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Die Macht des Feuers

Die Macht des Feuers

Titel: Die Macht des Feuers
Autoren: Vampira VA
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Lebenden das Blut auszusaugen. Zum Schutz vor den vermeindlichen Vampiren griffen die Einwohner zu rigorosen Mitteln: Sie öffneten die Gräber der Tuberkulosetoten und verbrannten entweder deren Herzen oder die ganze Leiche. War das Herz bereits verwest, wurde das Skelett zerteilt und im Sarg neu angeordnet. Daß dieses Schicksal auch dem Mann widerfuhr, den die Forscher jüngst ausgruben, darauf weisen Spuren an den Rippen des Toten hin, die offensichtlich von einer Tuberkulose-Erkrankung stammen.
    Eng mit dem Vampirmythos verbunden ist der im Mittelalter vor allem in Schlesien weit verbreitete Glaube an sogenannte »Nachzeh-rer«. Im Gegensatz zu einem Vampir saugt der »gemeine Nachzeh-rer« seinen Opfern allerdings nicht das Blut aus, sondern verschlingt in seinem Grab unter heftigem Kauen und Schmatzen, das meistens weithin hörbar ist, sein Leichentuch sowie Teile seines eigenen Fleisches und »zieht« seine Opfer allein durch die sympathetische Wirkung seiner Tat nach.
    Allerdings läßt sich das unheimliche Phänomen des »Kauens und Schmatzens aus dem Grab« modernen medizinischen Erkenntnissen zufolge relativ einfach damit erklären, daß die »Toten« gar nicht tot waren, als man sie in den Sarg legte und verscharrte, sondern sich bloß in einem todesähnlichen Zustand wie Koma oder Katalepsie (Starrkrampf) befanden, um schließlich aufzuwachen und entsetzt festzustellen, daß man sie bei lebendigem Leibe begraben hatte, was in früheren Jahrhunderten erwiesenermaßen ziemlich häufig vorge-kommen ist.
    Als in England vor einiger Zeit ein Friedhof aus dem 18. Jahrhundert dem Parkplatz eines Einkaufszentrums weichen mußte, ließ nicht weniger als ein Drittel der Leichen, die der Bulldozer zutage förderte, Hinweise darauf erkennen, daß sie sich aus ihrem Sarg hatten befreien wollen. Einige hatten panisch am Deckel ihres Sarges gekratzt und sich dabei nicht selten die Finger gebrochen. Andere hatten es geschafft, ihre Hände aus dem Sarg zu stecken. Manche Leichentücher waren blutverschmiert, da sich die Totgeglaubten aus Atemnot, Hunger oder Wahnsinn ins eigene Fleisch gebissen hatten.
    Tatsächlich war die Angst der Menschen davor, lebendig begraben zu werden, zu jener Zeit so gegenwärtig, daß damals sowohl in den USA wie auch in England Särge patentiert wurden, die mit Alarmglocken und Vorrichtungen für Atemluftzufuhr ausgestattet waren. Der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen (1805 -1875) etwa pflegte, bevor er sich schlafen legte, stets einen Zettel neben seinem Bett zu deponieren, auf dem stand: »Ich bin nicht tot; nur scheintot.«
    Allerdings ereilte die »Untoten«, denen es tatsächlich gelang, sich der »Oberwelt« durch Klopfen und Hämmern gegen den Sargdeckel oder durch Schreie bemerkbar zu machen, damals nicht selten ein Schicksal, das an makabrer Ironie kaum zu überbieten ist. Denn wenn das Gerücht umging, daß ein jüngst Verstorbener ein Vampir war, weil aus seinem Grab gewisse Laute drangen, griffen die Bürger häufig zu althergebrachten Mitteln, gruben den Sarg aus und trieben dem »Toten« einen angespritzten Pfahl durchs Herz, vor allem, wenn selbiges sogar noch schlug .

Fortsetzung in Band 10

    Der sündige Engel
    von Gastautor Uwe Voehl
    Sie war die Herrscherin über eine ganze Stadt, seit über tausend Jahren. Ihr Wort war Gesetz, ihre Grausamkeit Legende. Ihre Verbündeten, Wesen aus einer fremden Dimension, schienen allgegenwärtig. Al'Thera war eine Hölle auf Erden.
    Dann kam die Seuche. Ihre Untertanen siechten dahin, und erst die Mächte, die sie beschwor, konnten das Sterben beenden. Doch um welchen Preis! Al'Thera wurde zu einem Hort zwischen Leben, Tod und Verdammnis.
    Noch immer war sie die Herrscherin der Stadt, unversehrt und schön wie ein Engel. Doch nun sehnte sie selbst das Ende herbei ...
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