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Die Liebe eines Klon

Die Liebe eines Klon

Titel: Die Liebe eines Klon
Autoren: Frieda Rosa Meer
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zu gestalten. Lisa fühlte sich dabei jedes Mal in eine andere Welt versetzt. In die verschiedensten Landschaften. Zum Beispiel in dunkle Wälder, in denen die Sonnenstrahlen nur wenige Stellen erhellten. Moosbewachsene Steine über die Elfen tanzend hinweg flogen. Oder Moorlandschaften, in denen es Hexen gab. Ihnen würde es leicht fallen Jemanden herbei zu hexen und ihn zu verzaubern. - Dass dieser Tag alles andere als zauberhaft werden würde, konnte sie in diesem Moment noch nicht ahnen. Und das dieser Tag ihr Leben radikal verändern würde, sie aus ihrem wohlbehüteten Alltag herausreißen und in tiefe Trauer stürzen würde, war kaum vorstellbar. Ebenso wenig, oder besser, so unwahrscheinlich, wie Marsmännchen vor der Haustür, war die Vorstellung in eine Geschichte zu geraten, die die ureigenen Wünsche und Hoffnungen der Menschheit betraf. Noch unvorstellbarer war, dass dennoch, oder gerade deshalb, ihre eigenen Hoffnungen und Wünsche auf wundersame Weise, in Erfüllung gehen würden. Und all das konnte durch ein paar Druckbuchstaben, die in einer bestimmten Reihenfolge gedruckt, in einem rechteckigen Kästchen stehend, schwarz umrandet, und von ihr entdeckt und gelesen wurden, geschehen!

Kapitel 3: Abschied
    Lisa bog mit ihrem kleinen roten Mini von der Landstraße ab und fuhr auf direktem Wege Richtung Friedhof. Über alte, mehrmals geflickte Asphaltstraßen, durch ein Dorf, was sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hatte. Sie kämpfte mit der Sicht. Nicht, das es in Strömen regnete, nein, - durch ihre, sich ständig wieder neu mit Tränen füllenden Augen, hatte sie Schwierigkeiten sich auf der richtigen Fahrbahnseite zu halten. Alleine, auf dem Weg zu einem „alten” Freund. Ein Abschied, für immer, würde es sein, ein Abschied mit dem sie nie gerechnet hätte, eher mit dem Gegenteil! Dieser Freund war Niemand aus ihrem Familien,- oder ihrem Freundeskreis, der ohnehin sehr begrenzt war, nein, es war Jemand, man könnte fast sagen ein „Mr. Unbekannt”, denn sie hatte ihn schon seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen. Allerdings stand er ihr nahe, sehr nahe! Er stand ihr nahe, ihr wurde immer klarer, dass sich daran nichts mehr ändern würde, dass sie ihn nie mehr wiedersehen würde. Ihre Uhr zeigte halb eins, um ein Uhr sollte die Trauerfeier stattfinden. Als sie ihr Auto auf dem noch recht leeren Parkplatz geparkt hatte, stieg sie aus. Sie wagte kaum zum Friedhof hinüber zu sehen und zupfte unruhig an ihrem Trenchcoat herum. Ihre sonst eher etwas wild umherfliegenden Haare, die ihr bereits weit über die Schultern reichten, hatte sie heute streng zu einem Knoten zurückgebunden, was ihre schmale Gestalt etwas größer erscheinen ließ, als sie eigentlich war. Sie sah sehr blass aus, trotz Schminke, mit geröteten Augen und schmalen Lippen. In den letzten Nächten hatte sie so viel gegrübelt und immer wieder geweint. An dem Morgen, als sie seine Todesanzeige in der Zeitung sah, konnte und wollte sie es einfach nicht glauben. Sein Name: Peter Stein, stand groß in diesem schwarz gerahmten Kasten. Immer wieder las sie seinen Namen, sein Geburtsdatum, seinen Sterbetag. Wo war sie, als er starb? Was tat sie als er starb? Warum hatte sie denn nichts gespürt? ”Plötzlich und unerwartet!” Er war nur zwei Jahr älter als sie selbst, was war passiert, warum starb er? „Pete!” Lisa presste ihre Lippen zusammen, blinzelte erneut ihre Tränen zurück und versuchte sich etwas zu beruhigen, bevor sie auf die Holzpforte zuging. Obwohl die Trauerfeier erst in einer halben Stunde beginnen sollte, waren schon einige Trauergäste auf dem Friedhof zu sehen. Der Friedhof lag umgeben von Feldern an einer geteerten schmalen Straße, die am Ende in einen Feldweg führte, Richtung Wald. Über ihr strahlte die Mittagssonne vom hellblauen Himmel. Es war Frühling, um sie herum stand jeder Busch, jeder Baum in zartem frischem Grün. Überall blühten Narzissen und Tulpen in leuchtendem Gelb und Orange. Schäfchenwolken zogen friedlich vorüber, als wäre nichts geschehen. Ein total untypisches Wetter für eine Beerdigung, schoss es ihr durch den Kopf. Was war ein typisches Wetter für eine Beerdigung? Ein dunkelgrauer Himmel, wolkenverhangen, mit hinabstürzenden Regentropfen, die so groß waren das sie beim Aufprall Blasen hinterlassen? - Ja, und es sollte stürmisch sein. Donner grollen sollte zu hören und am Himmel hellgelb zuckende Blitze zu sehen sein! Wie konnte sie in diesem Moment nur über
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