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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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Höhle etwas warm sein?
    Sie schluckte schwer und versuchte, ohne tatsächlich hinzusehen und ohne sich zu rühren, herauszufinden, worauf sie lag.
    Sie stieß mit einem Hüftknochen ganz leicht dagegen. Es gab ein wenig nach und fühlte sich nicht an wie Erde. Mir wird schlecht, dachte sie. Es fühlt sich an wie ein Mensch.
    War sie in eine alte Grabkammer gefallen? Aber dann wäre doch nur noch ein Skelett vorhanden. Noch während sie in Erwägung zog, sich zu bewegen, erreichte die Sonne den Zenit und schien mit ganzer Kraft auf sie herab.
    Gwen nahm all ihren Mut zusammen. Sie zwang sich, den Blick zu senken.
    Und schrie.

2
    Sie war auf einen menschlichen Körper gefallen. Auf einen Körper, der tot sein musste, da er sich nicht einmal bewegt hatte, als sie auf ihn geprallt war. Oder habe ich diesen Menschen bei dem Sturz getötet?, fragte sie sich.
    Als es ihr schließlich gelang, mit dem Schreien aufzuhören, merkte sie, dass sie sich mit den Händen auf die Brust dieses Körpers stützte und rittlings auf ihm saß. Auf dem Körper eines Mannes. Denn die reglose Gestalt unter ihr war unzweifelhaft männlich.
    Sündhaft männlich.
    Sie riss die Hände weg und schnappte nach Luft.
    Wie auch immer er hierher gekommen war - er konnte noch nicht lange tot sein. Er war in ausgezeichnetem Zustand und - ihre Hände berührten erneut seine Brust - er war warm. Er hatte den gestählten Körper eines Profi-Footballers mit breiten Schultern, massigem Bizeps und einem Waschbrettbauch. Seine Hüften fühlten sich unter ihr schmal, aber kraftvoll an. Auf seine Brust waren eigenartige Symbole tätowiert.
    Sie atmete langsam und tief durch, um die plötzliche Enge in ihrem Busen zu bekämpfen. Dann lehnte sie sich vorsichtig vor und betrachtete sein Gesicht. Es war auf grimmige Weise schön und strahlte die dominante Männlichkeit aus, von denen Frauen in ihren dunklen, erotischen Fantasien träumten. Schwarze Wimpern lagen auf der goldenen Haut der Wangen, und seidiges schwarzes Haar fiel ihm über die
    Schultern. Sein Kinn war dunkel von einem blauschwarzen Bart überschattet; die Lippen waren rosig, fest und sinnlich. Gwen fuhr ihm mit der Fingerspitze über den Mund, zuckte aber sofort zurück, weil sie sich ein wenig pervers vorkam. Doch dann redete sie sich ein, dass sie schließlich nur prüfen wollte, ob er noch am Leben war. Sie schüttelte ihn - keine Reaktion. Dann hielt sie die Hand vor seine Nase und war erleichtert, einen feinen Atemzug zu spüren. Gott sei Dank, betete sie, er ist nicht tot. Sie brauchte sich also nicht allzu sehr dafür zu schämen, dass sie ihn so attraktiv fand. Sie legte ihm die Handfläche auf den Brustkorb und war beruhigt, auch den Herzschlag zu spüren. Er war sehr langsam, aber es war ein Herzschlag. Der Mann ist bestimmt bewusstlos oder liegt vielleicht im Koma, dachte sie. Jedenfalls kann er mir hier nicht heraushelfen.
    Sie blickte wieder hinauf zu dem Loch. Selbst wenn es ihr gelang, diesen Mann zu wecken, und sie sich dann auf seine Schultern stellte, würde sie den Rand der Öffnung nicht einmal annähernd erreichen. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, verhöhnte sie mit ihrer Freiheit, war so nah und doch unerreichbar. Gwen schauderte. »Was soll ich jetzt bloß machen?«, murmelte sie.
    Der Mann war ohne Bewusstsein und demzufolge nutzlos. Dennoch schweifte ihr Blick wieder zu ihm. Er strahlte eine solche Vitalität aus, dass sie staunte. Sie konnte nicht entscheiden, ob sie wegen seiner Bewusstlosigkeit verzweifeln oder froh darüber sein sollte. So, wie er aussah, war er sicher ein Frauenheld und damit genau der Typ, dem sie instinktiv aus dem Weg ging. Sie war unter Wissenschaftlern aufgewachsen und hatte mit Männern seines Schlages keine Erfahrung. Nur hin und wieder hatte sie einmal einen gesehen, der aus Golds Fitnessstudio kam, und ihn argwöhnisch von der Sicherheit ihres Autos aus beäugt. So viel Testosteron machte sie nervös. Das konnte nicht gesund sein.
    Ein ganz hervorragender Kirschenpflücker. Dieser Gedanke kam ihr unwillkürlich. Verärgert rief sie sich zur Ordnung. Er war verletzt, und ihr, die rittlings auf ihm hockte, fiel nichts anderes ein, als laszive Gedanken zu verfolgen! Ob ihr ein hormonelles Ungleichgewicht zu schaffen machte? Vielleicht ein Übermaß an vorwitzigen kleinen Eizellen?
    Sie betrachtete die Muster auf der Brust des Mannes genauer, um zu sehen, ob eines von ihnen eine Wunde verdeckte. Die eigenartigen Symbole waren so ganz anders als
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