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Die Liebe ist wie ein Wunder

Die Liebe ist wie ein Wunder

Titel: Die Liebe ist wie ein Wunder
Autoren: Raeanne Thayne
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das Gemüse abtropfen. „Er hat dich doch eingeladen, wiederzukommen und mit Ruby über ihr Verhalten zu reden, oder? Ich frage mich, ob du jetzt auch so sauer auf ihn wärst, wenn du dich damals nicht in ihn verknallt hättest.“
    „Genau!“, begeisterte sich Josie für Marcys Theorie. „Vielleicht hast du ihn dir in deiner kleinen Traumwelt so toll vorgestellt, dass du jetzt enttäuscht bist, weil er auch nur ein Mann wie jeder andere mit ganz normalen Problemen ist. Es bricht dir das Herz, dass er dir deine Illusionen raubt.“
    Ashley musste zugeben, dass die Erklärung ihrer Freundinnen nicht vollkommen abwegig war. Sie hatte ein Bild von ihm im Kopf - den dynamischen, energischen Helden, den er so überzeugend gespielt hatte. Und dieses Bild passte nicht zum Vater eines Mädchens, das ihr in der Schule so viele Schwierigkeiten bereitete.
    Sie seufzte. Nervös dachte sie an das Essen am morgigen Abend. Was zog man an, wenn man sich mit seinem Jugendschwarm traf?
    Als Justin am nächsten Abend die Steaks würzte, wusste er noch immer nicht, warum seine Tochter sich in der Schule so rebellisch benahm. Ein Dutzend Mal hatte er versucht, mit Ruby darüber zu sprechen, aber seit sie wusste, dass Miss Barnes zum Essen kam, verhielt sie sich seltsam. Sie war aufgeregt wie noch nie, und sobald er sie auf die Schule ansprach, rannte sie mit irgendeiner Ausrede davon.
    Vielleicht hätte er nicht so schnell aufgeben sollen. Aber er hatte keine Ahnung, wie er mit dem ungewohnten Problem umgehen sollte, und entschied sich zu warten, bis Rubys Lehrerin hier war.
    Auch Lydia war keine große Hilfe gewesen. Am Abend zuvor hatte er sich mit ihr über Ruby unterhalten, und sie war der festen Überzeugung gewesen, dass das kleine Mädchen sich nur noch nicht in der neuen Schule eingewöhnt hatte. Ruby hatte nie gelernt, fast den ganzen Tag mit anderen Kindern zusammen zu sein. Hinzu kam, dass sie die Tochter des einzigen Prominenten der Kleinstadt war, was sie automatisch zu einer Außenseiterin machte.
    Lydia hatte mehrfach mit Ruby geredet, und das Mädchen hatte ihr versprochen, sich mehr Mühe zu geben. Vermutlich brauchte es nur etwas Zeit, deshalb hatte Lydia Justin nicht damit behelligen wollen.
    Und was die Lehrerin betraf, so war seine Tante voll des Lobes gewesen. Inzwischen war Justin es leid, sich anzuhören, wie wunderbar Ashley Barnes war.
    Er seufzte. Er hatte schon genug Probleme mit den zwei Frauen in seinem Leben und brauchte keine dritte. Trotzdem hatte er sie nicht aus dem Kopf bekommen. Gestern Nacht hatte er sogar von ihr geträumt und war vor Erregung aufgewacht - verlegen und mit einem riesigen Appetit auf Sahnetörtchen.
    Hastig verdrängte er die Erinnerung. „Ruby, du musst den Tisch decken“, rief er. „Deine Lehrerin kann jede Minute hier sein.“
    „Ich komme, Daddy“, antwortete sie aus dem Nebenzimmer, und nach einem Moment kam sie in die Küche geschwebt. Geschwebt war genau das richtige Wort, denn sie trug das Rüschenkleid, das sie und Lydia in Jackson gekauft hatten - eine Prinzessin in Taft und Tüll und ihren geliebten Glitzerschuhen.
    Er unterdrückte ein Lächeln, als er sah, dass sie zwei verschiedene Socken angezogen hatte. „Honey, das kannst du nicht tragen. Du wirst es ruinieren. Tante Lydia hat es dir für die Hochzeit von Sierras Mom im nächsten Monat gekauft.“
    „Ich will, dass Miss Barnes es sieht. Guck mal, wie es schwingt. Siehst du, Daddy?“ Mit strahlenden Augen vollführte sie eine Pirouette, und Justin schluckte vor Rührung. Er liebte dieses verrückte, lustige Kind so sehr, dass es ihm manchmal den Atem raubte.
    „Aber du willst auch ein Hotdog essen und weißt, wie leicht man damit kleckert. Du willst doch keinen Senf oder Ketchup auf das hübsche Kleid schmieren, oder?“
    Mit gerunzelter Stirn überlegte sie, und er nutzte seine Chance. „Deck den Tisch auf der Terrasse, dann geh nach oben und zieh dir etwas anderes an. Nach dem Essen kannst du Miss Barnes ja vielleicht das neue Kleid vorführen.“
    Schon bald würde er sie nicht mehr so leicht überreden können, das wusste er, aber noch hörte sie auf ihn.
    „Na gut.“ Sie rannte zum Schrank, um die Teller herauszunehmen. Plötzlich blieb sie stehen und musterte ihren Vater. „Du solltest dein blaues Hemd anziehen, Daddy. Das weiche und seidige. Tante Lydia hat gesagt, du verdrehst allen Frauen den Kopf, wenn du es trägst.“
    Bevor er sie fragen konnte, warum sie wollte, dass er ihrer Lehrerin
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