und dabei hat die Welt nicht einmal gemerkt, wie knapp sie vor dem Untergang stand. Vor der Apokalypse.« Der Erzbischof schüttelte sich. »Der Papst wird in Absprache mit dem Zaren und Vertretern der Ostkirche aus Triglav einen Wallfahrtsort machen, damit die gefallenen Drachentöter ihre Anerkennung und Anbetung erfahren.«
    »Die Gebeine…«
    »Es gibt
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