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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens
Autoren: Cecelia Ahern
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trotz eurer guten Absichten allesamt Lügner seid.«
    Das Publikum lachte.
    »Mein Vater hatte viele Eigenschaften, aber vor allem war er gut in seinem Job.«
    Einige nickten. Ich erkannte Arthur May, den Rechtsanwalt, in der Menge.
    »Er hat das Geschäft mit Herz und Seele geführt. Genau genommen hat er sich ihm so intensiv gewidmet, dass für den Rest von uns nicht viel übriggeblieben ist.«
    Wieder wurde gelacht.
    »
Ich fühle mich
 … stolz, dass er mich zu seinem Nachfolger gemacht hat, dass er mich für fähig hielt, diese Rolle zu übernehmen. Ich weiß, dass ich selbst, der Vorstand und die wundervolle Mary Keegan, unsere neue Geschäftsführerin, die gleichen Ziele für unsere Firma verfolgen.
Ich fühle mich
 … bereit. Meine Erfahrung mag gering sein und meine Aufgabe noch ungewohnt, aber ich habe in meinem Vater und meinem Großvater ein Beispiel, dem ich mit Zuversicht und Selbstvertrauen folgen kann. Ich werde die Traditionen von
Basil’s
pflegen und gleichzeitig in die Zukunft blicken.
    Zum guten Schluss danke ich all denen, die diesen Abend geplant haben und denen, die dafür gesorgt haben, dass ich auch hier bin.« Jetzt ruhte sein Blick auf mir. Einen Augenblick, der mir sehr lang vorkam, herrschte Stille. Dann räusperte sich Adam. »Ich danke euch von ganzem Herzen.«
    Während alle begeistert applaudierten, bahnte ich mir hastig einen Weg durch die Menge, hinaus aus dem Saal, in dem mir das Atmen zunehmend schwerfiel. So schnell ich konnte, rannte ich die Treppe hinunter, dankbar, dass die Toiletten leer waren, schloss mich in eine der Kabinen ein und brach in Tränen aus.
     
     
    »Christine?«
    Es war Brendas Stimme. Ich erstarrte. Als die Reden vorbei waren, hatte sich die Toilette ziemlich rasch gefüllt, und inzwischen stand schon eine Schlange vor den Kabinen. Ich wollte warten, bis meine verheulten Augen etwas abschwollen, bevor ich mein Gesicht wieder irgendjemandem da draußen zeigte, aber leider blockierte ich die Kabine inzwischen so lange, dass in der Schlange schon eifrig darüber debattiert wurde.
    »Christine?«, hörte ich nun auch Adrienne. »Christine, bist du da drin?«
    »Die Toilette da ist wohl kaputt«, erklärte eine Frau in der Schlange.
    Zutiefst beschämt begann ich, meinen Schwestern mit fliegenden Fingern eine SMS zu schreiben, sie sollten mich in Ruhe lassen, aber sie begannen schon an die Tür zu hämmern, und ich erschrak so, dass ich mein Vorhaben abbrach.
    »Christine, ist Adam bei dir da drin?«, fragte Adrienne direkt vor meiner Tür.
    »Adam?! Natürlich nicht!«, platzte ich heraus. Damit hatte ich mich natürlich selbst verraten und hörte, wie eine Frau in der Schlange sagte: »Das müssen die Pastetchen gewesen sein.«
    »Er ist nämlich verschwunden«, erklärte Brenda rasch. »Hast du mich verstanden? Die wollen jetzt den Kuchen rausbringen, aber niemand weiß, wo Adam steckt.«
    »Er ist nicht bei Maria, falls du das denkst«, fügte Adrienne hinzu.
    Genau das hatte ich tatsächlich vermutet.
    »Als sie gegangen ist, haben wir sie gefragt, wo er sein könnte. Sie hatte keine Ahnung.« Adrienne senkte die Stimme und kam wohl noch näher zur Tür – so hörte es sich jedenfalls an. »Sie sind nicht wieder zusammen, Christine.« Ihre Stimme war leise und sehr dringlich.
    Von jetzt auf nachher dröhnte mir mein Herzschlag in den Ohren, ich hörte nichts anderes mehr und konnte die Kabine gar nicht schnell genug verlassen. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf, und es war mir vollkommen egal, dass mich ungefähr zwanzig Frauen anstarrten und dass keine von ihnen in meine Kabine wollte, weil ich so lange drin gewesen war. Ich nahm lediglich Brendas und Adriennes besorgte Gesichter wahr. Sonst sahen die beiden nie besorgt aus, jedenfalls nicht in Anwesenheit ihrer jüngsten Schwester, die selbst immer viel zu besorgt war und für die sie stets eine fröhlich-schlagfertige Antwort auf Lager hatten, um sie bei Laune zu halten, für den Fall, dass sie – was Gott verhüten möge – ihrer Mutter doch in
allen
Punkten ähnelte. Aber jetzt sahen sie mich ernst, beklommen und panisch an.
    »Weißt du, wo er ist?«, fragte Brenda noch einmal, und ich zerbrach mir den Kopf, rief mir unsere Gespräche ins Gedächtnis und durchforschte sie nach irgendeinem Hinweis, wo er sich versteckt haben mochte.
    »Nein, ich weiß es nicht«, stammelte ich und bemühte mich, klar zu denken. »Ich kann nicht glauben, dass Maria ihm das angetan hat«, stieß ich ärgerlich
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