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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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hatte.
    Zusammen mit Thornton und Gossan traf ich eine Entscheidung. Wir setzten einen Funkspruch mit Kennung der CAPESIDE ab, ließen ihn über das Regierungsnetz weiterleiten. Es war eine anonyme Erklärung, die aber durch die Kennung wie von Johnson selbst ausgegeben wirken musste. Darin erklärte die Junta ihren Rücktritt.
    Thornton, Gossan und ich verließen die CAPESIDE auf meinem angedockten Star Corps Shuttle. *** begleitete uns und wir empfahlen Johnson, Greg Sung und den anderen, möglichst schnell unterzutauchen.
    »Das war ein Fehler«, sagte *** mir später.
    »Wie hätte ich es richtig machen sollen?«
    »Ganz einfach: Sie hätten zumindest Johnson töten müssen. Am besten auch Sung. Das hätte Ihnen viel Ärger erspart. Aber mir hat das gezeigt, dass Sie damals tatsächlich noch nicht in der Lage waren, die Führung zu übernehmen, Admiral.«
    »Ja.«
    »Aber Sie lernen ja fleißig dazu.«
     
     
    Es gab vereinzelte Scharmützel in der Nähe des Regierungssitzes. Von den Söldnern wurden ein paar gefasst, aber da sie kaum Wissen besaßen, dass einem der Verschwörer gefährlich werden konnte, blieben sie am Leben.
    *** bot mir an, sie sicherheitshalber liquidieren zu lassen. Sein Arm würde auch in die meisten Gefängnisse hineinreichen. Aber das lehnte ich ab und drohte ihm die Zusammenarbeit aufzukündigen, falls er dies doch tat.
    So wie im Fall von Greg Sung.
    Der Chef des militärischen Geheimdienstes war zur Wega geflohen, wo ihn ein gedungener Killer aufspürte, bevor es die Behörden schafften. Polizei ist Planetensache in den Solaren Welten. Die Zusammenarbeit ist nicht immer vorbildlich, es gibt viele Reibungsverluste.
     
     
    Bei Rendor Johnson schaffte es *** nicht rechtzeitig, die Gefahr beseitigen zu lassen. Er floh mit seiner CAPESIDE Richtung Lor Els Auge und wurde unter Mithilfe der mantidischen Behörden gefasst.
    Immerhin reichten die Verbindungen von *** aus, um den Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Heute sitzt er auf einer in der Öffentlichkeit geheimgehaltenen Gefängniswelt. Ich weiß nicht, wer die Hand über ihn hält, aber wenn *** nicht an ihn herankommt, muss er sehr mächtig sein. Und dass er Sarah Windsor getroffen hatte, ließ auch deshalb bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen.
     
     
    Thornton, Gossan und ich wurden während des Prozesses gegen Johnson natürlich auch belastet, gingen aber als gerupfte Hühner relativ unbeschadet aus der Untersuchung hervor. Die politische Protektion die ich genoss, half mir – und mittelbar auch Gossan und Thornton. Ein gewisser zwielichtiger Ruf verflog im Eifer des politischen Tagesgeschäfts.
    Wohl dem, der mächtige Freunde hat, die Spuren der eigenen Schande zu tilgen, so weit es möglich ist.
    »Ich habe Ihnen vertraut, Rudenko«, sagte Hans Benson – später. Irgendwann.
    »Das können Sie weiterhin.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, erwiderte er. Sein Lächeln war eisig. »Ich kann nicht auf Sie verzichten, Admiral. Das ist etwas anderes.«
    »Es ist aber auch die beste Basis einer Zusammenarbeit.«
    »Ich weiß nicht …«

 
Epilog – Vermisstenliste der SOLAR DEFENDER 11
     
    Lieutenant Robert Mutawesi, Captain
    Crewman Tab Clintor, Rudergänger
    Crewwoman Cathèrine Rissel, Kommunikation und Ortung
    Crewwoman Nilüfer Gülcan Kücük, Leitende Ingenieurin
    Crewman Rajid Vitranjan, Waffen und Taktik
     
    Diese Personen werden seit dem 11. März 2252 im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen im Sol-System vermisst. Aufzeichnungen mehrerer Satelliten, Star Corps-Einheiten und Raumstationen im TransVenus-Bereich belegen, dass das manövrierunfähige Wrack der SOLAR DEFENDER 11 von einem Msssarrr-Schiff mit der Form eines Riesen-Arachnoiden aufgenommen wurde.
    Dieses Schiff entmaterialisierte nach Erreichen von vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit.
    Sein Verbleib ist unklar.
    Gegenwärtig bemüht sich eine Forschergruppe um Jack Schmetzer, Doktorand und wissenschaftlicher Assistent an der Far Horizon Akademie auf Sedna (Sol-System) darum, einen mathematischen Code zu entschlüsseln, dessen Resonanzen durch Schwankungen in der Nano-Struktur des Außenmaterials erkennbar wurden.
    Ob damit Rückschlüsse auf das angesteuerte Ziel des Riesen-Arachnoiden und den Verbleib der Vermissten gezogen werden können, ist noch ungewiss.
     
    gez Lieutenant Irina Bergdorff
    Personalverwaltung des Star Corps
     
    ENDE

 
Vorschau
     
    Stützpunkt Roter Stern
    von Alfred Bekker
     
    Die Starr
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