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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
Autoren: Martin Calsow
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sich erst auf den Knien und tapste dann lallend herum. Seine Augenhöhlen waren leer.
    »Gut, lassen Sie den Mann noch ein wenig frische Luft schnappen. In dem Bus, den Sie, lieber Herr Kistermann, draußen sehen werden, befinden sich die Zwillinge, Ihre Nichte Martha und die von Ihnen am 2. Mai 2000 in den Bund der Ehe geführte Frau Dr. Kistermann. Auch wenn Sie derzeit ein – wie soll ich sagen – eher distanziertes Verhältnis pflegen, sollten Sie wissen, dass Ihre Frau ganz heiß darauf ist, zu Ihnen zu kommen, statt in meinen Laboren diversen Virenexperimenten ausgesetzt zu sein.«
    Elijah schaltete sich ein. »Hallo Arschloch, ich bin’s, der Heilige Geist. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Lassen Sie uns das seriös über die Bühne bringen. Sie lassen die Kinder und die Frau laufen, wir geben Ihnen das Bild und das Video. Sie fahren, wir fahren. Und wir werden uns nie wiedersehen. Oder in24 Stunden ist das Video online und aus dem Retter Köhn ist der Schlächter Köhn geworden. Was Ihnen allerdings nicht mehr so wichtig wäre, da wir Ihnen und Ihren Söldnern das Gehirn wegschießen.«
    Während er das sagte, hatte er seine Wärmebildkamera eingeschaltet. Er sah in dreihundert Meter Entfernung drei Personen in gebückter Haltung Richtung Mausoleum laufen. Faruk konnte er nicht warnen, sondern musste hoffen, dass er es auch sah.
    Ein Schuss erschallte, dann ein zweiter. Elijah sah, wie zwei rote Flecken am Boden lagen und sich nicht mehr rührten. Guter Faruk. Dann war Köhn wieder zu vernehmen.
    »Oh, wie ich höre, wechseln Sie eigenmächtig meine Männer vom Spielfeld. Einen Augenblick. Das kann ich auch.«
    Ein Ukrainer hob seine Waffe und schoss Timoschenko in den Kopf.
    »Hören Sie auf, Köhn. Lassen Sie die Kinder frei …« Elijah sah, wie jemand aus dem Mausoleum kam. Er stellte das Fernglas scharf und erkannte Regina, die etwas unter ihrem Arm trug. Sie stapfte, ohne nach links und rechts zu sehen, auf den Wagen zu und sprach dabei.
    »Ich habe das Bild, auf Höhe des Wassergrabens treffen wir uns.«
    Die Schiebetür des Vans öffnete sich. Zwei Ukrainer traten neben die Tür. Eine blonde Frau war zu sehen, daneben stand Andrea mit der kleinen Martha an der Hand.
    Regina stellte die Kassette auf den Boden und ging drei Schritte zurück. Clara Ridder trug eine große Tasche, die gewöhnlich zum Transport von Zwillingen diente. Sie hatte schlicht Angst, zitterte und wollte ihre Fracht so schnell wie möglich loswerden. Köhn sprach mit ihr über einen separaten Kanal.
    »Da vorn steht die Kassette. Exakt so war sie in den Unterlagen, die wir für sehr viel Geld aus Venedig besorgen ließen, beschrieben. Du darfst sie auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren, koste es, was wolle.«
    Die Tragetasche hatte Ridder mit einem Schaffell abgedeckt. Darauf lag, ebenfalls von einem Tuch verdeckt, eine kurze Maschinenpistole.Hermel hatte ihr das Schießen beigebracht. Sie war eine gute Schülerin gewesen.
    Regina blieb hinter der Kassette stehen. Plötzlich beugte sich Andrea zu Martha hinunter, flüsterte ihr etwas ins Ohr und erhob sich dann wieder. Regina war, als ob Andrea ihr zuzwinkerte. Sie gab Martha einen Klaps auf die Schulter, und das Mädchen lief plötzlich los. Gleichzeitig warf sich Andrea gegen Clara Ridder, die angesichts der schweren Tasche sofort das Gleichgewicht verlor und stürzte. Andrea hieb auf die liegende Frau ein, während Köhn schrie: »Lassen Sie das!«
    Der erste Ukrainer legte an, doch noch während er die Hand hob, durchdrang ein Geschoss aus Faruks Präzisionsgewehr seinen Schädel. Der zweite konnte aber hinter einer Tanne in Deckung springen und schoss sofort. Überall spritzte Schnee auf. Das laute Knallen würde bald die Polizei hierherlocken, dachte Regina noch, als sie mit Martha unter den Armen hinter einer Steinbüste des Kaisers in Deckung ging und ihre Waffe zog. Ridder hatte sich unter Andrea hervorgewunden und stand jetzt am Rand des Wassergrabens, der das Schloss umgab. Sie zog ihre Heckler & Koch-Maschinenpistole hervor und wollte gerade schießen, als Andrea in schierer Verzweiflung gegen Ridders Beine trat. Prompt verlor die das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Sie prallte mit ihrem Rücken auf das Eis, das sich auf dem Graben gebildet hatte, und brach ein. Sie strampelte. Der Graben konnte nicht tief sein, dachte sie noch. Aber er war schlammig, und so ruderte sie mit den Armen, brach das Eis weiter auf und versank bis zur Brust im Wasser. Mit aller
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