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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)
Autoren: Kimberly McCreight
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Aber sie war jetzt eher durchschnittlich hübsch.
    » Ich bin nicht wie du « , flüsterte sie, als ich sie noch fester an mich drückte. » Mein hübsches Aussehen ist alles, was ich hab. «
    Ich lehnte mich ein bisschen zurück, um ihr in die Augen sehen zu können.
    » Sylvia, das stimmt überhaupt nicht. Du weißt genau, dass… «
    In dem Moment erhielt sie eine SMS . Ich hoffte inständig, dass sie nicht von Ian kam. Für Sylvia wäre es noch viel schlimmer, wenn er sich wieder mit ihr versöhnte, nur um sie nach einer Weile wieder fallen zu lassen, was zweifellos passieren würde. Und so fieberhaft, wie Sylvia ihr Handy aus der Tasche kramte, war mir klar, dass sie hoffte, die SMS käme von Ian.
    » Wer ist das? « , fragte Sylvia, als sie ihr Handy schließlich gefunden hatte. Sie betrachtete das Display. » 917… « , murmelte sie und öffnete die SMS .
    » Was ist es denn? « , fragte ich.
    » Keine Ahnung, irgendein Foto. In der SMS steht Schau in den Spiegel. « Sie tippte mit dem Finger auf das Display und sah mich verwirrt an. » Das bist du. Wieso bist du halbnackt? Ist das irgendwas Komisches, was du mit Dylan gemacht hast? « Sie schien sich köstlich zu amüsieren. » Ich bin echt beeindruckt, Baron. Ich hätte nie gedacht, dass du so sexy sein kannst. «
    Sie drehte das Handy um, damit ich das Bild sehen konnte. Das war ich mit laszivem Gesichtsausdruck, die Beine gespreizt. Es war das schlimmste von allen Fotos, so weit war ich bei den anderen nicht gegangen. Ich fand es schrecklich, mir das Bild anzusehen. Es war so demütigend. Ich schob Sylvias Hand mit dem Handy von mir weg.
    » Ekelhaft « , sagte ich. » Das ist eine lange Geschichte. Aber glaub mir, es hatte nichts mit sexy zu tun. «
    » Schau in den Spiegel « , murmelte Sylvia, während sie ihr Handy betrachtete. » Das muss ein Hinweis sein. « Sie fuhr mit dem Finger über das Display, um das Bild zu vergrößern. » Ach du Scheiße « , flüsterte sie und erbleichte. Als sie mich anschaute, waren ihre Augen weit aufgerissen. » Verdammte Scheiße! «
    » Was ist denn? « , fragte ich und beugte mich vor, um zu sehen, was sie so erschreckt hatte. Aber sie wedelte mit dem Handy in der Luft wie eine Verrückte. » Sylvia, beruhige dich! Was ist es? «
    » Du verfluchtes Miststück! « , schrie sie und ging plötzlich mit irrem Blick auf mich los.
    » Wer ist ein Miststück? Wovon redest du? «
    » Du! « , schrie sie wie ein Tier. Ich hatte noch nie einen Menschen so schreien hören. » Du bist das verfluchte Miststück! «
    Endlich hielt sie mir ihr Handy unter die Nase. Auf der Vergrößerung war jemand im Spiegel zu sehen. Und das war Ian Greene.
    » Sylvia, nein « , sagte ich mit pochendem Herzen. Ich trat einen Schritt zurück, als könnte ich damit die Zeit zu einem Moment zurückdrehen, an dem sie das Foto noch nicht gesehen hatte. » Es war nicht so, wie es aussieht. «
    » Ach nein? « , schrie sie. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen, und sie hielt ihr Handy hoch, als wollte sie mich damit erschlagen. » Denn so wie es aussieht, bist du die Magpie, die mit meinem Freund rumgefickt hat. «
    » Nein, so war das nicht, Zadie hat das alles eingefädelt. Denk doch mal nach, Sylvia. «
    » Du hast ihn also gefickt, weil die Maggies es dir befohlen haben. «
    » Nein, Sylvia, nein « , keuchte ich. Ich war so weit vor ihr zurückgewichen, dass meine Waden das Mäuerchen berührten. » Ich hatte nichts mit Ian. Zwischen uns ist überhaupt nichts gelaufen. «
    » Bis auf das hier! « Sie hielt mir das Handy wieder unter die Nase. » Verdammte Nacktfotos! Bist du überhaupt lesbisch? Oder hast du dir das nur ausgedacht, damit du mir meinen Freund ausspannen konntest? «
    Sie holte aus und traf mich mit dem Handy am Schlüsselbein. Ich schrie auf und lehnte mich zurück. Der Schlag hatte tierisch wehgetan. Das war zu viel. Es war alles zu viel. Sie würden nie aufhören. Sie würden mich nie in Ruhe lassen.
    Und dann fühlte es sich plötzlich so an, als würde etwas hinter mir nachgeben. Ich versuchte, mich an dem Mäuerchen festzuhalten, machte mich darauf gefasst, dass es wehtun würde, wenn ich mit dem Rücken auf die Mauer schlug, aber nichts kam. Kein Schmerz. Nur Schwerkraft. Und ich fiel ins Bodenlose.
    Dann sah ich Sylvias entsetzten Blick. In ihren Augen sah ich das Schreckliche, das bereits passiert war, das wir nicht mehr aufhalten konnten.
    » Nein! « , schrie sie und versuchte, mich zu packen. » O Gott, Amelia! «
    Und
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