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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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die Tattoos, die sie bisher gesehen hatte, und sie waren mit dem Blut ihrer Hände beschmiert.
    Gwen lehnte sich ein wenig zurück, und ein Sonnenstrahl erreichte die breite Brust. Während sie den Mann eingehend musterte, geschah etwas Seltsames: Die bunten Muster verschwammen vor ihren Augen, wurden undeutlich und verblassten, bis nur noch die Streifen ihres Blutes zu sehen waren. Aber das war doch nicht möglich ...
    Gwen blinzelte. Einige der Zeichnungen verschwanden ganz. Innerhalb von wenigen Sekunden waren sie weg, unsichtbar, als hätte es sie nie gegeben.
    Verblüfft sah sie dem Mann ins Gesicht und schnappte nach Luft.
    Er hatte die Augen aufgeschlagen und betrachtete sie. Bemerkenswerte Augen, die glitzerten wie silbriges Eis; verschlafene Augen, die einen Hauch von Amüsement und unverkennbar männliches Interesse verrieten. Er streckte sich genüsslich wie eine Katze, die den Moment des Erwachens verlängert. Vermutlich war sein Kreislauf in Gang gekommen, aber geistig war er noch nicht besonders rege. Seine Pupillen waren groß und dunkel, als ob man ihm vor einer Untersuchung Tropfen in die Augen geträufelt hätte.
    O Gott, er ist bei Bewusstsein, und ich hocke auf ihm! Sie konnte sich gut vorstellen, was ihm durch den Kopf ging, und ihm kaum einen Vorwurf machen. Sie saß rittlings auf ihm wie auf einem Liebhaber, die Knie neben seinen Hüften, die Handflächen flach auf seinem eisenharten Bauch.
    Sie spannte sich an und versuchte, sich von ihm zu lösen, aber da legte er die Hände um ihre Schenkel und hielt sie fest. Er sagte kein Wort, drückte sie nur nieder und betrachtete sie; anerkennend verweilte sein Blick auf ihren Brüsten. Als seine Hände über ihre bloßen Schenkel nach oben strichen, bedauerte sie zutiefst, dass sie sich am Morgen entschieden hatte, Shorts anzuziehen. Darunter hatte sie nur einen lilafarbenen Stringtanga an. Seine Finger spielten mit dem Saum ihrer Shorts und waren kurz davor, unter den Stoff zu gleiten.
    Seine von schweren Lidern überschatteten Augen drückten eine sehnsüchtige Trägheit aus, die nicht das Geringste mit der Tatsache zu tun hatte, dass er gerade erst aus tiefem Schlaf erwacht war. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, was er im Sinn hatte. Das ist kein harmloser Kirschenpflücker, dachte Gwen und wurde mit jedem Moment ängstlicher. Der sieht aus, als würde er gleich den ganzen Baum fällen.
    »Hören Sie, ich wollte gerade von Ihnen runtergehen«, brach es aus ihr heraus. »Ich hatte nicht vor, mich auf Sie zu setzen. Ich bin durch das Loch da oben gestürzt und auf Ihnen gelandet. Ich habe eine Wanderung gemacht und aus Versehen meinen Rucksack in die Felsspalte gestoßen, und als ich ihn holen wollte, hat der Boden unter meinen Füßen nachgegeben. Deshalb bin ich hier. Warum hat mein Sturz Sie eigentlich nicht geweckt?« Noch brennender interessierte sie allerdings, wie lange er schon wach war. Lange genug, um zu ahnen, dass ihr einige nahezu perverse Ideen im Kopf herumgespukt waren?
    Verwirrung flackerte in seinem Blick auf, aber er gab noch immer kein Wort von sich.
    »Ich bin auch immer groggy, wenn ich aufwache.« Gwen versuchte es mit einem beruhigenden Tonfall.
    Er bewegte die Hüften und erinnerte sie auf diese Weise ganz subtil daran, dass sie als Frau beim Aufwachen nie so reagierte. Etwas tat sich unter ihr, und dieses Etwas war, wie alles von ihm, unbestreitbar männlich.
    Als er sie anlächelte und ebenmäßige, weiße Zähne sowie ein kleines Grübchen am Kinn sichtbar wurden, schmolz der Teil ihres Gehirns, der intelligente Entscheidungen traf, da- hin wie Schokolade in der heißen Sonne. Ihr Herz raste, die Handflächen wurden feucht, und ihre Lippen waren plötzlich trocken wie Pergament. Das also ist sexuelle Anziehung. Für einen Moment war sie so verblüfft, dass sie nur Erleichterung empfand. Es gab so etwas also! Genau wie in den Kinofilmen!
    Die Erleichterung wich der Angst, als der Mann sie an seine Brust zog, ihren Po mit beiden Händen umfasste und sein Becken gegen sie presste. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und rieb sich an ihr wie ein wendiges, kräftiges Tier. Gwen stieß zischend die Luft aus - eine unfreiwillige Reaktion auf eine Woge des Verlangens, die viel zu massiv war, um noch als normal zu gelten. Unterschiedliche Wahrnehmungen durchfluteten sie: der besitzergreifende Druck seiner Arme, sein von Testosteron geschwängerter Duft, das sinnliche Schaben seiner Bartstoppeln an ihrer Wange, als er ihr
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