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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky
Autoren: Joss Stirling
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sehen.« Ganz genau: Das war der Plan gewesen. »Komm nach vorne. Und jetzt, eins, zwei, drei und kick.«
    Okay, ich war kein ganz hoffnungsloser Fall. Selbst mir gelang es, in etwa Sheenas Bewegungen nachzumachen. Trotzdem kam das Unterrichtsende nur quälend langsam näher.
    »Jetzt werden wir das Ganze ein bisschen aufpeppen«, verkündete Mrs Green. Na, wenigstens eine hatte hier ihren Spaß. »Holt die Pompoms!«
    Auf keinen Fall. Ich würde nicht mit diesen albernen Dingern herumfuchteln. Hinter Mrs Green konnte ich ein paar Jungs aus meiner Klasse sehen. Sie waren von ihrem Trainingslauf zurück und beobachteten uns durch die Fenster der Turnhallencafeteria. Hämisch grinsend. Na toll.
    Mrs Green bemerkte, dass sich die Aufmerksamkeit der ersten Reihe auf etwas richtete, was hinter ihrem Rücken geschah, und so bekam sie mit, dass wir Publikum hatten. Lautlos wie ein Ninja-Krieger schlich sie sich an unsere Zuschauer heran und schleifte sie, ehe sie wussten, wie ihnen geschah, in die Halle.
    »Wir an der Wrickenridge High sind für Chancengleichheit.« Mit einem schadenfrohen Grinsen drückte sie ihnen Pompoms in die Hand. »Aufstellen, Jungs.«
    Jetzt waren wir es, die lachten, als sich die Jungs mit hochroten Gesichtern notgedrungen bei uns einreihten. Mrs Green stand vorne und bewertete unser Können - oder Nichtkönnen. »Hmm, das reicht nicht, das reicht nicht. Ich glaube, wir müssen ein paar Würfe üben. Neil ...« Sie wählte einen breitschultrigen Jungen mit kahl rasiertem Schädel aus. »Du hast doch letztes Jahr zum Squad gehört, du weißt, was zu tun ist.«
    Werfen klang nicht schlecht. Pompoms rumzuschmeißen war besser, als mit ihnen zu wedeln.
    Mrs Green tippte drei weiteren Jungs auf die Schulter. »Meine Herren, ich möchte gern, dass ihr vier nach vorne kommt. Verschränkt eure Arme ineinander zu einer Art Korb - ja, genau so. Und jetzt brauchen wir das zierlichste Mädchen.«
    Nein, ausgeschlossen. Ich duckte mich hinter Tina, die, ihre Hand mit dem Pompom in die Hüfte gestemmt, netterweise versuchte, mir etwas mehr Deckung zu geben.
    »Wo ist sie denn hin, das Mädchen aus England? Sie war doch eben noch hier.«
    Sheena machte mir und meinem tollen Plan einen Strich durch die Rechnung. »Sie steht hinter Tina, Ma’am.«
    »Komm her, meine Liebe. Also, es ist ganz einfach. Setz dich auf ihre verschränkten Arme, dann werfen sie dich hoch in die Luft und fangen dich wieder auf. Tina und Sheena, holt mal eine Matte, nur für alle Fälle.« Offenbar machte ich Augen, so groß wie Untertassen, denn Mrs Green tätschelte mir die Wange. »Keine Bange, du brauchst nichts weiter zu machen, als deine Arme und Füße zu strecken und so zu gucken, als ob du Spaß hättest.«
    Ich beäugte die Jungen misstrauisch; sie sahen mich genau an, vermutlich das allererste Mal überhaupt, und schätzten, wie viel Gewicht ich auf die Waage brachte. Dann fasste Neil anscheinend einen Entschluss, denn er zuckte die Achseln und sagte: »Ja, das kriegen wir hin.«
    »Auf drei!«, bellte die Lehrerin.
    Sie packten mich und schwupps, sauste ich auch schon hoch in die Luft. Mein Kreischen war vermutlich noch in England zu hören gewesen. Jedenfalls stürmte daraufhin der Basketballtrainer mit den restlichen Jungen herein. Vermutlich dachten sie, es würde gerade ein brutaler Mord geschehen.
    Mrs Green würde mich wohl doch nicht für das Squad auswählen.
    Ich stand noch immer unter Schock, als ich mit Tina beim Mittagessen saß, und rührte kaum einen Bissen an. Mein Magen hatte sich noch nicht wieder von meinem Höhenflug erholt.
    »Bei diesem Wurf geht’s ganz schön weit nach oben, was?« Tina schnipste gegen meinen Arm, um mich aus meiner Starre zu lösen.
    »Oh. Mein. Gott.«
    »Für so ein kleines Persönchen kannst du echt ganz schön viel Krach machen.«
    »Das würdest du auch, wenn eine sadistische Lehrerin beschließen würde, dich zu foltern.«
    Tina schüttelte ihre Mähne. »Das wird nicht passieren - bin zu groß dafür.« Sie fand das auch noch lustig. »Und, Sky, was hast du mit dem Rest deiner Pause vor?«
    Wieder etwas gefasster, kramte ich eine Broschüre aus meinem Begrüßungspaket und legte sie zwischen uns hin. »Ich dachte, ich seh mir mal die Orchesterprobe an. Willst du mitkommen?«
    Sie schob die Broschüre mit einem gequälten Lachen beiseite. »Tut mir leid, das musst du allein machen. Sie lassen mich nicht mal in die Nähe des Musiksaals. Scheiben splittern, sobald ich auch nur den
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