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Die Liebe ist wie ein Wunder

Die Liebe ist wie ein Wunder

Titel: Die Liebe ist wie ein Wunder
Autoren: Raeanne Thayne
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real, zu sympathisch. Dennoch rang sie sich ein Lächeln ab. „Das klingt, als hättest du mit deinem Daddy viel Spaß.“
    „Wir sind die besten Kumpel. Ich und Daddy und Tante Liddy sind ein Team. Das sagt Daddy immer. Ich habe ihn riesig lieb.“ Sie warf ein Ashley ein Blick zu, den diese nicht recht deuten konnte. „Aber ich glaube, er ist einsam“, fügte das Mädchen leise hinzu.
    Justin Hartford einsam?
    Das konnte Ashley sich kaum vorstellen. Trotzdem ließen Rubys Worte in ihr eine Alarmglocke schrillen. „Sag mal, Ruby, benimmst du dich deshalb im Unterricht so daneben? Weil du denkst, wenn du in der Schule frech bist und nicht mitarbeitest, schicken wir dich nach Hause, auf die Blue Sage Ranch, wo du mit deinem Vater zusammen sein kannst?“
    Rubys blaue Augen wurden noch größer, und sie sah so verwirrt aus, dass Ashley sicher war, dass sie mit ihrem Verdacht falsch lag.
    Das kleine Mädchen kicherte. „Nein! Deshalb nicht. Sie verstehen das nicht.“
    Vor allem verstand sie nicht, warum ein so toller und attraktiver Mann wie Justin Hartford sich jemals für eine langweilige, naive Vorschullehrerin wie sie interessieren sollte.
    „Erzählst du mir den Grund?“, bat Ashley seine Tochter. „Ich glaube nicht, dass du die Schule wirklich hasst, auch wenn du so tust.“
    „Ich hasse sie nicht“, flüsterte Ruby und starrte auf den dicken Teppich in ihrem Zimmer, während sie die Schuhspitze in das geblümte Muster bohrte.
    Ashley zögerte. „Bin ich es, die du nicht magst? Wenn du willst, kannst du in eine andere Klasse gehen.“
    „Nein!“, rief Ruby entsetzt. „Ich will keine andere Lehrerin. Ich muss in Ihrer Klasse bleiben. Bitte, Miss Barnes. Bitte schicken Sie mich nicht in eine andere Klasse!“
    Ashley versuchte noch, Rubys flehentliche Bitte zu verstehen, als sie auf dem Flur Schritte hörte. Einen Moment später streckte Justin den Kopf herein. In dem mädchenhaften Zimmer sah er noch männlicher aus als sonst, noch imposanter und verwegener, und ihr Herz machte einen kleinen, albernen Satz.
    Ruby warf sich in seine Arme. „Hi, Daddy. Ich habe Miss Barnes gerade erzählt, was für lustige Sachen wir machen und dass du ein guter Schwimmer und ein guter Reiter bist. Ich wette, sie möchte dich mal dabei sehen.“
    Er warf Ashley einen verwirrten Blick zu, und fast hätte sie ihm gesagt, dass sie seinen persönlichen Reitstil kannte - schließlich hatte er sie vorgestern fast über den Haufen geritten.
    „Oh, und Miss Barnes findet das Spielhaus, das du mir gebaut hast, richtig cool“, ergänzte Ruby.
    Justin brachte ein Lächeln zustande. „Gut zu wissen. Übrigens, das Essen ist fertig. Ich habe gerade nach Lydia gesehen. Sie sagt, sie fühlt sich heute Abend ein wenig unwohl, also sind wir nur zu dritt. Ich hoffe, ihr habt Appetit.“
    „Ich bin am Verhungern!“, verkündete Ruby dramatisch. Offenbar hat sie von ihrem Vater mehr als die mitternachtsblauen Augen und das dunkle Haar geerbt, dachte Ashley.
    Das kleine Mädchen hüpfte die Treppe hinunter.
    Ashley spürte Justins Nähe so deutlich wie nie zuvor, als sie Ruby folgten. Keiner von ihnen sagte etwas, aber sie fühlte seinen verstohlenen Blick wie ein zaghaftes Streicheln, als sie in den Mondschein hinaustraten.

6. KAPITEL
    Ashley war sicher, dass sie dieses Abendessen niemals vergessen würde. Es kam ihr geradezu unwirklich vor. Sie aß mit Justin Hartford zu Abend, und zwar kein gewöhnliches Gericht, sondern etwas, das er mit eigenen Händen zubereitet hatte. Sie schämte sich dafür, aber manchmal kam sie sich wieder wie die Vierzehnjährige vor, die für den Schauspieler geschwärmt hatte.
    Es war alles so verwirrend. Wie konnte sie die Bilder miteinander vereinbaren, die sie sich von ihm machte? Auf der einen Seite der sexy Filmstar, dem die Frauen zu Füßen lagen, auf der anderen der Mann, der seiner Tochter das Hotdog in Stücke schnitt und ein lausiger Stimmenimitator war.
    Irgendwie schafften sie es, ihre Verlegenheit über die peinliche Szene vor dem Essen abzuschütteln, um zu reden, zu lachen und Rubys offenbar unerschöpflichem Vorrat an schlechten Witzen zu lauschen.
    Ashley war hingerissen. Zu Hause war Ruby ganz anders als während der letzten drei Wochen in der Schule. Hier war sie das fröhliche Mädchen, das sie in den ersten Tagen gewesen war, und Ashley wollte wissen, wieso sich das geändert hatte.
    Und dann war da natürlich Justin. Hin und wieder ertappte sie ihn dabei, wie er sie mit
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