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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
Autoren: Anthony Mark
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durch. »Ja. Mir geht es gut.« Er lächelte, legte seine Hand auf die Beltans, drückte sie fester gegen seine Wange. »Mir geht es mehr als gut.«
    Eine neue Wärme füllte bereits das Loch in Travis' Innerem. Und auch wenn es nicht so golden und wild wie Orús Blut oder so schimmernd wie Runenmagie war, war es dennoch auf seine Weise genauso mächtig. Und solange Beltan an seiner Seite war, würde es niemals verblassen.
    »Jetzt, wo er wach ist, müssen wir unsere Entscheidungen treffen«, sagte Vani, die Hände in die Hüften gestemmt. »Die Zeit wird knapp.«
    Travis schüttelte den Kopf. Wovon redete sie da? Neue Sorge verdrängte seine Verwirrung.
    »Wo ist Deirdre?«
    »Sie ist fort«, sagte Farr einfach.
    Travis musste sich auf Beltan stützen. Einen Augenblick lang verspürte er bloß Unglauben. Dann kam die Erinnerung zurück. Phoebe hatte ihn und Beltan mit einem Blick gelähmt. Travis hatte, zu jeder Bewegung unfähig, zusehen müssen, wie die Sieben den Kreis um Nim und die Imsari schlossen.
    Und um Deirdre.
    Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war eine Kugel aus grellem silbergoldenem Licht gewesen, die Nim und Deirdre einhüllte. Das letzte Bild in seiner Erinnerung war, dass das Licht verblasste und eine einzige, kleine Gestalt in seiner Mitte stand, wie ein Küken in einem von hinten angestrahlten Ei. Neben der kleineren Gestalt hatte keine größere mehr gestanden.
    »Fort«, wiederholte Travis, als würde er das Wort nicht kennen.
    Grace nahm seine Hand. »Sie war glücklich, Travis.« Eine Träne rann ihre Wange hinunter. »Ich habe sie gespürt, direkt bevor … direkt bevor sie ging. Sie war so glücklich. Sie hat alles verstanden. Sie wusste, dass …«
    »Verzeiht mir, Euer Majestät«, sagte Larad mit einem unbehaglichen Blick. »Aber ich glaube nicht, dass wir dafür jetzt Zeit haben.« Er zeigte auf etwas hinter ihnen.
    Travis drehte sich um, und er versuchte zu verstehen, was er da sah. »Wo sind wir? Auf der Erde oder Eldh?«
    »Im Moment auf beiden«, sagte Farr. »Aber das Perihel endet bald. Die Welten fangen an, sich wieder voneinander zu entfernen.«
    Travis verstand. Es hatte so ausgesehen, als würden die Schatten in dem Raum sich verändern. Aber das war nicht alles. Es war der Raum selbst, der sich veränderte. Die Kammer in London und der Thronsaal auf Eldh verschmolzen nicht länger miteinander. Stattdessen waren sie voneinander getrennt. Zuerst materialisierte die eine, dann wurde sie von dem anderen ersetzt.
    Aber noch während Travis zusah, schrumpfte der auf diese Weise betroffene Raum. Jetzt war er auf die Mitte der Kammer beschränkt, auf den Umkreis des Podestes. Der Rest der Kammer war ein fester, sich nicht mehr verändernder Raum in London. Wieder flackerte die Luft, und der Umkreis des Podestes wurde Teil des Thronsaals in Morindu. Orús Mumie saß noch immer angekettet auf ihrem Thron. Ein paar Momente später schien sich die Luft zusammenzufalten, und der Thron war verschwunden und wurde von dem Trümmerhaufen ersetzt, der einst der Torbogen gewesen war.
    Farr machte einen Schritt auf das Podest zu; sein schwarzer Serafi rauschte, »ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit haben. Wir müssen uns entscheiden, auf welcher Seite wir sein wollen, bevor das Perihel endet.«
    Die Worte verblüfften Travis. Entscheiden? Wie sollte er sich zwischen zwei Seiten entscheiden? Wenn er zuvor zur Erde zurückgekehrt war, hatte immer die Möglichkeit bestanden, wieder nach Eldh zu gelangen. Aber dieses Mal würde das nicht mehr möglich sein.
    »Das Perihel wird sich nicht wiederholen, oder?«
    Farr schüttelte den Kopf. »Es war die Anziehungskraft der Imsari und der Sieben, die die Welten zusammengeführt hat. Sie werden nie wieder voneinander angezogen werden. Und auch die Tore werden nie wieder funktionieren, jetzt, da es keine Magie mehr gibt.«
    »Ich schätze, die sind nichts mehr wert«, meinte Travis und zog die Silbermünze aus seinem Serafi.
    Grace lächelte. »Sie ist noch immer was wert.«
    Das stimmte. Aber sie konnte einen nicht mehr zwischen den Welten transportieren, oder? Travis' Herz schmerzte. Er wollte nicht Abschied nehmen. Nicht so plötzlich. Nicht für immer.
    Die Luft in der Mitte des Raumes waberte. Der Nexus zwischen den Welten erzitterte, dann schrumpfte er noch mehr. Jetzt war er nicht mehr größer als das Podest. In dem einen Moment war es Morindu, dann wieder London.
    »Ich habe meine Wahl getroffen«, sagte Farr und stieg auf das
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