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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens
Autoren: Cecelia Ahern
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– es hat sich zu viel verändert, das Leben ist weitergegangen. Maria und ich, das gehört in die Vergangenheit, wir können nicht zurück. Und das möchte ich auch gar nicht.«
    Ich fröstelte, immer noch unter Schock, und er zog mich an sich.
    »Maria hat mich gefragt: ›Ist es wegen dieser Frau?‹ Und mir ist klargeworden, dass das ein großer Teil davon war.«
    »Welche Frau denn?«, fragte ich und hatte das Gefühl, dass ich allmählich den Überblick verlor.
    Adam lachte.
    »Das ist überhaupt nicht komisch, Adam. Ich habe keine Ahnung, was hier abgeht. Vor einer Minute hab ich gedacht, du willst von der Brücke springen, weil du Maria nicht gekriegt hast, jetzt erzählst du mir, du wolltest überhaupt nicht springen und Maria willst du auch nicht, und zwar wegen einer anderen, von der du mir nie auch nur ein Sterbenswörtchen erzählt hast. Und ich hab dir alles Mögliche gebeichtet«, schloss ich mit einem Ächzen, legte den Kopf an seine Brust und schämte mich.
    »Hast du das alles ernst gemeint vorhin?«, fragte er sanft.
    »Natürlich«, antwortete ich. »Wenn ich das nicht ernst meinen würde, hätte ich es nie im Leben gesagt. Aber Adam, du musst auch verstehen, warum ich es gesagt habe. Die Umstände …«
    »Die Frau bist du«, unterbrach er mein Gebrabbel. Das brachte mich zum Schweigen. »
Du
bist die Frau, von der Maria gesprochen hat. Mir ist klargeworden, dass ich Maria nicht liebe. Ob ich mit ihr zusammen bin oder nicht, entscheidet nicht darüber, ob ich lebe oder sterbe. Mein Problem war, dass ich mit mir selbst unglücklich war, und du hast mir geholfen, mich wieder zu mögen. Du hast mir geholfen, in mein Leben zurückzufinden. Aber ob ich dich habe oder nicht, auch das ist nicht ausschlaggebend dafür, ob ich von einer Brücke springe oder sonst wie mein Leben beende. Ich muss mit mir selbst zurechtkommen. All die Dinge, die wir für Maria getan haben, die haben mir Freude gemacht, weil ich sie mit dir gemacht habe. Ich hatte Spaß mit dir. Vielleicht war Maria der Anlass, aber du warst der Grund, dass ich eine schöne Zeit hatte. Während du versucht hast, Maria dazu zu bringen, dass sie sich in mich verliebt, und mich, dass ich mich in das Leben verliebe, habe ich mich stattdessen in dich verliebt.«
    Dann umfassten seine Hände plötzlich mein Gesicht, mein völlig fassungsloses Gesicht. »Du kannst jetzt aufhören, mich so skeptisch anzuschauen«, meinte er und lachte ein bisschen nervös.
    »Sorry«, flüsterte ich.
    »Als ich heute Morgen aufgewacht bin und du nicht mehr da warst, habe ich gedacht, du hast es dir anders überlegt«, erklärte er.
    »Nein, ich …«
    »Und als du dann zurückgekommen bist und offensichtlich geweint hattest, da dachte ich, du würdest mir gleich sagen, dass du die letzte Nacht bereust.«
    »Nein, ich …«
    »Aber als du mir dann von Simon erzählt hast, hab ich endlich begriffen, dass ich dich missverstanden habe. Ich wollte es dir sagen, bevor du es mir sagst. Ich dachte, ich mache es dir damit leichter.«
    »Du bist ein Idiot«, sagte ich zärtlich, als ich endlich sprechen durfte.
    Er lächelte.
    »Jetzt küsst euch endlich«, sagte die Frau neben uns.
    »Unter einer Bedingung«, verkündete ich.
    Adam wich zurück.
    »Du weißt ja, dass du noch einen weiten Weg vor dir hast«, sagte ich. »Ich habe dir geholfen, so gut ich es konnte, und ich werde das auch weiterhin tun, aber ich bin einfach keine Therapeutin, Adam, ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll, wenn du … wenn du dich in diesen Mann verwandelst.«
    »Ich weiß«, erwiderte er ernst. »Ich bin hierhergekommen, um mir vor Augen zu führen, welche Fortschritte ich schon gemacht habe, aber ich weiß, wenn ich keine Hilfe bekomme und wenn ich mir nicht selber helfe, dann werde ich bestimmt wieder ›dieser Mann‹, wie du es nennst. Ich habe das Gefühl, ich habe eine Chance bekommen zu leben – du hast mir zu dieser Chance verholfen –, und ich werde sie ergreifen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Natürlich werde ich es manchmal vermasseln, aber zum ersten Mal seit langer Zeit spüre ich, dass ich das Leben wirklich genießen möchte. Also: ja. Ich werde mir jemanden suchen, der mich dabei unterstützt. Ich möchte mich nie mehr so mies fühlen.«
    Wir sahen uns an und lächelten. Dann beugte er sich zu mir, und wir küssten uns. Das Pärchen applaudierte, und dann hörte ich ihre Schritte, die sich langsam über die Brücke von uns entfernten.
     
     
    Adam zog seine
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