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Die Loge der Nacht

Die Loge der Nacht

Titel: Die Loge der Nacht
Autoren: Vampira VA
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in Händen - und doch völlig ahnungslos, daß es einen Gegenpart gibt, der sich für Vampire nur am Rande interessiert. Der seine eigenen Pläne und Intrigen schmiedet und dessen Gestank die Sippen aus den Städten, die er heimsucht, entweder verjagt oder tötet! - Wie konnte mir das verborgen bleiben in all der Zeit, die ich das Hüteramt bekleidete? Wie?
    Er gab sich selbst die Antwort: Von Paris, vom Untergang der Sippe Ravaillacs war ihm zu Ohren gekommen. Nur hatten damals andere Angelegenheit verhindert, daß er der Ursache des Sippensterbens auf den Grund ging.
    Und die anderen . Die meisten Oberhäupter, die Kontakt zur der negierenden Kraft gehabt hatten, wie sie auch Paris besudelte, hatten sicher aus verletzter Eitelkeit, aus Scham und Egoismus geschwiegen, weil sie dem Rest der Alten Rasse ihr Versagen und ihre Schwäche nicht hatten eingestehen wollen. Und schon gar nicht dem Hüter, dem strengen Wächter über ihre Tugenden .
    »Ich zögere, weil ich es schon von hier aus spüren kann - es ist immer noch da«, beantwortete Landru die von Beth gestellte Frage. »Ich hatte gehofft, es wäre verflogen oder zumindest schwächer geworden. Ich fürchte, ich werde dir keine große Hilfe sein können.«
    »Können oder wollen?«
    Die fahl leuchtende Frau an seiner Seite sah nicht aus, als wäre sie gewillt, Verständnis für einen Rückzieher aufzubringen, wie Landru ihn gerade angekündigt hatte.
    »Können!«
    »Warum nicht?«
    »Je näher wir der Stadt kommen, in der du deinen Sohn und seinen Entführer vermutest, desto fühlbarer wird die Schwäche, die meinen jetzigen Körper befällt. Noch gehorcht er mir leidlich, aber wenn wir noch näher gehen, das spüre ich überdeutlich, wird er rebellieren!«
    »Du bist - zumindest warst du es - kein Vampir wie jeder andere! Doch wenn du mich jetzt mit solch billigen Ausflüchten dazu bringen willst, daß ich dich von deinem Versprechen entbinde, habe ich mich wohl in dir ge-«
    Sie hörte mitten im Wort auf zu sprechen, und Landru sah, wie ich Gesicht verfiel . ihre Züge entgleisten . ihre Augen - bereits an ihm vorbei gen Paris gerichtet - aus den Höhlen quollen.
    »Was -?«
    Weiter kam auch er nicht, denn in diesem Moment streifte ihn der Hauch, der ihn aus Racoons Lungen aufbrüllen ließ.
    Landru riß die Arme nach oben und suchte Halt an Beth.
    Sie stand nur da, die Augen immer noch groß, aber nun völlig regungslos. Statuenhaft machte sie keinerlei Anstalten, den sich krümmenden Mann davor zu bewahren, hinzustürzen und sich im Gras zu wälzen, als hätte seine Kleidung Feuer gefangen.
    »Was ist - das ...?« Zwischen zwei Erstickungsanfällen gelang Landru doch noch ein Ruf, der Beth aus ihrer Trance riß.
    Dennoch blieb sie wie verwandelt.
    Landru interessierte sie nicht mehr. Weder als Verbündeter, noch als Feind.
    »Er«, sagte sie nur. »Wir brauchen ihn nicht mehr zu suchen - ihm nicht weiter entgegenzugehen. Der Moment, auf den ich seit Jahren warte, ist nun da! Ich fühle, daß auch er mich fühlt und mich hier nicht achtlos stehenlassen wird. Ich fühle, daß er kommt .«
    Und während um Landru die Welt in immer dichteren Schleiern, immer eisigeren Böen versank, während Racoons Körper zu einem Gefängnis ohne Türen und Fenster degenerierte, heulte es von der Jauchegrube, in die sich Paris verwandelt hatte, herüber:
    ZZZUUUWWW!
    Das schreckliche Geräusch schnitt mühelos in seinen ertaubenden, erblindenden Leib.
    Es erlosch genau neben ihm.
    Und die Stimme, die nie ein lautes Wort verliert, hauchte ihm ins Ohr: »Um dich kümmere ich mich später - um deine Hülle gleich. Fahr zur Hölle ...!«
    Ehe Landru richtig begriff, was passierte, war es auch schon vorbei.
    Sein Gastspiel in dieser Zeit .
    *
    Dumpfes Brüllen weckte Lilith. Sie erwachte aus ohnmächtigem Schlaf - und glaubte zu ersticken!
    Klebriges Gespinst verschloß ihr Augen, Mund und Nase und ließ sie keinen Atemzug tun. Panik wallte in ihr auf. Und Angst um ihr Leben verlieh ihr Kraft.
    Sie spannte die Armmuskulatur, wand sich in ihrem hautengen Gefängnis, dehnte es. Hier und da streifte ein kühler Hauch ihre Haut, als erste Risse in dem Kokon entstanden.
    Warum das Spinnengift seine Wirkung verlor, wußte sie nicht sicher. Mochte sein, daß sie begrenzt war. Vielleicht aber rührte sie auch nur das Vampirische in ihr nicht recht an.
    Egal. Keine Zeit für solche Gedanken. Luft, Atmen - schnell! brüllte es stumm überall in ihr.
    Ihre Hände zerrissen in einer letzten
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