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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
Autoren: Anthony Mark
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Travis und Phoebe hin und her.
    Das glaube ich nicht, informierte sie Grace. Wenn sie den Zauber beherrschen würden, dann hätten sie ihn bestimmt schon benutzt. Ich glaube nicht, dass sie so stark wie Phoebe sind.
    Oder so stark wie Marius, oder der Marius vor ihm. Beide hätten der Anführer der Philosophen sein können. Aber beide hatten nicht das gewollt, was die anderen sich ersehnten – wahre, ewige Unsterblichkeit –, und so war Phoebe zu ihrer Königin geworden.
    »Tötet ihn!«, befahl Phoebe und zeigte mit dem Dolch auf Travis.
    Die Männer zögerten, dann setzten sie sich mit gezückten Klingen in Bewegung.
    »Dur!«, rief Travis.
    Aber die Magie war so gut wie verschwunden. Ohne die Imsari war die Rune machtlos. Travis sah zu Larad herüber. Der Runenmeister fummelte an dem Kästchen herum. Aber er war zu weit weg, um Travis die Steine zukommen lassen zu können, und zu erschöpft, um die Runen selbst zu sprechen. Sowohl Deirdre als auch Grace befanden sich auf der anderen Seite des Raumes. Keine konnte ihn rechtzeitig erreichen, selbst wenn sie die Macht gehabt hätten, die sechs Männer aufzuhalten. Vielleicht aber hatten sie sie doch.
    Deirdre, hilf mir …
    Grace war bereits zu dem gleichen Schluss gekommen. Travis schob sich an den reglosen Farr und Vani vorbei.
    »Lauf, Vater!«, schrie Nim, aber er konnte es nicht. Die Philosophen hatten ihn an eine der Säulen gedrängt, die das Mezzanin stützten.
    Deirdre schloss die Augen, konzentrierte sich. Ich weiß nicht, was ich zu tun habe, Grace.
    Ich zeige es dir. Webe die Fäden genau so …
    Wissen strömte das Netz der Weltenkraft entlang. Natürlich – es war so einfach. Deirdre nahm die silbrigen Fäden in imaginäre Hände und verknotete sie.
    Sie schlug die Augen rechtzeitig auf, um noch beobachten zu können, wie zwei der Philosophen die Messer fallen ließen und zu Boden krachten; ihre Gliedmaßen zuckten auf dem Marmor wie Fische auf dem Trockenen.
    Phoebe warf Deirdre und Grace einen mörderischen Blick zu. Dann sah sie sich um. Bestimmt nach der Pistole, die sie fallen gelassen hatte, davon war Deirdre überzeugt. Die übrig gebliebenen Philosophen kreisten Travis endgültig ein; er sah nach rechts und nach links, konnte aber nicht entkommen. Der Mann namens Gabriel hob den Dolch.
    Noch einmal, Deirdre! Webe mit mir!
    Deirdre griff nach den leuchtenden Fäden …
     … und fasste ins Leere. Das schimmernde Netz verschwand.
    »Nim!«, rief eine Stimme. »Nein!«
    Deirdre öffnete die Augen. Es war Grace, die da gerufen hatte. Sie wollte Nim noch einfangen, aber sie war zu langsam. Das Mädchen hatte sich aus ihrem Griff frei gekämpft und rannte los.
    »Vater braucht den Stein«, sagte die Kleine. Sie bückte sich, der Saum ihres goldenen Gewandes strich über den Boden, und ihre Finger schlossen sich um Sinfathisar.
    Deirdre hielt die Luft an, wartete darauf, dass etwas Schreckliches geschah, dass grüngraue Energie Nim einhüllte.
    Aber das passierte nicht. Nim stand wieder auf, den Stein in der Hand. »Vater!« Sie lief los. Grace stürmte hinter ihr her, und Deirdre folgte ihrem Beispiel und fühlte sich dabei so leicht an, dass ihre Stiefel den Boden kaum zu berühren schienen.
    »Jetzt!«, befahl Phoebe. »Tut es endlich!«
    Hände griffen zu, packten Travis, hielten ihn fest. Gabriels Dolch fuhr nach unten. Nim schrie auf …
     … und der Raum verwandelte sich. Die Luft schlug Wellen wie ein von einem Stein aufgescheuchter Teich. Der Kuppelraum mit dem Mezzanin und dem zerstörten Tor verschwand und wurde von einem Ort ersetzt, den Deirdre aus den von Grace übersandten Gedanken und Erinnerungen als den Thronsaal in Morindu der Finsteren erkannte. Deirdre und Grace blieben wie angewurzelt stehen. Die Philosophen rissen die Köpfe hoch. Phoebe starrte die Mumie auf dem Thron an.
    Nim schrie erneut auf, und wieder schlugen Wellen durch die Luft. Der Thronsaal war verschwunden. Sie standen wieder in dem Kuppelraum auf der Erde.
    Ein Brüllen erscholl und wurde von der Kuppel zurückgeworfen. Etwas warf sich vom Rand des Mezzanins und landete wie eine große Katze hinter Gabriel. Große Hände packten den Philosophen am Nacken und schleuderten ihn zurück, von Travis weg.
    »Weg von ihm!«, knurrte der blonde Mann mit grün blitzenden Augen. Seine Bewegungen waren steif, aber er war noch immer schneller und stärker als die Philosophen. Er packte den Nächsten von ihnen – Arthur – und warf ihn quer durch den Raum. Der
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