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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
Autoren: Anthony Mark
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ist.«
    Beltan nickte und legte die großen Hände auf Nims schmale Schultern. Sie drehte sich um und vergrub das kleine Gesicht an seinen Beinen.
    Eine bittersüße Freude erfüllte Travis. Er würde nicht von Nim Abschied nehmen müssen. Aber da war noch ein Abschied, vor dem er sich fürchtete, und er konnte nicht mehr aufgeschoben werden.
    »Euer Majestät«, rief Larad. »Ihr müsst Euch beeilen.«
    Travis ging zu Grace. Er öffnete den Mund, aber wie sollte er seine Gefühle in Worte fassen können? Beltan war sein Partner, sein Seelengefährte, aber Grace war seine beste Freundin. Mehr als das. Sie war ein Teil von ihm.
    »Ich werde … ich werde deine Stimme vermissen«, sagte er und gab sich nicht einmal Mühe, seine Tränen zu unterdrücken.
    Grace wischte eine von ihnen von seiner Wange. »Sei nicht albern«, sagte sie. »Dafür gibt es doch Telefone.«
    Er konnte sie bloß anstarren.
    »Ich bleibe auf der Erde«, sagte sie.
    Beltan lachte laut. Sogar Nim drehte sich um und klatschte in die Hände.
    »Aber was ist mit …« Er warf einen Blick auf Hadrian Farr.
    »Ich bin nicht länger sein Auftrag. Und ich glaube, das Schicksal hat etwas anderes für ihn im Sinn. Für uns beide.« Sie sah Vani an, dann wieder Travis, und sie lächelte. »Übrigens, du hast noch gar nicht gesagt, ob es in Ordnung ist, wenn ich bleibe.«
    Es war zu viel. Freude und Trauer und Liebe, das alles verschmolz in Travis zu einem einzigen, leuchtenden Gefühl und entzündete sich wie eine neue Sonne.
    »Ja«, sagte er rau. »Es ist okay.«
    Grace drehte sich um und winkte den Freunden auf dem Podest zu. »Richtet Melia und Falken und allen anderen meine Liebe aus. Und denkt an das, was ich Euch über eine freie Wahl erzählt habe, Meister Larad. Sagt ihnen, es sei mein letzter Befehl gewesen. Und sagt ihnen, dass ich Euch meine Stimme gebe!«
    Larad hob grüßend die Hand. Vanis Blick blieb fest auf Nim gerichtet. Farr öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    Ein letztes Flackern, dann verschwanden die drei. Das Bild des Thronsaals von Morindu löste sich auf, als wäre eine Tür zugeschlagen. Der Nexus war weg.
    »Lebt wohl«, flüsterte Travis.
    Er fühlte, wie sich Graces Hand in die seine schob. Er ergriff sie fest.
    Beltan nahm Nim auf den Arm. »Wird es dir auch gut gehen?«, fragte er mit ernstem Gesichtsausdruck.
    Das Mädchen schien darüber nachzudenken, dann nickte es. »Ich werde mal traurig sein. Am Anfang oft sogar. Aber das ist okay, oder?«
    »Ja«, erwiderte er und umarmte sie fest. »Das ist es.«
    Sie legte den Kopf auf seine Schulter.
    Travis ging zu der Stelle, an der Deirdre verschwunden war. Er würde nie wieder in ihre jadegrünen Augen sehen, nie wieder die leise Melodie ihrer Mandoline hören können.
    »Ich wünschte, ich hätte mich von ihr verabschieden können«, sagte er. »Ich wünschte, ich hätte ihr sagen können, wie viel sie mir bedeutet hat.«
    »Sie hat es gewusst«, sagte Grace. »Ich war bei ihr, in diesem letzten Augenblick. Sie wusste alles, Travis. Sie hat es mir über die letzten Stränge der Weltenkraft geschickt. Ich wünschte … ich wünschte, ich könnte beschreiben, was sie gesehen hat.«
    Travis drehte sich um. »Versuch es.«
    Er konnte sehen, dass Grace mühsam nach den richtigen Worten suchen musste. »Sie spürte … Deirdre spürte, wie glücklich sie waren – die Schläfer und die Imsari. Sie wollten zusammenkommen. Sie wollten füreinander das Gleichgewicht sein. Es war ihr einziger Daseinszweck. Aber die Sieben wussten, dass sie den richtigen Katalysator benötigten, damit die Vereinigung auch funktionieren konnte. Die Imsari und die Morndari sind beide durch ihre Geschichte auf Eldh verändert worden. Alcendifar der Zwerg hat die Großen Steine mit seiner Kunst verändert, und die dreizehn Morndari wurden durch ihre Verbindung mit Orú verändert. Diese Verunreinigungen hätten ihre Vereinigung ohne Katalysator niemals perfekt gemacht.«
    »Aber warum Nim?«, fragte Travis nachdenklich. »Warum war sie der Katalysator?«
    »Vani stammte von Orú ab«, sagte Grace. »Beltan hat Elfenblut in den Adern. In Nim verschmolz die Magie des Nordens und des Südens. Ich glaube, es war diese Mischung, die den Sieben und den Imsari half, den Kontakt miteinander aufzunehmen, sich trotz der Veränderungen, die sie durchmachen mussten, miteinander zu vereinigen.«
    »Was ist denn mit Travis?«, mischte sich Beltan ein. »Hätte er nicht der Katalysator sein können?«
    Grace rieb
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