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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers
Autoren: Markus Heitz
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Ablenkung wie möglich zu schaffen, um die Einheiten am Boden zu entlasten.
    Das alles kümmerte Silena nicht. Mit Tränen in den Augen flog sie die Saint, ließ die nächste Lanze nach vorn rutschen und durchbohrte einen von Eris' Verbündeten, der vor ihr aufgetaucht war. Ohne die Motorengeräusche gab es keine verräterischen Laute, welche die Drachen warnten.
    Das nachfolgende Ausweichmanöver gestaltete sich als sehr schwierig, der sich im Todeskampf aufbäumende Drache schlug nach ihr, und ein Teil der rechten Tragfläche bekam einen langen Riss. Die Saint sackte nach rechts, genau auf einen Dreiender zu. Sie sah das rote Feuer, das aus seinen Mäulern flog und auf sie zuhielt. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich tief nach vorn zu beugen und im Cockpit abzutauchen, die Luft anzuhalten und auf den schützenden Effekt ihrer Spezialkleidung zu hoffen.
    Es wurde glühend heiß um sie herum, es fauchte und knisterte.
    Silena schrie. Aus Angst, aus Wut und aus Trauer um Grigorij.
    Blind hielt sie die Saint auf Kurs und ließ die nächste Lanze ausfahren. Sie würde mit der Maschine zusammen sterben und diesen Dreiender auf jeden Fall mit in den Tod nehmen.
    Die Hitze verschwand, und sie wagte es, sich aufzurichten. Der Dreiender erschien groß wie eine Felswand vor ihr und versuchte, sich mit schnellen Flügelschlägen aus der Bahn des Flugzeugs zu bringen. Silena löste den Gurt, stellte sich in den Sitz und zog ihr Schwert. Wenn sie beim Aufprall gegen den Drachen geschleudert würde, wollte sie ihn mit der Klinge voran begrüßen und durchbohren. Ganz nach der Art des heiligen Georg.
    Das Flugzeug raste in den Drachen und perforierte dessen Brust. Das Monstrum schrie auf.
    Aber bevor sie gegen den geschuppten Leib prallte, wurde sie von einer roten Kralle an der Schulter gepackt. Du wirst mir nicht ste r ben, Silena. Erst erfüllst du deine Aufgabe.
    Sie erkannte Ddraig und sah nach oben zu der Drachin, die aus verschiedenen kleineren Wunden blutete.
    Du musst dafür sorgen, dass der Zauber endet. Finde denjenigen, der ihn aufrechterhält, und töte ihn. Ohne magische Energie kann er sich nicht weiter ausbreiten. Ddraig beschrieb einen Bogen, hängte zwei Gargoyles ab und setzte Silena auf der Ruine des Haupthauses ab, ehe sie sich auf den sechsköpfigen schwarzen Drachen warf, der den grauen zu zwei Dritteln verzehrt hatte. Sie flog durch das schwarze Feuer, das er ihr entgegenschnaubte, und riss ihn von den Beinen. Du musst die Gargoyles auf unsere Seite ziehen.
    Silena sah, dass auch der warangleiche smaragdene Drache tot war. Viele kleine Gargoyles sprangen auf ihm herum und stachen unablässig auf ihn ein.
    Inzwischen hatten sowohl Drachentöter als auch Jäger ihre Vorbehalte aufgegeben und kämpften im Burghof Rücken an Rücken gegen die kleineren Drachen. Leida stand in der Mitte und koordinierte die verbliebenen Männer und Frauen.
    »Hilfe!«, kam der schwache Ruf aus der Ruine, auf der sie sich befand. Der Stimme nach handelte es sich um Arsenie.
    Silena folgte dem Klang, bewegte sich vorsichtig an den Bruchkanten entlang und lauschte. Sie nahm den Geruch von verbranntem Fleisch wahr und dachte sich zunächst nichts dabei. Das Schlachtfeld befand sich in unmittelbarer Nähe. Doch er wurde stärker, und als sie eine Tür öffnete, fand sie dahinter einen Raum, in dem Arsenie stand. Teilweise war die Decke eingebrochen, große Balken hingen in den Raum, aber der Boden bewahrte sich noch eine gewisse Tragfestigkeit.
    Das Medium sah zu Silena, hob bittend die Arme. »Helfen Sie mir, Großmeisterin!«, bat sie wimmernd.
    Silena würgte. Der Weltenstein hatte eine enorme Hitze entwickelt und die Hände der Frau verbrannt. Die Fingerkuppen waren nichts anderes als schwarze Stummel, die allmählich zerfielen; das übrige Fleisch bestand aus einer einzigen rohen, rotschwarzen Masse; Brandblasen zogen sich die Arme hinauf bis zum Gesicht. Ihre Kleidung schmorte an verschiedenen Stellen und stand kurz vor der Selbstentzündung.
    »Hören Sie auf, ihn mit Kraft zu versorgen!«, befahl Silena und machte einen Schritt in den Raum.
    »Es geht nicht!«, rief Arsenie gequält. »Er saugt mich aus! Er nimmt sich mein Ektoplasma.« Sie kam auf Silena zu, die Hitze wanderte mit ihr. »Tun Sie etwas, bei allen Heiligen!«
    Silena hob einen Holzstab vom Boden auf, der einmal als Teppichhalterung gedient hatte, und holte zum Schlag aus, um den Weltenstein wegzudreschen.
    »Halt!« Grigorij sprang in den Raum. Seine
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