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Die Liebenden von Sotschi

Die Liebenden von Sotschi

Titel: Die Liebenden von Sotschi
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Handgranaten, dem Verzögerungssprengsatz und der Pistole.
    Dann ging auch er in Richtung Golfplatz, schwenkte aber an einem Buschgelände ab und stieg eine leichte Anhöhe hinauf, von der aus man das Gelände überblicken konnte. Bubrows Haus lag günstig. Überall blinkten die Blaulichter, sein Garten war taghell erleuchtet, der Hubschrauber war am Rande des Golfplatzes gelandet. Es war, nach menschlicher Logik, ein Wahnsinn, jetzt noch gegen dieses Haus anzurennen.
    Aber das wollte Strelenko auch nicht. Er musterte in aller Ruhe die Umgebung und fand, daß ein Hügel, ungefähr zweihundert Meter vom Haus entfernt, der beste Platz für ihn sei. Die Erhebung gehörte noch zum Golfplatz und war mit Büschen dicht bewachsen. Zwischen ihr und dem Haus parkte der Hubschrauber. Jetzt fuhr auch einer der gepanzerten Wagen der Army auf. Niemand käme auf den Gedanken, daß hinter diesem Schutz der Tod in Stellung ging. Strelenko nutzte das Gelände aus, erreichte den Hügel von hinten, stieg hinauf und fand seine Annahme bestätigt: Das Haus lag in bester Schußposition. Von hier aus traf eine Rakete mitten hinein.
    Ohne Hast baute er eine Art Stativ auf, montierte darauf den Werfer, steckte die Rakete in das Abschußrohr und wartete. In wenigen Minuten würde sein Trupp mit dem Ablenkungsmanöver beginnen. Er richtete die Rakete auf den Mittelbau des Hauses, in der richtigen Annahme, daß sich Bubrow dort befinden mußte. Ein Holzhaus, dachte Strelenko fast glücklich. Diese Rakete durchschlägt auch eine Panzerung. In dieses Haus wird sie eindringen wie in Pudding, und nichts wird von ihm übrigbleiben. Auch von dir nicht, Boris Alexandrowitsch Bubrow …
    Strelenko zuckte doch zusammen, als plötzlich links und rechts von ihm, aus einigen Baumgruppen heraus, das Feuer seiner Truppe begann. Genau nach Anweisung zündeten sie zuerst die verzögernden Sprengladungen, die sie in Richtung der Polizei und des Militärs geworfen hatten. Auch das FBI traf in diesem Augenblick ein und bekam sofort die Wirkung dieses Schlages zu spüren. Ein Wagen stürzte um, der andere fuhr steuerlos auf ein Polizeiauto auf und verkeilte sich in ihm. Von zwei Seiten krachten die Detonationen, schleuderten Erdfontänen hoch und durchsetzten den Nachthimmel mit zuckenden Flammen. Dem ersten Schlag folgte eine Art Feuerwerk. Zischend jagten Brandgeschosse in die Reihen der Polizisten und Soldaten, ein Jeep fing sofort Feuer und explodierte Sekunden danach. Der Ring um das Haus brach auf. Polizei und Militär gingen in Deckung. Captain Swanton, von einem Eisenstück seines auseinandergesprengten Jeeps an der Stirn getroffen, rannte geduckt zum Haus und schrie Kommandos. Die FBI-Beamten waren aus ihren Wagen gehechtet, lagen flach auf der Erde und schossen in Richtung der Sprengsätze. Auch das Militär und die Polizei eröffneten das Feuer.
    An fünf Stellen loderten jetzt Brände, sehr wirkungsvoll, aber für Bubrow völlig ungefährlich. Der nächste Sprengsatz explodierte im Vorgarten. Wassili und zwei Mann rannten jenseits der Straße durch den Garten eines Nachbarhauses, feuerten aus ihren Kalaschnikows ununterbrochen über die Köpfe der Soldaten hinweg und verwundeten vier Mann. Zwei FBI-Beamte, die in einen besseren Schußwinkel springen wollten, wurden von einer gestreuten Garbe getroffen, wirbelten wie weggeschleuderte Puppen herum und waren sofort tot.
    Boone und Cohagen hatten den Hubschrauber verlassen und gerade das Haus betreten. Bubrow öffnete ihnen, nachdem er Cohagens Stimme erkannt hatte. Irene stand neben ihm, ganz dicht. Wenn es Bubrow traf, sollte es auch sie treffen.
    »Raus!« brüllte Cohagen und riß Irene von Bubrows Seite. »Draußen steht ein gepanzerter Wagen! Lauf los, Boris!«
    Bubrow starrte Irene an. Cohagen gab ihm einen Tritt. Es gab keine andere Möglichkeit mehr, hier war jede Sekunde lebenswichtig.
    Bubrow stürzte aus dem Haus. Im gleichen Augenblick erfolgte der erste Feuerschlag, blendete ihn die Detonation. Jemand riß ihn weiter, schob ihn in den Panzerwagen, drückte ihn gegen die Stahlplatten.
    »Irina!« schrie Bubrow. »Wo ist Irina! Laßt mich los! Irina!!«
    Cohagen erschien, schob Irene vor sich her und schlug hinter sich die Panzertür zu. Um sie herum barsten die Sprengkörper, glühten die Brandgeschosse, hämmerte es gegen die Panzerung, wenn die MPi-Garben einschlugen. Draußen kroch Captain Swanton herum und brachte Ordnung in die total verwirrten Männer. Von allen Seiten rasten jetzt
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