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Die Liebe ist wie ein Wunder

Die Liebe ist wie ein Wunder

Titel: Die Liebe ist wie ein Wunder
Autoren: Raeanne Thayne
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    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Das wollen Sie alles gar nicht hören, stimmt‘s? Wenn ich nervös bin, rede ich zu viel.“
    „Darauf wäre ich nie gekommen“, murmelte er so herablassend, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte. „So interessant Ihre Familiengeschichte auch sein mag, sie ändert nichts daran, dass Sie meine Ranch unbefugt betreten haben - für die meisten Menschen ist ein zweieinhalb Meter hohes und verschlossenes Tor ein deutlicher Hinweis.“
    Ashley holte tief Luft und stieß sie wieder aus. Das hier lief nicht gut. Sie war kein verliebter Teenager mehr und musste sich auf den Grund konzentrieren, aus dem sie hier war.
    „Es ist Ihre eigene Schuld. Wenn Sie nicht so ein … verdammter Einsiedler wären, hätte ich nicht zu so drastischen Mitteln greifen müssen.“
    Er blinzelte. „Einsiedler?“
    „Ja! Wie soll ich denn mit Ihnen reden, wenn Sie die Blue Sage Ranch so gut wie niemals verlassen?“
    „Ich lege eben Wert auf meine Privatsphäre, Miss …“
    Sie straffte die Schultern und hob das Kinn. „Ashley Barnes. Rubys Vorschullehrerin. Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, ich muss dringend mit Ihnen über Ihre Tochter sprechen.“

2. KAPITEL
    Justin schaute auf die zarte kleine Blondine in dem staubigen pinkfarbenen Pullover hinunter. Kaum zu glauben, dass sie gerade über sein Tor geklettert war. Rubys Lehrerin. Er verzog das Gesicht. Dass er sie für einen aufdringlichen Fan gehalten hatte, war ihm peinlich.
    Obwohl er Hollywood vor sechs Jahren den Rücken gekehrt hatte und in den ländlichen Osten von Idaho gezogen war, um Ruhe vor den Medien und allzu hartnäckigen Verehrerinnen zu finden, holte die Vergangenheit ihn manchmal ein. Er war kein Einsiedler, aber was sonst sollte er glauben, wenn eine wildfremde Frau oben auf seinem Tor saß?
    „Ein ziemlich dramatischer Auftritt für ein schlichtes Elterngespräch, finden Sie nicht?“, fragte er, während er aus dem Sattel stieg.
    Ihre haselnussbraunen Augen wurden schmal, und er musste zugeben, dass sie aus der Nähe sehr süß aussah. Klein und feminin, mit kurzen Locken unter einem Stirnband und Grübchen, die sich sogar dann zeigten, wenn sie ihn empört anschaute.
    Verlockend wie ein Sahnetörtchen. Eine köstliche, zuckrige Leckerei, die einem auf der Zunge zerging. Er hatte Süßigkeiten schon vor langer Zeit abgeschworen, aber das machte es nicht einfacher, das plötzliche Verlangen zu ignorieren.
    „Ich hätte nicht über Ihr dämliches Tor steigen müssen, wenn Sie wenigstens ein einziges Mal auf meine Bitte um einen Gesprächstermin reagiert hätten“, erwiderte sie scharf.
    Wovon redete sie?
    „Mir ist klar, dass Sie ein sehr wichtiger und sehr beschäftigter Mann sind“, fuhr sie fort und stützte die Hände auf die Hüften.
    Gegen seinen Willen starrte er auf ihre vollen Lippen.
    „Ich bin sicher, Sie haben jede Menge zu tun. Aber Sie sind Schauspieler - oder waren es mal. Könnten Sie nicht wenigstens so tun, als würden Sie sich für Ihr Kind interessieren?“
    Er riss sich von ihrem Mund los. „Wie bitte?“
    „Wahrscheinlich kümmern Sie sich mehr um Ihre Pferde als um Ihre Tochter!“
    Meistens war Justin ziemlich gut darin, sein Temperament zu zügeln. Aber er dachte gar nicht daran, sich von einer selbstgerechten Lehrerin vorschreiben zu lassen, wie er seine Tochter erzog. Ruby war das Wichtigste in seinem Leben. Alles, was er tat, tat er für sie, und ihm gefiel nicht, dass jemand das Gegenteil behauptete.
    „Wenn Sie so etwas behaupten, wissen Sie nichts über mich oder meine Tochter“, sagte er. Das Sahnetörtchen fiel zwar nicht in sich zusammen, aber die zarte Furie entspannte sich ein wenig.
    „Es tut mir leid“, antwortete sie förmlich. „Aber seit drei Wochen versuche ich, Sie zu erreichen - mit allen Mitteln außer Brieftauben. Sie haben jeden Versuch ignoriert. Wenn Sie an meiner Stelle wären, hätten Sie nicht auch angenommen, dass Rubys Vater sich nicht die Bohne für die Erziehung seiner Tochter interessiert? Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Ich war fest entschlossen, heute mit Ihnen zu reden, auch wenn ich dazu über ihr Tor klettern musste!“
    Er schob den Hut noch weiter in den Nacken. Die Besorgnis in ihrer Stimme verblüffte ihn. „Das kann nur ein Missverständnis sein. Ich weiß nichts davon, dass Ruby Probleme in der Schule hat. Haben Sie mit ihrer Großtante darüber gesprochen?“
    Als sie einen Schritt auf ihn zumachte, nahm er ihren Duft wahr.
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